Härte 5--6, Gew. 3,4. Die Russischen durch Brauneisenocker braun gefärbt, derselbe läßt sich aber mit Säuren wegnehmen.
Vor dem Löthrohr anfangs zersplitternd, dann aber widersteht er, und schmilzt kaum an den feinsten Spitzen, die sich mit Kobaldsolution blau färben. Im Mittel 86 Al und 15 H. Die Schemnitzer theilweis ganz klar liegen in einer weißen Steinmarkartigen Gebirgsart, die man Dillnit nach dem Fundorte Dilln genannt hat (Pogg. Ann. 78. 577).
b) Hydrargillit G. Rose Reise Ural II.122, im Talkschiefer mit Magneteisen und Chlorospinell bei Slatoust am Ural. Al H3, 65,5 Al und 34,5 H. Dihexaedrische reguläre sechsseitige Säulen, mit blättriger perlmutterglänzender Gradendfläche. Ein Dihexaeder stumpft die End- kanten der Säule ab. Die Krystalle aber nur 1--2 Linien groß. Röth- lich weiß, in dünnen Blättchen durchsichtig. Härte 2--3, Gew. 2,35. Der Gibbsit Emmons aus einer verlassenen Brauneisensteingrube von Rich- mond kommt in 3 Zoll langen Stalaktitischen Massen vor. Edinburgh phil. Journ. 1822. VII,388. Er enthält nach Torrey's ausdrücklicher Untersuchung keine Phosphorsäure, sondern 34,7 H. Der Name von udor Wasser und argillos Thon ist indessen bezeichnender. Freilich wurde er schon von Davy (Phil. Transact. 1805. 162) für Wavellit vorgeschlagen.
3. Chrysoberyll Wr.
Der Name kommt zwar schon bei Plinius hist. nat. 37, 20 vor, allein das war nicht der unsrige. Hauy nannte ihn nach seinem innern Licht- schein Cymophane (kuma Welle). Die ältern hielten ihn für Chrysolith, aber es ist der dritthärteste Stein.
2gliedriges Krystallsystem. Geschobene Säule z = a : b : infinityc
[Abbildung]
129° 38', der scharfe und stumpfe Säulenwinkel ge- rade abgestumpft, besonders wird die Fläche der stumpfen Säulenkante M = a : infinityb : infinityc stark längs- gestreift, weil eine ganze Reihe von Säulenflächen auftreten, T = b : infinitya : infinityc nur sehr wenig blättrig. Sehr bestimmt ist das Paar i = b : c : infinitya 119° 46' in der Axe c bildend. Legt man die Säulen- winkel z und i zu Grunde, so ist a : b =
[Formel 1]
, la = 9,90881, lb = 0,23652. Zwei Oktaeder o = a : b : c und n = a : 1/2b : c kommen besonders bei den Sibirischen gewöhnlich vor, zu letzterm bildet s = a : 1/2b : infinityc die zugehörige Säule. Schon Hauy erwähnt einer Fläche f = a : b : 1/2c, auch kommt ein vorderes Paar a : c : infinityb vor, so daß zum Oktaeder alle drei Paare vorhanden sind.
Drillinge fanden sich in den Smaragdgruben an der Takowaja von ausgezeichneter Schönheit. Dieselben haben i = b : c : infinitya gemein und liegen umgekehrt. Wäre der Winkel i/i genau 120°, wie Hauy an- nahm, so würde beim Durchwachsen durch die Oktaederflächen oo o ein vollkommenes Dihexaeder von 86° 16' in den Seiten- und 139° 53' in den Endkanten entstehen. Die kleine Differenz von 22' macht aber, daß
I. Cl. 6te Fam.: Hydrargillit, Chryſoberyll.
Härte 5—6, Gew. 3,4. Die Ruſſiſchen durch Brauneiſenocker braun gefärbt, derſelbe läßt ſich aber mit Säuren wegnehmen.
