Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Neuntes Kapitel. Wenn nur Monsieur Thedel von Münchhausen aus Das gab dann jedesmal einen klatschenden Schall, Neuntes Kapitel. Wenn nur Monſieur Thedel von Münchhauſen aus Das gab dann jedesmal einen klatſchenden Schall, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0100" n="[92]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Neuntes Kapitel.</hi><lb/> </head> <p>Wenn nur Monſieur Thedel von Münchhauſen aus<lb/> dem Bevernſchen ſich noch bei Nacht im wilden Weſer¬<lb/> walde zurecht zu finden wußte, ſo hätte ihn eine dop¬<lb/> pelte ägyptiſche Finſterniß nicht gehindert, irgend ein<lb/> Ziel tief unten im Gewölbe oder hoch oben auf dem<lb/> Dache von Amelungsborn ohne Anſtoß zu erreichen.<lb/> Der wußte da Beſcheid! Wahrhaftig!! Er ſchlupfte<lb/> in daſſelbe thürloſe mittelalterliche Pförtchen, in welches<lb/> Magiſter Buchius ſich nach der Heimkehr von ſeinem<lb/> Nachmittags- und Abend-Spaziergang hineingeſchoben<lb/> hatte. Er erſtieg dieſelben Treppen wie der Magiſter<lb/> und durchmaß dieſelben Gänge. Er hielt ſogar vor<lb/> den nämlichen Thüren an, wie der alte Herr; aber<lb/> durchaus nicht mit den Gefühlen deſſelben. Wahrlich<lb/> legte er nicht wehmüthig-erinnerungsvoll die Hand<lb/> darauf; doch die Hand brauchte er freilich bei dem<lb/> Geſtus, den er vor mehr als einer der altersſchwarzen<lb/> ſtillen Schulzimmerpforten machte.</p><lb/> <p>Das gab dann jedesmal einen klatſchenden Schall,<lb/> der das Echo weithin in den Corridoren weckte. Und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[92]/0100]
Neuntes Kapitel.
Wenn nur Monſieur Thedel von Münchhauſen aus
dem Bevernſchen ſich noch bei Nacht im wilden Weſer¬
walde zurecht zu finden wußte, ſo hätte ihn eine dop¬
pelte ägyptiſche Finſterniß nicht gehindert, irgend ein
Ziel tief unten im Gewölbe oder hoch oben auf dem
Dache von Amelungsborn ohne Anſtoß zu erreichen.
Der wußte da Beſcheid! Wahrhaftig!! Er ſchlupfte
in daſſelbe thürloſe mittelalterliche Pförtchen, in welches
Magiſter Buchius ſich nach der Heimkehr von ſeinem
Nachmittags- und Abend-Spaziergang hineingeſchoben
hatte. Er erſtieg dieſelben Treppen wie der Magiſter
und durchmaß dieſelben Gänge. Er hielt ſogar vor
den nämlichen Thüren an, wie der alte Herr; aber
durchaus nicht mit den Gefühlen deſſelben. Wahrlich
legte er nicht wehmüthig-erinnerungsvoll die Hand
darauf; doch die Hand brauchte er freilich bei dem
Geſtus, den er vor mehr als einer der altersſchwarzen
ſtillen Schulzimmerpforten machte.
Das gab dann jedesmal einen klatſchenden Schall,
der das Echo weithin in den Corridoren weckte. Und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |