Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite
V. Cl. Geschw. Metalle: Xanthokon, Miargyrit.

Xanthokon Breith. Erdmann's Journ. prakt. Chem. 20. 67 und
Pogg. Ann. 64. 272 (xanthos gelb), von der Grube Himmelsfürst zu Er-
bisdorf bei Freiberg, dünne pommeranzengelbe Tafeln mit gelbem Strich
in Kalkspath eingesprengt, von der Farbe des Greenockit, und von der
Form des vulkanischen Eisenglanzes: es herrscht die Grad-
endfläche vor, an deren Rändern das Rhomboeder P = a :
a : infinitya : c
71° 32' in den Endkanten hat, auch das nächste
[Abbildung] stumpfere 2a' : 2a' : infinitya : c wird gefunden. Härte 2--3, Gew. 5,1. Im
Jahre 1797 ist es von brauner Farbe in nierenförmigen Aggregaten vor-
gekommen, hatte aber auch einen gelben Strich. Plattner fand in diesem
letztern 64,2 Ag, 21,3 S, 1 Fe, 13,5 As, und glaubt daraus die Formel
2 Ag3 A'''s + Ag3 A'''s
ableiten zu dürfen, worin neben dem ersten Gliede von licht Rothgülden
eine bis jetzt nicht gekannte Schwefelungsstufe von As2 S5 vorkäme. Es
wird also Ag : As : S = 9 : 6 : 20 sein, während beim Arsenik-Roth-
gülden das Verhältniß 9 : 6 : 18 ist. Da nun von genauen Messungen
wohl kaum die Rede sein kann bei der Unvollkommenheit der Krystalle, so
darf man diese Verwandtschaft nicht aus den Augen lassen.

Feuerblende vom Churprinz bei Freiberg und Andreasberg kommt
in hyacinthrothen Krystallen mit Perlmutterglanz auf dem deutlich blätt-
rigen Bruch vor. Die Tafeln sollen ihrer Form nach mit dem Blätter-
zeolith pag. 279 Aehnlichkeit haben. 62,3 Ag nebst Antimon und Schwefel.
Prof. Zippe beschreibt vom Geistergang an der Eliaszeche zu Joachims-
thal kleine tafelförmige schwärzlichbraune Krystalle mit oraniengelbem
Strich, Rittingerit (Sitzungsber. Kais. Akad. Wiss. IX. 345), die zwar
keinen blättrigen Bruch haben, aber sonst sehr nahe zu stehen scheinen.

Miargyrit H. Rose Pogg. Ann. 15. 469 von der Grube Neue Hoff-
nung Gottes bei Bräunsdorf (meion weniger, arguros Silber), von Mohs
(Grundriß Min. II. 606) zuerst als hemiprismatische Rubinblende erkannt.
Gleicht einem dunkeln Rothgiltigerz, ist aber 2 + 1gliedrig, Naumann
Pogg. Ann. 17. 142. Die seltenen und complicirten Krystalle beschreibt
Mohs als geschobene Säulen 86° 4' mit einer Schiefendfläche b 78° 54'
gegen Axe c geneigt, und einer hintern dreifach
schärfern t = a' : 3c : infinityb 47° 26' gegen die
Axe. Aehnlich dem Eisenvitriol. Naumann gibt
dagegen andere Winkel an, ausgehend von a =
c : infinitya : infinityb
mit b = a : infinityb : infinityc vorn 98°
24' machend; d = a : b : c in der Mediankante
d/d = 96° 17', welcher Winkel durch n = a :
c : infinityb
gerade abgestumpft wird; m = 3a : c :
infinityb
findet hinten die Gegenfläche o = 3a' : c :
infinityb
, in deren Diagonalzone p = 3a' : c : 6b
und g = 3a' : c : 3b fällt. Die Augitpaare f
[Abbildung] = 2/3 a : b : c, s = a : b : c und c = b : c infinitya fallen sämmtlich in die
Zone b/d, und dieser Zone folgt auf den Flächen b f d "eine sehr ausge-
zeichnete und constante Streifung, während m, n und besonders o eine
horizontale Streifung parallel der Axe b haben. Ungewiß ist e = c :

Quenstedt, Mineralogie. 39
V. Cl. Geſchw. Metalle: Xanthokon, Miargyrit.

