auch etwas Silicium vor. Daraus leuchtet allein schon ein, daß es kein geschmolzenes Kunstprodukt sein kann.
In allen Fällen bleibt ein Rückstand, in welchem Phosphor-Nickel- Eisen vorwaltet, das metallisch glänzende grauweiße magnetische Schuppen bildet. Der Rückstand betrug bei Braunau 1,3 p. C., worin 56,4 Fe, 25 Ni, 11,7 Phosphor, 1,1 Kohle, 1 Si, 2,8 Chrom. Wöhler glaubte im Rückstande des Eisens von Rasgata kleine Krystalle von Olivin, selbst zweifelhaft Rubin und Saphir zu erkennen!
Das poröse Eisen schließt in seinen Zwischenräumen Minerale ein. Obenan steht das Pallasische von Krasnojarsk mit dem schön gelben Olivin pag. 219. Die Krystalle haben sich ganz in die rundlichen Räume eingefügt, und sehen daher auf der Oberfläche öfter wie angeschmolzen aus. Bei Brahin Gouv. Minsk (Pogg. Ann. II.161) und in der Wüste Atacama in Peru (Pogg. Ann. 14. 469) sollen ganz ähnliche Massen gefunden sein.
Schwefeleisen sammelt sich öfter in Höhlen und Klüften, bei Bohumiliz bis zu Haselnußgröße, ebenso zu Lockport. Bei Seeläsgen bildet es zum Theil cylindrische Kerne, die in der Eisenmasse stecken. Hier ist ihr Gewicht 4,78, und dem Gehalte nach soll es nach Rammels- berg nicht Magnetkies, sondern einfaches Schwefeleisen Fe sein. Da die Dinge zum Theil lange in der Erde gelegen haben, so muß man vor- sichtig das Ursprüngliche vom Veränderten unterscheiden. Zum Schwefel- eisen gesellen sich Graphitblättchen (Bohumiliz, Cocke in Tennessee) etc. So werden es dann unversehens wahre
Meteorsteine.
Diese fallen ungleich häufiger, und so ähnlich sie auch manchen vul- kanischen Gesteinen sehen mögen, so machte doch schon Werner gleich bei ihrem ersten Anblick die Bemerkung, daß es auf Erden keine solche Steine gebe. Vor allem fällt darin das gediegene Eisen auf, was körnig ein- gesprengt sich leicht an Rostflecken erkennen läßt. Dasselbe ist ebenfalls nickelhaltig, und bildet insofern das Vermittelungsglied des Meteoreisens mit den Meteorsteinen. Bei den eisenreichen Steinen, wie z. B. von Aigle, bildet das Eisen sogar stellenweis noch ein vollständiges Skelett, zwischen welches die Steinmasse sich eingelagert hat, zuletzt kann jedoch auch das Eisen ganz zurücktreten und sogar gänzlich fehlen. Bei der Analyse pflegt man daher den Stein zu pulverisiren, und mit dem Magnet herauszuziehen, was ihm folgt, um beides Magnetisches und Unmagne- tisches getrennt zu analysiren.
Eine andere Eigenschaft ist die dunkle oft nur kaum papierdicke Rinde, welche bei den Meteorsteinen von Stannern wie der schwärzeste Firniß glänzt. Durch bloße Schmelzung kann die Kruste wohl nicht entstanden sein, und da sie bei frischen sogar noch schmierig gefunden worden ist, so erscheint sie öfter als ein fremdartiger Niederschlag, dessen eigenthüm- liche feine Runzelung für die Beurtheilung der Aechtheit großen Werth hat.
Schon G. Rose (Pogg. Ann. 4. 173) brachte die erdigen Meteor- massen in 2 Abtheilungen:
Meteorſteine.
auch etwas Silicium vor. Daraus leuchtet allein ſchon ein, daß es kein geſchmolzenes Kunſtprodukt ſein kann.
