Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Des wahrhafftigen
welches die sinnlichen Geister zum fühlen/
und bewegen zu einem Gliede hinführet
doch der Gestalt nach/ sind etliche länglich
rund/ weich und hart/ auch wohl gar holl/
wie solches Barbette in seiner Chirurg. Cap.
x. pag.
103. angemercket und bekräfftiget/
vieleicht wo es wahr/ deßwegen/ damit sie
in ihrer Verrichtung destobesser demselben
Theile/ behülfflich seyn können Die andern
weichen dienen mehr zur Empfindligkeit
als Bewegung und die harten mehr zur
Bewegung als Empfindligkeit/ wie sol-
ches bey den Verletzungen zuersehen/ da
offters nach der Cur die Empfindligkeit und
Bewegung gantz auff zuhören pfleget;
Bißweilen werden auch die Spanadern
mit den Haarwachsen gantz vermenget/
wegen genauer Verwandschafft mit den-
selben/ wie solches mit mehrem bey gedach-
tem Barbette gelesen werden kan. Unser
Meinung ist dieses/ wenn eine solche Ner-
ven entzwey gehauen/ ob sie wieder können
gehäfftet werden oder nicht? Etliche sagen
außdrücklich ja/ als der berühmte Aurelius
Severinus
und Paraeus lib: 22. Cap. 10. und
viel andre mehr mit denen es Peter Bürger in

seinem

Des wahrhafftigen
welches die ſinnlichen Geiſter zum fuͤhlen/
und bewegen zu einem Gliede hinfuͤhret
doch der Geſtalt nach/ ſind etliche laͤnglich
rund/ weich und hart/ auch wohl gar holl/
wie ſolches Barbette in ſeiner Chirurg. Cap.
x. pag.
103. angemercket und bekraͤfftiget/
vieleicht wo es wahr/ deßwegen/ damit ſie
in ihrer Verrichtung deſtobeſſer demſelben
Theile/ behuͤlfflich ſeyn koͤnnẽ Die andern
weichen dienen mehr zur Empfindligkeit
als Bewegung und die harten mehr zur
Bewegung als Empfindligkeit/ wie ſol-
ches bey den Verletzungen zuerſehen/ da
offters nach der Cur die Empfindligkeit und
Bewegung gantz auff zuhoͤren pfleget;
Bißweilen werden auch die Spanadern
mit den Haarwachſen gantz vermenget/
wegen genauer Verwandſchafft mit den-
ſelben/ wie ſolches mit mehrem bey gedach-
tem Barbette geleſen werden kan. Unſer
Meinung iſt dieſes/ wenn eine ſolche Ner-
ven entzwey gehauen/ ob ſie wieder koͤnnen
gehaͤfftet werden oder nicht? Etliche ſagen
außdruͤcklich ja/ als der beruͤhmte Aurelius
Severinus
und Paræus lib: 22. Cap. 10. und
viel andre mehr mit denẽ es Peter Buͤrger in

ſeinem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0144" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des wahrhafftigen</hi></fw><lb/>
welches die &#x017F;innlichen Gei&#x017F;ter zum fu&#x0364;hlen/<lb/>
und bewegen zu einem Gliede hinfu&#x0364;hret<lb/>
doch der Ge&#x017F;talt nach/ &#x017F;ind etliche la&#x0364;nglich<lb/>
rund/ weich und hart/ auch wohl gar holl/<lb/>
wie &#x017F;olches <hi rendition="#aq">Barbette</hi> in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Chirurg. Cap.<lb/>
x. pag.</hi> 103. angemercket und bekra&#x0364;fftiget/<lb/>
vieleicht wo es wahr/ deßwegen/ damit &#x017F;ie<lb/>
in ihrer Verrichtung de&#x017F;tobe&#x017F;&#x017F;er dem&#x017F;elben<lb/>
Theile/ behu&#x0364;lfflich &#x017F;eyn ko&#x0364;nne&#x0303; Die andern<lb/>
weichen dienen mehr zur Empfindligkeit<lb/>
als Bewegung und die harten mehr zur<lb/>
Bewegung als Empfindligkeit/ wie &#x017F;ol-<lb/>
ches bey den Verletzungen zuer&#x017F;ehen/ da<lb/>
offters nach der Cur die Empfindligkeit und<lb/>
Bewegung gantz auff zuho&#x0364;ren pfleget;<lb/>
Bißweilen werden auch die Spanadern<lb/>
mit den Haarwach&#x017F;en gantz vermenget/<lb/>
wegen genauer Verwand&#x017F;chafft mit den-<lb/>
&#x017F;elben/ wie &#x017F;olches mit mehrem bey gedach-<lb/>
tem <hi rendition="#aq">Barbette</hi> gele&#x017F;en werden kan. <hi rendition="#fr">U</hi>n&#x017F;er<lb/>
Meinung i&#x017F;t die&#x017F;es/ wenn eine &#x017F;olche Ner-<lb/>
ven entzwey gehauen/ ob &#x017F;ie wieder ko&#x0364;nnen<lb/>
geha&#x0364;fftet werden oder nicht? Etliche &#x017F;agen<lb/>
außdru&#x0364;cklich ja/ als der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#aq">Aurelius<lb/>
Severinus</hi> und <hi rendition="#aq">Paræus lib: 22. Cap.</hi> 10. und<lb/>
viel andre mehr mit dene&#x0303; es <hi rendition="#aq">Peter</hi> Bu&#x0364;rger in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;einem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0144] Des wahrhafftigen welches die ſinnlichen Geiſter zum fuͤhlen/ und bewegen zu einem Gliede hinfuͤhret doch der Geſtalt nach/ ſind etliche laͤnglich rund/ weich und hart/ auch wohl gar holl/ wie ſolches Barbette in ſeiner Chirurg. Cap. x. pag. 103. angemercket und bekraͤfftiget/ vieleicht wo es wahr/ deßwegen/ damit ſie in ihrer Verrichtung deſtobeſſer demſelben Theile/ behuͤlfflich ſeyn koͤnnẽ Die andern weichen dienen mehr zur Empfindligkeit als Bewegung und die harten mehr zur Bewegung als Empfindligkeit/ wie ſol- ches bey den Verletzungen zuerſehen/ da offters nach der Cur die Empfindligkeit und Bewegung gantz auff zuhoͤren pfleget; Bißweilen werden auch die Spanadern mit den Haarwachſen gantz vermenget/ wegen genauer Verwandſchafft mit den- ſelben/ wie ſolches mit mehrem bey gedach- tem Barbette geleſen werden kan. Unſer Meinung iſt dieſes/ wenn eine ſolche Ner- ven entzwey gehauen/ ob ſie wieder koͤnnen gehaͤfftet werden oder nicht? Etliche ſagen außdruͤcklich ja/ als der beruͤhmte Aurelius Severinus und Paræus lib: 22. Cap. 10. und viel andre mehr mit denẽ es Peter Buͤrger in ſeinem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/144
Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/144>, abgerufen am 04.12.2024.