Xanthokon Breith. Erdmann’s Journ. prakt. Chem. 20. 67 und
Pogg. Ann. 64. 272 (ξανϑός gelb), von der Grube Himmelsfürſt zu Er-
bisdorf bei Freiberg, dünne pommeranzengelbe Tafeln mit gelbem Strich
in Kalkſpath eingeſprengt, von der Farbe des Greenockit, und von der
Form des vulkaniſchen Eiſenglanzes: es herrſcht die Grad-
endfläche vor, an deren Rändern das Rhomboeder P = a :
a : ∞a : c
71° 32′ in den Endkanten hat, auch das nächſte
[Abbildung] ſtumpfere 2a' : 2a' : ∞a : c wird gefunden. Härte 2—3, Gew. 5,1. Im
Jahre 1797 iſt es von brauner Farbe in nierenförmigen Aggregaten vor-
gekommen, hatte aber auch einen gelben Strich. Plattner fand in dieſem
letztern 64,2 Ag, 21,3 S, 1 Fe, 13,5 As, und glaubt daraus die Formel
2 A̍g3ˈˈˈs + A̍g3ˈˈˈs
ableiten zu dürfen, worin neben dem erſten Gliede von licht Rothgülden
eine bis jetzt nicht gekannte Schwefelungsſtufe von As2 S5 vorkäme. Es
wird alſo Ag : As : S = 9 : 6 : 20 ſein, während beim Arſenik-Roth-
gülden das Verhältniß 9 : 6 : 18 iſt. Da nun von genauen Meſſungen
wohl kaum die Rede ſein kann bei der Unvollkommenheit der Kryſtalle, ſo
darf man dieſe Verwandtſchaft nicht aus den Augen laſſen.

Feuerblende vom Churprinz bei Freiberg und Andreasberg kommt
in hyacinthrothen Kryſtallen mit Perlmutterglanz auf dem deutlich blätt-
rigen Bruch vor. Die Tafeln ſollen ihrer Form nach mit dem Blätter-
zeolith pag. 279 Aehnlichkeit haben. 62,3 Ag nebſt Antimon und Schwefel.
Prof. Zippe beſchreibt vom Geiſtergang an der Eliaszeche zu Joachims-
thal kleine tafelförmige ſchwärzlichbraune Kryſtalle mit oraniengelbem
Strich, Rittingerit (Sitzungsber. Kaiſ. Akad. Wiſſ. IX. 345), die zwar
keinen blättrigen Bruch haben, aber ſonſt ſehr nahe zu ſtehen ſcheinen.

Miargyrit H. Roſe Pogg. Ann. 15. 469 von der Grube Neue Hoff-
nung Gottes bei Bräunsdorf (μεῖων weniger, ἄργυρος Silber), von Mohs
(Grundriß Min. II. 606) zuerſt als hemiprismatiſche Rubinblende erkannt.
Gleicht einem dunkeln Rothgiltigerz, iſt aber 2 + 1gliedrig, Naumann
Pogg. Ann. 17. 142. Die ſeltenen und complicirten Kryſtalle beſchreibt
Mohs als geſchobene Säulen 86° 4′ mit einer Schiefendfläche b 78° 54′
gegen Axe c geneigt, und einer hintern dreifach
ſchärfern t = a' : 3c : ∞b 47° 26′ gegen die
Axe. Aehnlich dem Eiſenvitriol. Naumann gibt
dagegen andere Winkel an, ausgehend von a =
c : ∞a : ∞b
mit b = a : ∞b : ∞c vorn 98°
24′ machend; d = a : b : c in der Mediankante
d/d = 96° 17′, welcher Winkel durch n = a :
c : ∞b
gerade abgeſtumpft wird; m = 3a : c :
∞b
findet hinten die Gegenfläche o = 3a' : c :
∞b
, in deren Diagonalzone p = 3a' : c : 6b
und g = 3a' : c : 3b fällt. Die Augitpaare f
[Abbildung] = ⅔a : b : c, s = a : b : c und c = b : c ∞a fallen ſämmtlich in die
Zone b/d, und dieſer Zone folgt auf den Flächen b f d „eine ſehr ausge-
zeichnete und conſtante Streifung, während m, n und beſonders o eine
horizontale Streifung parallel der Axe b haben. Ungewiß iſt e = c :

