artig ausscheidet. Zeigt deutlich Reaktion auf Borsäure 5 B. Rammels- berg gibt ihm die zweifelhafte Formel (Ca, Mg)3 (Si, B)2 + 2 (Al, Fe, Mn) (Si, B).
In den Alpen sehr verbreitet besonders mit Bergkrystall, Adular etc. Die schönsten brechen zu Oisans mit den Zwillingen von Bergkrystall, Epidot und Prehnit. In Sachsen und auf dem Harze finden wir sie auch in derben krystallinischen Massen, die mit Prehnit Gänge im Grün- stein bilden.
VII.Zeolithe.
Cronstedt erkannte sie schon 1756 (Abh. Schwed. Akad. der Wiss.), nannte sie von zeo sieden, weil sie für sich leicht unter Aufschäumen zu einem Glase schmelzen, das aber wegen der Menge von Luftblasen schwer zur Klarheit zu bringen ist. Sie zeigen dabei eine eigenthümliche Phos- phorescenz. Eine Feldspathartige Zusammensetzung aber mit Wasser, dessen Entweichen jedoch nicht die Veranlassung zum Schäumen sein soll (Ber- zelius), wie die ältern Mineralogen annehmen (Hoffmann Miner. II. a. pag. 245). Von Salzsäure werden sie vollkommen zersetzt, wobei sich die Kieselerde als Gallerte oder schleimiges Pulver ausscheidet, was ihre Untersuchung auf nassem Wege sehr erleichtert. Unverwitterte Krystalle besitzen Edelsteinartige Klarheit, allein es tritt leicht eine Trübung ein, wahrscheinlich in Folge eines kleinen Wasserverlustes, und dann werden sie schneeweiß. Ueberhaupt scheint ihre Masse zur Aufnahme von Farbe- stoffen im höchsten Grade ungeeignet: denn wenn z. B. Eisenfärbung vorkommt, so sieht man nicht selten, wie diese die Substanz nur stellen- weis durchtünchen konnte, und wenn der Krystall sich weiter von seiner durch Farbe getrübten Basis entfernt, so kann er an seinem Oberende wieder ganz Wasserklar werden. Leider sind die Krystalle selten groß, auch übersteigen sie gewöhnlich nicht einmal die Glashärte, doch sind sie entschieden härter als Kalkspath. Sie gehören zu den leichtesten Steinen, denn sie bleiben wegen ihres Wassergehalts um das 2fache herum. Da- her nannte sie Mohs Kuphonspathe (kouphos leicht). Die ältern Vulkan- heerde, vor allem die Höhlen der Mandelsteine und Basalte, bilden ihre Hauptfundstätte. Von Island erhielt sie schon Cronstedt, nicht minder berühmt die Faröer Inseln nördlich Schottland, in Deutschland Oberstein an der Nahe und das Fassathal in Südtyrol. Bemerkenswerth das Vorkommen auf den Silbererzgängen von Andreasberg, wo sie selbst bis auf die größten Teufen des Samson hinabgehen. Wegen ihres Wasser- gehaltes wird man sehr versucht, sie für secundäre Bildungen auf nassem Wege zu halten, zumal da sie gern in verwittertem Gebirge liegen, dem durch langjährige Auslaugung Stoffe mittelst Wasser entzogen sind, wie aus der Art des zerfallenden Tuff- und Wackengesteins deutlich hervor- leuchtet. Auch Bischof hat dieß mehrfach zu begründen gesucht. Dagegen behauptet Bunsen (Leonhard's Jahrb. 1851. pag. 861), daß den Zeolith- bildungen Islands weder rein neptunische, noch rein plutonische Vorgänge zu Grunde liegen. Vielmehr erlitten rein plutonische Gesteine von über- basischer (augitischer) Zusammensetzung eine neptunische Metamorphose zu
I. Cl. 7te Fam.: Zeolithe.
artig ausſcheidet. Zeigt deutlich Reaktion auf Borſäure 5 B⃛. Rammels- berg gibt ihm die zweifelhafte Formel (Ċa, Ṁg)3 (S⃛i, B⃛)2 + 2 (A̶⃛l, F̶⃛e, M̶⃛n) (S⃛i, B⃛).