Vor dem Löthrohr anfangs zerſplitternd, dann aber widerſteht er, und ſchmilzt kaum an den feinſten Spitzen, die ſich mit Kobaldſolution blau färben. Im Mittel 86 A̶⃛l und 15 Ḣ̶. Die Schemnitzer theilweis ganz klar liegen in einer weißen Steinmarkartigen Gebirgsart, die man Dillnit nach dem Fundorte Dilln genannt hat (Pogg. Ann. 78. 577).
b) Hydrargillit G. Roſe Reiſe Ural II.122, im Talkſchiefer mit Magneteiſen und Chloroſpinell bei Slatouſt am Ural. A̶⃛l Ḣ̶3, 65,5 A̶⃛l und 34,5 Ḣ̶. Dihexaedriſche reguläre ſechsſeitige Säulen, mit blättriger perlmutterglänzender Gradendfläche. Ein Dihexaeder ſtumpft die End- kanten der Säule ab. Die Kryſtalle aber nur 1—2 Linien groß. Röth- lich weiß, in dünnen Blättchen durchſichtig. Härte 2—3, Gew. 2,35. Der Gibbſit Emmons aus einer verlaſſenen Brauneiſenſteingrube von Rich- mond kommt in 3 Zoll langen Stalaktitiſchen Maſſen vor. Edinburgh phil. Journ. 1822. VII,388. Er enthält nach Torrey’s ausdrücklicher Unterſuchung keine Phosphorſäure, ſondern 34,7 Ḣ̶. Der Name von ὕδωρ Waſſer und ἄργιλλος Thon iſt indeſſen bezeichnender. Freilich wurde er ſchon von Davy (Phil. Transact. 1805. 162) für Wavellit vorgeſchlagen.
3. Chryſoberyll Wr.
Der Name kommt zwar ſchon bei Plinius hist. nat. 37, 20 vor, allein das war nicht der unſrige. Hauy nannte ihn nach ſeinem innern Licht- ſchein Cymophane (κῦμα Welle). Die ältern hielten ihn für Chryſolith, aber es iſt der dritthärteſte Stein.
2gliedriges Kryſtallſyſtem. Geſchobene Säule z = a : b : ∞c
[Abbildung]
129° 38′, der ſcharfe und ſtumpfe Säulenwinkel ge- rade abgeſtumpft, beſonders wird die Fläche der ſtumpfen Säulenkante M = a : ∞b : ∞c ſtark längs- geſtreift, weil eine ganze Reihe von Säulenflächen auftreten, T = b : ∞a : ∞c nur ſehr wenig blättrig. Sehr beſtimmt iſt das Paar i = b : c : ∞a 119° 46′ in der Axe c bildend. Legt man die Säulen- winkel z und i zu Grunde, ſo iſt a : b =
[Formel 1]
, la = 9,90881, lb = 0,23652. Zwei Oktaeder o = a : b : c und n = a : ½b : c kommen beſonders bei den Sibiriſchen gewöhnlich vor, zu letzterm bildet s = a : ½b : ∞c die zugehörige Säule. Schon Hauy erwähnt einer Fläche f = a : b : ½c, auch kommt ein vorderes Paar a : c : ∞b vor, ſo daß zum Oktaeder alle drei Paare vorhanden ſind.
Drillinge fanden ſich in den Smaragdgruben an der Takowaja von ausgezeichneter Schönheit. Dieſelben haben i = b : c : ∞a gemein und liegen umgekehrt. Wäre der Winkel i/i genau 120°, wie Hauy an- nahm, ſo würde beim Durchwachſen durch die Oktaederflächen oo o ein vollkommenes Dihexaeder von 86° 16′ in den Seiten- und 139° 53′ in den Endkanten entſtehen. Die kleine Differenz von 22′ macht aber, daß
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I. Cl. 6te Fam.: Hydrargillit, Chryſoberyll.