In allen Fällen bleibt ein Rückſtand, in welchem Phosphor-Nickel- Eiſen vorwaltet, das metalliſch glänzende grauweiße magnetiſche Schuppen bildet. Der Rückſtand betrug bei Braunau 1,3 p. C., worin 56,4 Fe, 25 Ni, 11,7 Phosphor, 1,1 Kohle, 1 S⃛i, 2,8 Chrom. Wöhler glaubte im Rückſtande des Eiſens von Rasgatá kleine Kryſtalle von Olivin, ſelbſt zweifelhaft Rubin und Saphir zu erkennen!
Das poröſe Eiſen ſchließt in ſeinen Zwiſchenräumen Minerale ein. Obenan ſteht das Pallaſiſche von Krasnojarsk mit dem ſchön gelben Olivin pag. 219. Die Kryſtalle haben ſich ganz in die rundlichen Räume eingefügt, und ſehen daher auf der Oberfläche öfter wie angeſchmolzen aus. Bei Brahin Gouv. Minsk (Pogg. Ann. II.161) und in der Wüſte Atacama in Peru (Pogg. Ann. 14. 469) ſollen ganz ähnliche Maſſen gefunden ſein.
Schwefeleiſen ſammelt ſich öfter in Höhlen und Klüften, bei Bohumiliz bis zu Haſelnußgröße, ebenſo zu Lockport. Bei Seeläsgen bildet es zum Theil cylindriſche Kerne, die in der Eiſenmaſſe ſtecken. Hier iſt ihr Gewicht 4,78, und dem Gehalte nach ſoll es nach Rammels- berg nicht Magnetkies, ſondern einfaches Schwefeleiſen F̍e ſein. Da die Dinge zum Theil lange in der Erde gelegen haben, ſo muß man vor- ſichtig das Urſprüngliche vom Veränderten unterſcheiden. Zum Schwefel- eiſen geſellen ſich Graphitblättchen (Bohumiliz, Cocke in Tenneſſee) ꝛc. So werden es dann unverſehens wahre
Meteorſteine.
Dieſe fallen ungleich häufiger, und ſo ähnlich ſie auch manchen vul- kaniſchen Geſteinen ſehen mögen, ſo machte doch ſchon Werner gleich bei ihrem erſten Anblick die Bemerkung, daß es auf Erden keine ſolche Steine gebe. Vor allem fällt darin das gediegene Eiſen auf, was körnig ein- geſprengt ſich leicht an Roſtflecken erkennen läßt. Daſſelbe iſt ebenfalls nickelhaltig, und bildet inſofern das Vermittelungsglied des Meteoreiſens mit den Meteorſteinen. Bei den eiſenreichen Steinen, wie z. B. von Aigle, bildet das Eiſen ſogar ſtellenweis noch ein vollſtändiges Skelett, zwiſchen welches die Steinmaſſe ſich eingelagert hat, zuletzt kann jedoch auch das Eiſen ganz zurücktreten und ſogar gänzlich fehlen. Bei der Analyſe pflegt man daher den Stein zu pulveriſiren, und mit dem Magnet herauszuziehen, was ihm folgt, um beides Magnetiſches und Unmagne- tiſches getrennt zu analyſiren.
Eine andere Eigenſchaft iſt die dunkle oft nur kaum papierdicke Rinde, welche bei den Meteorſteinen von Stannern wie der ſchwärzeſte Firniß glänzt. Durch bloße Schmelzung kann die Kruſte wohl nicht entſtanden ſein, und da ſie bei friſchen ſogar noch ſchmierig gefunden worden iſt, ſo erſcheint ſie öfter als ein fremdartiger Niederſchlag, deſſen eigenthüm- liche feine Runzelung für die Beurtheilung der Aechtheit großen Werth hat.
Schon G. Roſe (Pogg. Ann. 4. 173) brachte die erdigen Meteor- maſſen in 2 Abtheilungen:
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Meteorſteine.
auch etwas Silicium vor. Daraus leuchtet allein ſchon ein, daß es kein
geſchmolzenes Kunſtprodukt ſein kann.
