Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Des andern Buchs
und nichts insonderheit dabey auß-
dinget/ so wil es zwar/ daß dasselbige
jedesmahl nach der Ordnung/ wie die
Privat-Erbschafften/ verfället wer-
de/ jedennoch aber auch nicht gäntzlich
sonder alle Masse. Denn einer je-
den Republique Wohlstand scheinet
in nachfolgenden Puncten vor jenen
einen Unterscheid zu erfordern; erst-
lich/ daß ein Reich nicht zertheilet
werde; zum andern/ daß die Suc-
cession nur bey des ersten Regenten
Nachkommen von absteigender Linie
bleibe; drittens/ daß keine andere/
als die den Landes-Gesetzen gemäß
gebohren sind/ und also weder Unech-
te/ noch an Kindes stat angenommene
des Erb-Rechts geniessen; vierd-
tens/ daß in gleichem Grade die
Manns-Personen denen weibli-
chen/ obschon der Geburt nach älte-
ren/ vorgezogen werden; und zum
fünfften/ daß ein jeder Nachfolger

das

Des andern Buchs
und nichts inſonderheit dabey auß-
dinget/ ſo wil es zwar/ daß daſſelbige
jedesmahl nach der Ordnung/ wie die
Privat-Erbſchafften/ verfaͤllet wer-
de/ jedennoch aber auch nicht gaͤntzlich
ſonder alle Maſſe. Denn einer je-
den Republique Wohlſtand ſcheinet
in nachfolgenden Puncten vor jenen
einen Unterſcheid zu erfordern; erſt-
lich/ daß ein Reich nicht zertheilet
werde; zum andern/ daß die Suc-
ceſſion nur bey des erſten Regenten
Nachkommen von abſteigender Linie
bleibe; drittens/ daß keine andere/
als die den Landes-Geſetzen gemaͤß
gebohren ſind/ und alſo weder Unech-
te/ noch an Kindes ſtat angenommene
des Erb-Rechts genieſſen; vierd-
tens/ daß in gleichem Grade die
Manns-Perſonen denen weibli-
chen/ obſchon der Geburt nach aͤlte-
ren/ vorgezogen werden; und zum
fuͤnfften/ daß ein jeder Nachfolger

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0574" n="510"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des andern Buchs</hi></fw><lb/>
und nichts in&#x017F;onderheit dabey auß-<lb/>
dinget/ &#x017F;o wil es zwar/ daß da&#x017F;&#x017F;elbige<lb/>
jedesmahl nach der Ordnung/ wie die<lb/>
Privat-Erb&#x017F;chafften/ verfa&#x0364;llet wer-<lb/>
de/ jedennoch aber auch nicht ga&#x0364;ntzlich<lb/>
&#x017F;onder alle Ma&#x017F;&#x017F;e. Denn einer je-<lb/>
den <hi rendition="#aq">Republi</hi>que Wohl&#x017F;tand &#x017F;cheinet<lb/>
in nachfolgenden Puncten vor jenen<lb/>
einen Unter&#x017F;cheid zu erfordern; <hi rendition="#fr">er&#x017F;t-<lb/>
lich/</hi> daß ein Reich nicht zertheilet<lb/>
werde; <hi rendition="#fr">zum andern/</hi> daß die <hi rendition="#aq">Suc-<lb/>
ce&#x017F;&#x017F;ion</hi> nur bey des er&#x017F;ten Regenten<lb/>
Nachkommen von ab&#x017F;teigender Linie<lb/>
bleibe; <hi rendition="#fr">drittens/</hi> daß keine andere/<lb/>
als die den Landes-Ge&#x017F;etzen gema&#x0364;ß<lb/>
gebohren &#x017F;ind/ und al&#x017F;o weder Unech-<lb/>
te/ noch an Kindes &#x017F;tat angenommene<lb/>
des Erb-Rechts genie&#x017F;&#x017F;en; <hi rendition="#fr">vierd-<lb/>
tens/</hi> daß in gleichem Grade die<lb/>
Manns-Per&#x017F;onen denen weibli-<lb/>
chen/ ob&#x017F;chon der Geburt nach a&#x0364;lte-<lb/>
ren/ vorgezogen werden; und <hi rendition="#fr">zum<lb/>
fu&#x0364;nfften/</hi> daß ein jeder Nachfolger<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[510/0574] Des andern Buchs und nichts inſonderheit dabey auß- dinget/ ſo wil es zwar/ daß daſſelbige jedesmahl nach der Ordnung/ wie die Privat-Erbſchafften/ verfaͤllet wer- de/ jedennoch aber auch nicht gaͤntzlich ſonder alle Maſſe. Denn einer je- den Republique Wohlſtand ſcheinet in nachfolgenden Puncten vor jenen einen Unterſcheid zu erfordern; erſt- lich/ daß ein Reich nicht zertheilet werde; zum andern/ daß die Suc- ceſſion nur bey des erſten Regenten Nachkommen von abſteigender Linie bleibe; drittens/ daß keine andere/ als die den Landes-Geſetzen gemaͤß gebohren ſind/ und alſo weder Unech- te/ noch an Kindes ſtat angenommene des Erb-Rechts genieſſen; vierd- tens/ daß in gleichem Grade die Manns-Perſonen denen weibli- chen/ obſchon der Geburt nach aͤlte- ren/ vorgezogen werden; und zum fuͤnfften/ daß ein jeder Nachfolger das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/574
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/574>, abgerufen am 22.12.2024.