Quenſtedt, Mineralogie. 39
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0621" n="609"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">V.</hi> Cl. Ge&#x017F;chw. Metalle: Xanthokon, Miargyrit.</fw><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Xanthokon</hi> Breith. Erdmann&#x2019;s Journ. prakt. Chem. 20. <hi rendition="#sub">67</hi> und<lb/>
Pogg. Ann. 64. <hi rendition="#sub">272</hi> (&#x03BE;&#x03B1;&#x03BD;&#x03D1;&#x03CC;&#x03C2; gelb), von der Grube Himmelsfür&#x017F;t zu Er-<lb/>
bisdorf bei Freiberg, dünne pommeranzengelbe Tafeln mit gelbem Strich<lb/>
in Kalk&#x017F;path einge&#x017F;prengt, von der Farbe des Greenockit, und von der<lb/>
Form des vulkani&#x017F;chen Ei&#x017F;englanzes: es herr&#x017F;cht die Grad-<lb/>
endfläche vor, an deren Rändern das Rhomboeder <hi rendition="#aq">P = a :<lb/>
a : &#x221E;a : c</hi> 71° 32&#x2032; in den Endkanten hat, auch das näch&#x017F;te<lb/><figure/> &#x017F;tumpfere 2<hi rendition="#aq">a' : 2a' : &#x221E;a : c</hi> wird gefunden. Härte 2&#x2014;3, Gew. 5,1. Im<lb/>
Jahre 1797 i&#x017F;t es von brauner Farbe in nierenförmigen Aggregaten vor-<lb/>
gekommen, hatte aber auch einen gelben Strich. Plattner fand in die&#x017F;em<lb/>
letztern 64,2 <hi rendition="#aq">Ag, 21,3 S, 1 Fe, 13,5 As</hi>, und glaubt daraus die Formel<lb/><hi rendition="#c">2 <hi rendition="#aq">A&#x030D;g<hi rendition="#sup">3</hi> A&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02C8;&#x02C8;&#x02C8;</hi>s + A&#x030D;g<hi rendition="#sup">3</hi> A&#x0336;<hi rendition="#above-cap">&#x02C8;&#x02C8;&#x02C8;</hi>s</hi></hi><lb/>
ableiten zu dürfen, worin neben dem er&#x017F;ten Gliede von licht Rothgülden<lb/>
eine bis jetzt nicht gekannte Schwefelungs&#x017F;tufe von <hi rendition="#aq">As<hi rendition="#sup">2</hi> S</hi><hi rendition="#sup">5</hi> vorkäme. Es<lb/>
wird al&#x017F;o <hi rendition="#aq">Ag : As : S</hi> = 9 : 6 : 20 &#x017F;ein, während beim Ar&#x017F;enik-Roth-<lb/>
gülden das Verhältniß 9 : 6 : 18 i&#x017F;t. Da nun von genauen Me&#x017F;&#x017F;ungen<lb/>
wohl kaum die Rede &#x017F;ein kann bei der Unvollkommenheit der Kry&#x017F;talle, &#x017F;o<lb/>
darf man die&#x017F;e Verwandt&#x017F;chaft nicht aus den Augen la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Feuerblende</hi> vom Churprinz bei Freiberg und Andreasberg kommt<lb/>
in hyacinthrothen Kry&#x017F;tallen mit Perlmutterglanz auf dem deutlich blätt-<lb/>
rigen Bruch vor. Die Tafeln &#x017F;ollen ihrer Form nach mit dem Blätter-<lb/>
zeolith <hi rendition="#aq">pag.</hi> 279 Aehnlichkeit haben. 62,3 <hi rendition="#aq">Ag</hi> neb&#x017F;t Antimon und Schwefel.<lb/>
Prof. Zippe be&#x017F;chreibt vom Gei&#x017F;tergang an der Eliaszeche zu Joachims-<lb/>
thal kleine tafelförmige &#x017F;chwärzlichbraune Kry&#x017F;talle mit oraniengelbem<lb/>
Strich, <hi rendition="#g">Rittingerit</hi> (Sitzungsber. Kai&#x017F;. Akad. Wi&#x017F;&#x017F;. <hi rendition="#aq">IX.</hi> <hi rendition="#sub">345</hi>), die zwar<lb/>