In den Alpen ſehr verbreitet beſonders mit Bergkryſtall, Adular ꝛc. Die ſchönſten brechen zu Oiſans mit den Zwillingen von Bergkryſtall, Epidot und Prehnit. In Sachſen und auf dem Harze finden wir ſie auch in derben kryſtalliniſchen Maſſen, die mit Prehnit Gänge im Grün- ſtein bilden.
VII.Zeolithe.
Cronſtedt erkannte ſie ſchon 1756 (Abh. Schwed. Akad. der Wiſſ.), nannte ſie von ζέω ſieden, weil ſie für ſich leicht unter Aufſchäumen zu einem Glaſe ſchmelzen, das aber wegen der Menge von Luftblaſen ſchwer zur Klarheit zu bringen iſt. Sie zeigen dabei eine eigenthümliche Phos- phorescenz. Eine Feldſpathartige Zuſammenſetzung aber mit Waſſer, deſſen Entweichen jedoch nicht die Veranlaſſung zum Schäumen ſein ſoll (Ber- zelius), wie die ältern Mineralogen annehmen (Hoffmann Miner. II. a. pag. 245). Von Salzſäure werden ſie vollkommen zerſetzt, wobei ſich die Kieſelerde als Gallerte oder ſchleimiges Pulver ausſcheidet, was ihre Unterſuchung auf naſſem Wege ſehr erleichtert. Unverwitterte Kryſtalle beſitzen Edelſteinartige Klarheit, allein es tritt leicht eine Trübung ein, wahrſcheinlich in Folge eines kleinen Waſſerverluſtes, und dann werden ſie ſchneeweiß. Ueberhaupt ſcheint ihre Maſſe zur Aufnahme von Farbe- ſtoffen im höchſten Grade ungeeignet: denn wenn z. B. Eiſenfärbung vorkommt, ſo ſieht man nicht ſelten, wie dieſe die Subſtanz nur ſtellen- weis durchtünchen konnte, und wenn der Kryſtall ſich weiter von ſeiner durch Farbe getrübten Baſis entfernt, ſo kann er an ſeinem Oberende wieder ganz Waſſerklar werden. Leider ſind die Kryſtalle ſelten groß, auch überſteigen ſie gewöhnlich nicht einmal die Glashärte, doch ſind ſie entſchieden härter als Kalkſpath. Sie gehören zu den leichteſten Steinen, denn ſie bleiben wegen ihres Waſſergehalts um das 2fache herum. Da- her nannte ſie Mohs Kuphonſpathe (κοῦφος leicht). Die ältern Vulkan- heerde, vor allem die Höhlen der Mandelſteine und Baſalte, bilden ihre Hauptfundſtätte. Von Island erhielt ſie ſchon Cronſtedt, nicht minder berühmt die Faröer Inſeln nördlich Schottland, in Deutſchland Oberſtein an der Nahe und das Faſſathal in Südtyrol. Bemerkenswerth das Vorkommen auf den Silbererzgängen von Andreasberg, wo ſie ſelbſt bis auf die größten Teufen des Samſon hinabgehen. Wegen ihres Waſſer- gehaltes wird man ſehr verſucht, ſie für ſecundäre Bildungen auf naſſem Wege zu halten, zumal da ſie gern in verwittertem Gebirge liegen, dem durch langjährige Auslaugung Stoffe mittelſt Waſſer entzogen ſind, wie aus der Art des zerfallenden Tuff- und Wackengeſteins deutlich hervor- leuchtet. Auch Biſchof hat dieß mehrfach zu begründen geſucht. Dagegen behauptet Bunſen (Leonhard’s Jahrb. 1851. pag. 861), daß den Zeolith- bildungen Islands weder rein neptuniſche, noch rein plutoniſche Vorgänge zu Grunde liegen. Vielmehr erlitten rein plutoniſche Geſteine von über- baſiſcher (augitiſcher) Zuſammenſetzung eine neptuniſche Metamorphoſe zu
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I. Cl. 7te Fam.: Zeolithe.
