Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.Der Herzog hob sich im Sattel und zu seinem mi¬ "Ordre an Lord Granby, mit allen Truppen, die Dann in seinem Sattel wieder zusammensinkend "Quelle guerre! welch' ein Krieg! welch' ein Krieg, Ach, er hatte wohl Recht; es sah um ihn und sein Der Herzog hob ſich im Sattel und zu ſeinem mi¬ „Ordre an Lord Granby, mit allen Truppen, die Dann in ſeinem Sattel wieder zuſammenſinkend „Quelle guerre! welch' ein Krieg! welch' ein Krieg, Ach, er hatte wohl Recht; es ſah um ihn und ſein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0243" n="235"/> <p>Der Herzog hob ſich im Sattel und zu ſeinem mi¬<lb/> litäriſchen Gefolge ſich wendend rief er:</p><lb/> <p>„Ordre an Lord Granby, mit allen Truppen, die<lb/> er vom General Conway an ſich ziehen kann, über<lb/> Vorwohle und Wenzen dem Erbprinzen unter der Hube<lb/> zum Soutien weiter zu gehen. Wir ſtecken wieder nur die<lb/> Winterquartiere ab für dies Jahr und nehmen was wir<lb/> kriegen können von unſerm Grund und Boden. Zurück<lb/> mit dem Herrn Herzog von Broglio und den übrigen<lb/> Herren Franzoſen — wenigſtens zurück über den Sol¬<lb/> ling! Gentlemen, wir rücken auf Einbeck, wo wir<lb/> leider heute unſerem Herrn Neffen, dem Prinzen Karl<lb/> Wilhelm Ferdinand, nicht die verabredete Unterſtützung<lb/> bieten konnten. Wir werden nach geordneten Umſtänden<lb/> im nächſten Monat unſer Hauptquartier in Hildesheim<lb/> nehmen und wieder nicht in Frankfurt am Main.“</p><lb/> <p>Dann in ſeinem Sattel wieder zuſammenſinkend<lb/> murmelte er von Neuem:</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Quelle guerre!</hi> welch' ein Krieg! welch' ein Krieg,<lb/> welch' eine Schlächterei ohne Ende!“</p><lb/> <p>Ach, er hatte wohl Recht; es ſah um ihn und ſein<lb/> freundliches Herz her nur zu ſehr aus wie in einem<lb/> rieſenhaften Schlächterhauſe. Die Todten und Ster¬<lb/> benden aus Deutſchland, England, Schottland und Frank¬<lb/> reich lagen dicht geſäet rundum. Kein Baum an der<lb/> zerwühlten Heerſtraße den Ith entlang, unter welchem<lb/> nicht Verwundete vor den Rädern und den Hufen der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [235/0243]
Der Herzog hob ſich im Sattel und zu ſeinem mi¬
litäriſchen Gefolge ſich wendend rief er:
„Ordre an Lord Granby, mit allen Truppen, die
er vom General Conway an ſich ziehen kann, über
Vorwohle und Wenzen dem Erbprinzen unter der Hube
zum Soutien weiter zu gehen. Wir ſtecken wieder nur die
Winterquartiere ab für dies Jahr und nehmen was wir
kriegen können von unſerm Grund und Boden. Zurück
mit dem Herrn Herzog von Broglio und den übrigen
Herren Franzoſen — wenigſtens zurück über den Sol¬
ling! Gentlemen, wir rücken auf Einbeck, wo wir
leider heute unſerem Herrn Neffen, dem Prinzen Karl
Wilhelm Ferdinand, nicht die verabredete Unterſtützung
bieten konnten. Wir werden nach geordneten Umſtänden
im nächſten Monat unſer Hauptquartier in Hildesheim
nehmen und wieder nicht in Frankfurt am Main.“
Dann in ſeinem Sattel wieder zuſammenſinkend
murmelte er von Neuem:
„Quelle guerre! welch' ein Krieg! welch' ein Krieg,
welch' eine Schlächterei ohne Ende!“
Ach, er hatte wohl Recht; es ſah um ihn und ſein
freundliches Herz her nur zu ſehr aus wie in einem
rieſenhaften Schlächterhauſe. Die Todten und Ster¬
benden aus Deutſchland, England, Schottland und Frank¬
reich lagen dicht geſäet rundum. Kein Baum an der
zerwühlten Heerſtraße den Ith entlang, unter welchem
nicht Verwundete vor den Rädern und den Hufen der
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