keinen blättrigen Bruch haben, aber &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;ehr nahe zu &#x017F;tehen &#x017F;cheinen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#b">Miargyrit</hi> H. Ro&#x017F;e Pogg. Ann. 15. <hi rendition="#sub">469</hi> von der Grube Neue Hoff-<lb/>
nung Gottes bei Bräunsdorf (&#x03BC;&#x03B5;&#x1FD6;&#x03C9;&#x03BD; weniger, &#x1F04;&#x03C1;&#x03B3;&#x03C5;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C2; Silber), von Mohs<lb/>
(Grundriß Min. <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#sub">606</hi>) zuer&#x017F;t als hemiprismati&#x017F;che Rubinblende erkannt.<lb/>
Gleicht einem dunkeln Rothgiltigerz, i&#x017F;t aber 2 + 1gliedrig, Naumann<lb/>
Pogg. Ann. 17. <hi rendition="#sub">142</hi>. Die &#x017F;eltenen und complicirten Kry&#x017F;talle be&#x017F;chreibt<lb/>
Mohs als ge&#x017F;chobene Säulen 86° 4&#x2032; mit einer Schiefendfläche <hi rendition="#aq">b</hi> 78° 54&#x2032;<lb/>
gegen Axe <hi rendition="#aq">c</hi> geneigt, und einer hintern dreifach<lb/>
&#x017F;chärfern <hi rendition="#aq">t = a' : 3c : &#x221E;b</hi> 47° 26&#x2032; gegen die<lb/>
Axe. Aehnlich dem Ei&#x017F;envitriol. Naumann gibt<lb/>
dagegen andere Winkel an, ausgehend von <hi rendition="#aq">a =<lb/>
c : &#x221E;a : &#x221E;b</hi> mit <hi rendition="#aq">b = a : &#x221E;b : &#x221E;c</hi> vorn 98°<lb/>
24&#x2032; machend; <hi rendition="#aq">d = a : b : c</hi> in der Mediankante<lb/><hi rendition="#aq">d/d</hi> = 96° 17&#x2032;, welcher Winkel durch <hi rendition="#aq">n = a :<lb/>
c : &#x221E;b</hi> gerade abge&#x017F;tumpft wird; <hi rendition="#aq">m = 3a : c :<lb/>
&#x221E;b</hi> findet hinten die Gegenfläche <hi rendition="#aq">o = 3a' : c :<lb/>
&#x221E;b</hi>, in deren Diagonalzone <hi rendition="#aq">p = 3a' : c : 6b</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">g = 3a' : c : 3b</hi> fällt. Die Augitpaare <hi rendition="#aq">f</hi><lb/><figure/> = &#x2154;<hi rendition="#aq">a : b : c, s = <formula notation="TeX">\frac{3}{2}</formula>a : b : c</hi> und <hi rendition="#aq">c = b : c &#x221E;a</hi> fallen &#x017F;ämmtlich in die<lb/>
Zone <hi rendition="#aq">b/d</hi>, und die&#x017F;er Zone folgt auf den Flächen <hi rendition="#aq">b f d</hi> &#x201E;eine &#x017F;ehr ausge-<lb/>
zeichnete und con&#x017F;tante Streifung, während <hi rendition="#aq">m, n</hi> und be&#x017F;onders <hi rendition="#aq">o</hi> eine<lb/>
horizontale Streifung parallel der Axe <hi rendition="#aq">b</hi> haben. Ungewiß i&#x017F;t <hi rendition="#aq">e = c</hi> :<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Quen&#x017F;tedt</hi>, Mineralogie. 39</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[609/0621] V. Cl. Geſchw. Metalle: Xanthokon, Miargyrit. Xanthokon Breith. Erdmann’s Journ. prakt. Chem. 20. 67 und Pogg. Ann. 64. 