In allen Fällen bleibt ein Rückſtand, in welchem Phosphor-Nickel-
Eiſen vorwaltet, das metalliſch glänzende grauweiße magnetiſche Schuppen
bildet. Der Rückſtand betrug bei Braunau 1,3 p. C., worin 56,4 Fe,
25 Ni, 11,7 Phosphor, 1,1 Kohle, 1 S⃛i, 2,8 Chrom. Wöhler glaubte
im Rückſtande des Eiſens von Rasgatá kleine Kryſtalle von Olivin, ſelbſt
zweifelhaft Rubin und Saphir zu erkennen!
Das poröſe Eiſen ſchließt in ſeinen Zwiſchenräumen Minerale
ein. Obenan ſteht das Pallaſiſche von Krasnojarsk mit dem ſchön gelben
Olivin pag. 219. Die Kryſtalle haben ſich ganz in die rundlichen Räume
eingefügt, und ſehen daher auf der Oberfläche öfter wie angeſchmolzen
aus. Bei Brahin Gouv. Minsk (Pogg. Ann. II. 161) und in der Wüſte
Atacama in Peru (Pogg. Ann. 14. 469) ſollen ganz ähnliche Maſſen
gefunden ſein.
Schwefeleiſen ſammelt ſich öfter in Höhlen und Klüften, bei
Bohumiliz bis zu Haſelnußgröße, ebenſo zu Lockport. Bei Seeläsgen
bildet es zum Theil cylindriſche Kerne, die in der Eiſenmaſſe ſtecken.
Hier iſt ihr Gewicht 4,78, und dem Gehalte nach ſoll es nach Rammels-
berg nicht Magnetkies, ſondern einfaches Schwefeleiſen F̍e ſein. Da die
Dinge zum Theil lange in der Erde gelegen haben, ſo muß man vor-
ſichtig das Urſprüngliche vom Veränderten unterſcheiden. Zum Schwefel-
eiſen geſellen ſich Graphitblättchen (Bohumiliz, Cocke in Tenneſſee) ꝛc.
So werden es dann unverſehens wahre
Meteorſteine.
Dieſe fallen ungleich häufiger, und ſo ähnlich ſie auch manchen vul-
kaniſchen Geſteinen ſehen mögen, ſo machte doch ſchon Werner gleich bei
ihrem erſten Anblick die Bemerkung, daß es auf Erden keine ſolche Steine
gebe. Vor allem fällt darin das gediegene Eiſen auf, was körnig ein-
geſprengt ſich leicht an Roſtflecken erkennen läßt. Daſſelbe iſt ebenfalls
nickelhaltig, und bildet inſofern das Vermittelungsglied des Meteoreiſens
mit den Meteorſteinen. Bei den eiſenreichen Steinen, wie z. B. von
Aigle, bildet das Eiſen ſogar ſtellenweis noch ein vollſtändiges Skelett,
zwiſchen welches die Steinmaſſe ſich eingelagert hat, zuletzt kann jedoch
auch das Eiſen ganz zurücktreten und ſogar gänzlich fehlen. Bei der
Analyſe pflegt man daher den Stein zu pulveriſiren, und mit dem Magnet
herauszuziehen, was ihm folgt, um beides Magnetiſches und Unmagne-
tiſches getrennt zu analyſiren.
Eine andere Eigenſchaft iſt die dunkle oft nur kaum papierdicke Rinde,
welche bei den Meteorſteinen von Stannern wie der ſchwärzeſte Firniß
glänzt. Durch bloße Schmelzung kann die Kruſte wohl nicht entſtanden
ſein, und da ſie bei friſchen ſogar noch ſchmierig gefunden worden iſt,
ſo erſcheint ſie öfter als ein fremdartiger Niederſchlag, deſſen eigenthüm-
liche feine Runzelung für die Beurtheilung der Aechtheit großen Werth hat.
Schon G. Roſe (Pogg. Ann. 4. 173) brachte die erdigen Meteor-
maſſen in 2 Abtheilungen:
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Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/508>, abgerufen am 24.11.2024.
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