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In den Alpen ſehr verbreitet beſonders mit Bergkryſtall, Adular ꝛc.
Die ſchönſten brechen zu Oiſans mit den Zwillingen von Bergkryſtall,
Epidot und Prehnit. In Sachſen und auf dem Harze finden wir ſie
auch in derben kryſtalliniſchen Maſſen, die mit Prehnit Gänge im Grün-
ſtein bilden.
VII. Zeolithe.
Cronſtedt erkannte ſie ſchon 1756 (Abh. Schwed. Akad. der Wiſſ.),
nannte ſie von ζέω ſieden, weil ſie für ſich leicht unter Aufſchäumen zu
einem Glaſe ſchmelzen, das aber wegen der Menge von Luftblaſen ſchwer
zur Klarheit zu bringen iſt. Sie zeigen dabei eine eigenthümliche Phos-
phorescenz. Eine Feldſpathartige Zuſammenſetzung aber mit Waſſer, deſſen
Entweichen jedoch nicht die Veranlaſſung zum Schäumen ſein ſoll (Ber-
zelius), wie die ältern Mineralogen annehmen (Hoffmann Miner. II.
a. pag. 245). Von Salzſäure werden ſie vollkommen zerſetzt, wobei ſich
die Kieſelerde als Gallerte oder ſchleimiges Pulver ausſcheidet, was ihre
Unterſuchung auf naſſem Wege ſehr erleichtert. Unverwitterte Kryſtalle
beſitzen Edelſteinartige Klarheit, allein es tritt leicht eine Trübung ein,
wahrſcheinlich in Folge eines kleinen Waſſerverluſtes, und dann werden
ſie ſchneeweiß. Ueberhaupt ſcheint ihre Maſſe zur Aufnahme von Farbe-
ſtoffen im höchſten Grade ungeeignet: denn wenn z. B. Eiſenfärbung
vorkommt, ſo ſieht man nicht ſelten, wie dieſe die Subſtanz nur ſtellen-
weis durchtünchen konnte, und wenn der Kryſtall ſich weiter von ſeiner
durch Farbe getrübten Baſis entfernt, ſo kann er an ſeinem Oberende
wieder ganz Waſſerklar werden. Leider ſind die Kryſtalle ſelten groß,
auch überſteigen ſie gewöhnlich nicht einmal die Glashärte, doch ſind ſie
entſchieden härter als Kalkſpath. Sie gehören zu den leichteſten Steinen,
denn ſie bleiben wegen ihres Waſſergehalts um das 2fache herum. Da-
her nannte ſie Mohs Kuphonſpathe (κοῦφος leicht). Die ältern Vulkan-
heerde, vor allem die Höhlen der Mandelſteine und Baſalte, bilden
ihre Hauptfundſtätte. Von Island erhielt ſie ſchon Cronſtedt, nicht
minder berühmt die Faröer Inſeln nördlich Schottland, in Deutſchland
Oberſtein an der Nahe und das Faſſathal in Südtyrol. Bemerkenswerth
das Vorkommen auf den Silbererzgängen von Andreasberg, wo ſie ſelbſt
bis auf die größten Teufen des Samſon hinabgehen. Wegen ihres Waſſer-
gehaltes wird man ſehr verſucht, ſie für ſecundäre Bildungen auf naſſem
Wege zu halten, zumal da ſie gern in verwittertem Gebirge liegen, dem
durch langjährige Auslaugung Stoffe mittelſt Waſſer entzogen ſind, wie
aus der Art des zerfallenden Tuff- und Wackengeſteins deutlich hervor-
leuchtet. Auch Biſchof hat dieß mehrfach zu begründen geſucht. Dagegen
behauptet Bunſen (Leonhard’s Jahrb. 1851. pag. 861), daß den Zeolith-
bildungen Islands weder rein neptuniſche, noch rein plutoniſche Vorgänge
zu Grunde liegen. Vielmehr erlitten rein plutoniſche Geſteine von über-
baſiſcher (augitiſcher) Zuſammenſetzung eine neptuniſche Metamorphoſe zu
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/286>, abgerufen am 22.11.2024.
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