Raabe, Wilhelm: Die Akten des Vogelsangs. Berlin, 1896."Der Jude oder semitische Hellene hat von seinem Als ich ihn dann noch einmal aufforderte und "Ich bin da wirklich nichts nutz. Man nimmt Er blieb also in seinem Häuschen, und als ich "Die ist gesichert. Beruhige Dich und Alle, die „Der Jude oder ſemitiſche Hellene hat von ſeinem Als ich ihn dann noch einmal aufforderte und „Ich bin da wirklich nichts nutz. Man nimmt Er blieb alſo in ſeinem Häuschen, und als ich „Die iſt geſichert. Beruhige Dich und Alle, die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0264" n="254"/> <p>„Der Jude oder ſemitiſche Hellene hat von ſeinem<lb/> Recht als Poet Gebrauch gemacht, als er, wie mir<lb/> anderen Proſaiker auch, die löwentatzige <hi rendition="#aq">Belle aux<lb/> énigmes</hi> vor die falſche Thür als Hüterin und<lb/> Räthſelaufgeberin legte,“ ſagte Velten, als wir auf<lb/> dem Heimwege vom Kirchhofe auf jene unſere Kinder¬<lb/> ſpiel- und Mondſcheinabende kamen.</p><lb/> <p>Als ich ihn dann noch einmal aufforderte und<lb/> dringender bat, wenigſtens jetzt meine Gaſtfreundſchaft<lb/> anzunehmen, erwiderte er:</p><lb/> <p>„Ich bin da wirklich nichts nutz. Man nimmt<lb/> zu leicht Leute, ohne es zu wollen, auf Wege mit, wo<lb/> ſie nicht hingehören; und Du haſt einen großen und<lb/> angenehmen Verkehr, den ich nicht gern ſtören möchte.<lb/> Aber, lieber Alter, Du ſelber wirſt mich nie ſtören:<lb/> weißt Du, komm Du zu mir! Auch ich glaube dem¬<lb/> nächſt für die beſte Geſellſchaft und angenehmſte<lb/> Unterhaltung ſorgen zu können.“</p><lb/> <p>Er blieb alſo in ſeinem Häuschen, und als ich<lb/> ihn natürlich ſchon am folgenden Tage wieder dort<lb/> aufſuchte und nach ſeinen Plänen für die weitere<lb/> Zukunft fragte, meinte er lächelnd:</p><lb/> <p>„Die iſt geſichert. Beruhige Dich und Alle, die<lb/> Intereſſe daran nehmen, in dieſer Hinſicht völlig.<lb/> Gerade nicht hier am Ort, doch habe ich gerade am<lb/> Ort hier die ſchönſte Gelegenheit, ſie noch ſicherer zu<lb/></p> </body> </text> </TEI> [254/0264]
„Der Jude oder ſemitiſche Hellene hat von ſeinem
Recht als Poet Gebrauch gemacht, als er, wie mir
anderen Proſaiker auch, die löwentatzige Belle aux
énigmes vor die falſche Thür als Hüterin und
Räthſelaufgeberin legte,“ ſagte Velten, als wir auf
dem Heimwege vom Kirchhofe auf jene unſere Kinder¬
ſpiel- und Mondſcheinabende kamen.
Als ich ihn dann noch einmal aufforderte und
dringender bat, wenigſtens jetzt meine Gaſtfreundſchaft
anzunehmen, erwiderte er:
„Ich bin da wirklich nichts nutz. Man nimmt
zu leicht Leute, ohne es zu wollen, auf Wege mit, wo
ſie nicht hingehören; und Du haſt einen großen und
angenehmen Verkehr, den ich nicht gern ſtören möchte.
Aber, lieber Alter, Du ſelber wirſt mich nie ſtören:
weißt Du, komm Du zu mir! Auch ich glaube dem¬
nächſt für die beſte Geſellſchaft und angenehmſte
Unterhaltung ſorgen zu können.“
Er blieb alſo in ſeinem Häuschen, und als ich
ihn natürlich ſchon am folgenden Tage wieder dort
aufſuchte und nach ſeinen Plänen für die weitere
Zukunft fragte, meinte er lächelnd:
„Die iſt geſichert. Beruhige Dich und Alle, die
Intereſſe daran nehmen, in dieſer Hinſicht völlig.
Gerade nicht hier am Ort, doch habe ich gerade am
Ort hier die ſchönſte Gelegenheit, ſie noch ſicherer zu
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