272 (ξανϑός gelb), von der Grube Himmelsfürſt zu Er- bisdorf bei Freiberg, dünne pommeranzengelbe Tafeln mit gelbem Strich in Kalkſpath eingeſprengt, von der Farbe des Greenockit, und von der Form des vulkaniſchen Eiſenglanzes: es herrſcht die Grad- endfläche vor, an deren Rändern das Rhomboeder P = a : a : ∞a : c 71° 32′ in den Endkanten hat, auch das nächſte [Abbildung] ſtumpfere 2a' : 2a' : ∞a : c wird gefunden. Härte 2—3, Gew. 5,1. Im Jahre 1797 iſt es von brauner Farbe in nierenförmigen Aggregaten vor- gekommen, hatte aber auch einen gelben Strich. Plattner fand in dieſem letztern 64,2 Ag, 21,3 S, 1 Fe, 13,5 As, und glaubt daraus die Formel 2 A̍g3 A̶ˈˈˈs + A̍g3 A̶ˈˈˈs ableiten zu dürfen, worin neben dem erſten Gliede von licht Rothgülden eine bis jetzt nicht gekannte Schwefelungsſtufe von As2 S5 vorkäme. Es wird alſo Ag : As : S = 9 : 6 : 20 ſein, während beim Arſenik-Roth- gülden das Verhältniß 9 : 6 : 18 iſt. Da nun von genauen Meſſungen wohl kaum die Rede ſein kann bei der Unvollkommenheit der Kryſtalle, ſo darf man dieſe Verwandtſchaft nicht aus den Augen laſſen. Feuerblende vom Churprinz bei Freiberg und Andreasberg kommt in hyacinthrothen Kryſtallen mit Perlmutterglanz auf dem deutlich blätt- rigen Bruch vor. Die Tafeln ſollen ihrer Form nach mit dem Blätter- zeolith pag. 279 Aehnlichkeit haben. 62,3 Ag nebſt Antimon und Schwefel. Prof. Zippe beſchreibt vom Geiſtergang an der Eliaszeche zu Joachims- thal kleine tafelförmige ſchwärzlichbraune Kryſtalle mit oraniengelbem Strich, Rittingerit (Sitzungsber. Kaiſ. Akad. Wiſſ. IX. 345), die zwar keinen blättrigen Bruch haben, aber ſonſt ſehr nahe zu ſtehen ſcheinen. Miargyrit H. Roſe Pogg. Ann. 15. 469 von der Grube Neue Hoff- nung Gottes bei Bräunsdorf (μεῖων weniger, ἄργυρος Silber), von Mohs (Grundriß Min. II. 606) zuerſt als hemiprismatiſche Rubinblende erkannt. Gleicht einem dunkeln Rothgiltigerz, iſt aber 2 + 1gliedrig, Naumann Pogg. Ann. 17. 142. Die ſeltenen und complicirten Kryſtalle beſchreibt Mohs als geſchobene Säulen 86° 4′ mit einer Schiefendfläche b 78° 54′ gegen Axe c geneigt, und einer hintern dreifach ſchärfern t = a' : 3c : ∞b 47° 26′ gegen die Axe. Aehnlich dem Eiſenvitriol. Naumann gibt dagegen andere Winkel an, ausgehend von a = c : ∞a : ∞b mit b = a : ∞b : ∞c vorn 98° 24′ machend; d = a : b : c in der Mediankante d/d = 96° 17′, welcher Winkel durch n = a : c : ∞b gerade abgeſtumpft wird; m = 3a : c : ∞b findet hinten die Gegenfläche o = 3a' : c : ∞b, in deren Diagonalzone p = 3a' : c : 6b und g = 3a' : c : 3b fällt. Die Augitpaare f [Abbildung] = ⅔a : b : c, s = [FORMEL]a : b : c und c = b : c ∞a fallen ſämmtlich in die Zone b/d, und dieſer Zone folgt auf den Flächen b f d „eine ſehr ausge- zeichnete und conſtante Streifung, während m, n und beſonders o eine horizontale Streifung parallel der Axe b haben. Ungewiß iſt e = c : Quenſtedt, Mineralogie. 39

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/621
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/621>, abgerufen am 21.11.2024.