Härte 5—6, Gew. 3,4. Die Ruſſiſchen durch Brauneiſenocker braun
gefärbt, derſelbe läßt ſich aber mit Säuren wegnehmen.
Vor dem Löthrohr anfangs zerſplitternd, dann aber widerſteht er,
und ſchmilzt kaum an den feinſten Spitzen, die ſich mit Kobaldſolution
blau färben. Im Mittel 86 A̶⃛l und 15 Ḣ̶. Die Schemnitzer theilweis
ganz klar liegen in einer weißen Steinmarkartigen Gebirgsart, die man
Dillnit nach dem Fundorte Dilln genannt hat (Pogg. Ann. 78. 577).
b) Hydrargillit G. Roſe Reiſe Ural II. 122, im Talkſchiefer
mit Magneteiſen und Chloroſpinell bei Slatouſt am Ural. A̶⃛l Ḣ̶3, 65,5 A̶⃛l
und 34,5 Ḣ̶. Dihexaedriſche reguläre ſechsſeitige Säulen, mit blättriger
perlmutterglänzender Gradendfläche. Ein Dihexaeder ſtumpft die End-
kanten der Säule ab. Die Kryſtalle aber nur 1—2 Linien groß. Röth-
lich weiß, in dünnen Blättchen durchſichtig. Härte 2—3, Gew. 2,35. Der
Gibbſit Emmons aus einer verlaſſenen Brauneiſenſteingrube von Rich-
mond kommt in 3 Zoll langen Stalaktitiſchen Maſſen vor. Edinburgh
phil. Journ. 1822. VII, 388. Er enthält nach Torrey’s ausdrücklicher
Unterſuchung keine Phosphorſäure, ſondern 34,7 Ḣ̶. Der Name von
ὕδωρ Waſſer und ἄργιλλος Thon iſt indeſſen bezeichnender. Freilich wurde
er ſchon von Davy (Phil. Transact. 1805. 162) für Wavellit vorgeſchlagen.
3. Chryſoberyll Wr.
Der Name kommt zwar ſchon bei Plinius hist. nat. 37, 20 vor, allein
das war nicht der unſrige. Hauy nannte ihn nach ſeinem innern Licht-
ſchein Cymophane (κῦμα Welle). Die ältern hielten ihn für Chryſolith,
aber es iſt der dritthärteſte Stein.
2gliedriges Kryſtallſyſtem. Geſchobene Säule z = a : b : ∞c
[Abbildung]
129° 38′, der ſcharfe und ſtumpfe Säulenwinkel ge-
rade abgeſtumpft, beſonders wird die Fläche der
ſtumpfen Säulenkante M = a : ∞b : ∞c ſtark längs-
geſtreift, weil eine ganze Reihe von Säulenflächen
auftreten, T = b : ∞a : ∞c nur ſehr wenig blättrig.
Sehr beſtimmt iſt das Paar i = b : c : ∞a 119°
46′ in der Axe c bildend. Legt man die Säulen-
winkel z und i zu Grunde, ſo iſt
a : b = [FORMEL],
la = 9,90881, lb = 0,23652.
Zwei Oktaeder o = a : b : c und n = a : ½b : c kommen beſonders bei
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auch kommt ein vorderes Paar a : c : ∞b vor, ſo daß zum Oktaeder alle
drei Paare vorhanden ſind.
Drillinge fanden ſich in den Smaragdgruben an der Takowaja
von ausgezeichneter Schönheit. Dieſelben haben i = b : c : ∞a gemein
und liegen umgekehrt. Wäre der Winkel i/i genau 120°, wie Hauy an-
nahm, ſo würde beim Durchwachſen durch die Oktaederflächen oo o ein
vollkommenes Dihexaeder von 86° 16′ in den Seiten- und 139° 53′ in
den Endkanten entſtehen. Die kleine Differenz von 22′ macht aber, daß
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/264>, abgerufen am 22.11.2024.
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