den Herrn von Poyanne bequem nach Dassel entwischen zu sehen. Ich bitte die englischen Herren, noch ein wenig näher heran zu reiten. Da Sie die Wege selber kennen gelernt haben, würde es mir lieb sein, Messieurs, Sie für den Herrn Generallieutenant von Hardenberg und mich um Ihre Meinung angehen zu können, wenn im Parlament die Rede auf den heutigen Morgen kommen sollte. Westphalen, sein Sie so exakt als möglich bei Aufstellung unseres Verbrauchs an Menschen, Geld und Kriegsmaterial. Gentlemen, das Haupt¬ quartier ist in Wickensen, wo wir Hardenberg zu er¬ warten haben! C'est a Scharfoldendorf, ou messieurs, les generaux anglais se trouveront en quartier. Wollen Sie die Dispositionen treffen, Westphalen, und im Auge zu behalten, daß der Marsch, womöglich ohne Stockung, jetzt auf Einbeck geht."
"Mylord Granby und Generallieutenant Conway sind bereits über Vorwohle hinaus, wie sie melden lassen, Durchlaucht."
"So wollen wir ihnen denn sachte nach Wickensen nachreiten," seufzte der gute Herzog Ferdinand. "Meine Herren, wir werden unser Winterquartier leider nicht in Frankfurt am Main nehmen. Das werden wir wieder, der Pontons des armen Hardenberg wegen, dem Herrn Herzog von Broglio überlassen müssen. Ja, die Witterung wird schlecht, es geht in den Winter; wir müssen nun in Einbeck Halt machen, da es nicht anders sein kann. Auch Hildesheim ist ja eine ange¬
den Herrn von Poyanne bequem nach Daſſel entwiſchen zu ſehen. Ich bitte die engliſchen Herren, noch ein wenig näher heran zu reiten. Da Sie die Wege ſelber kennen gelernt haben, würde es mir lieb ſein, Messieurs, Sie für den Herrn Generallieutenant von Hardenberg und mich um Ihre Meinung angehen zu können, wenn im Parlament die Rede auf den heutigen Morgen kommen ſollte. Weſtphalen, ſein Sie ſo exakt als möglich bei Aufſtellung unſeres Verbrauchs an Menſchen, Geld und Kriegsmaterial. Gentlemen, das Haupt¬ quartier iſt in Wickenſen, wo wir Hardenberg zu er¬ warten haben! C'est à Scharfoldendorf, où messieurs, les generaux anglais se trouveront en quartier. Wollen Sie die Dispoſitionen treffen, Weſtphalen, und im Auge zu behalten, daß der Marſch, womöglich ohne Stockung, jetzt auf Einbeck geht.“
„Mylord Granby und Generallieutenant Conway ſind bereits über Vorwohle hinaus, wie ſie melden laſſen, Durchlaucht.“
„So wollen wir ihnen denn ſachte nach Wickenſen nachreiten,“ ſeufzte der gute Herzog Ferdinand. „Meine Herren, wir werden unſer Winterquartier leider nicht in Frankfurt am Main nehmen. Das werden wir wieder, der Pontons des armen Hardenberg wegen, dem Herrn Herzog von Broglio überlaſſen müſſen. Ja, die Witterung wird ſchlecht, es geht in den Winter; wir müſſen nun in Einbeck Halt machen, da es nicht anders ſein kann. Auch Hildesheim iſt ja eine ange¬
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0248"n="240"/>
den Herrn von Poyanne bequem nach Daſſel entwiſchen<lb/>
zu ſehen. Ich bitte die engliſchen Herren, noch ein<lb/>
wenig näher heran zu reiten. Da Sie die Wege ſelber<lb/>
kennen gelernt haben, würde es mir lieb ſein, <hirendition="#aq">Messieurs,</hi><lb/>
Sie für den Herrn Generallieutenant von Hardenberg<lb/>
und mich um Ihre Meinung angehen zu können, wenn<lb/>
im Parlament die Rede auf den heutigen Morgen<lb/>
kommen ſollte. Weſtphalen, ſein Sie ſo exakt als<lb/>
möglich bei Aufſtellung unſeres Verbrauchs an Menſchen,<lb/>
Geld und Kriegsmaterial. Gentlemen, das Haupt¬<lb/>
quartier iſt in Wickenſen, wo wir Hardenberg zu er¬<lb/>
warten haben! <hirendition="#aq">C'est à Scharfoldendorf, où messieurs,<lb/>
les generaux anglais se trouveront en quartier.</hi><lb/>
Wollen Sie die Dispoſitionen treffen, Weſtphalen, und<lb/>
im Auge zu behalten, daß der Marſch, womöglich ohne<lb/>
Stockung, jetzt auf Einbeck geht.“</p><lb/><p>„Mylord Granby und Generallieutenant Conway<lb/>ſind bereits über Vorwohle hinaus, wie ſie melden<lb/>
laſſen, Durchlaucht.“</p><lb/><p>„So wollen wir ihnen denn ſachte nach Wickenſen<lb/>
nachreiten,“ſeufzte der gute Herzog Ferdinand. „Meine<lb/>
Herren, wir werden unſer Winterquartier leider nicht<lb/>
in Frankfurt am Main nehmen. Das werden wir<lb/>
wieder, der Pontons des armen Hardenberg wegen,<lb/>
dem Herrn Herzog von Broglio überlaſſen müſſen.<lb/>
Ja, die Witterung wird ſchlecht, es geht in den Winter;<lb/>
wir müſſen nun in Einbeck Halt machen, da es nicht<lb/>
anders ſein kann. Auch Hildesheim iſt ja eine ange¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[240/0248]
den Herrn von Poyanne bequem nach Daſſel entwiſchen
zu ſehen. Ich bitte die engliſchen Herren, noch ein
wenig näher heran zu reiten. Da Sie die Wege ſelber
kennen gelernt haben, würde es mir lieb ſein, Messieurs,
Sie für den Herrn Generallieutenant von Hardenberg
und mich um Ihre Meinung angehen zu können, wenn
im Parlament die Rede auf den heutigen Morgen
kommen ſollte. Weſtphalen, ſein Sie ſo exakt als
möglich bei Aufſtellung unſeres Verbrauchs an Menſchen,
Geld und Kriegsmaterial. Gentlemen, das Haupt¬
quartier iſt in Wickenſen, wo wir Hardenberg zu er¬
warten haben! C'est à Scharfoldendorf, où messieurs,
les generaux anglais se trouveront en quartier.
Wollen Sie die Dispoſitionen treffen, Weſtphalen, und
im Auge zu behalten, daß der Marſch, womöglich ohne
Stockung, jetzt auf Einbeck geht.“
„Mylord Granby und Generallieutenant Conway
ſind bereits über Vorwohle hinaus, wie ſie melden
laſſen, Durchlaucht.“
„So wollen wir ihnen denn ſachte nach Wickenſen
nachreiten,“ ſeufzte der gute Herzog Ferdinand. „Meine
Herren, wir werden unſer Winterquartier leider nicht
in Frankfurt am Main nehmen. Das werden wir
wieder, der Pontons des armen Hardenberg wegen,
dem Herrn Herzog von Broglio überlaſſen müſſen.
Ja, die Witterung wird ſchlecht, es geht in den Winter;
wir müſſen nun in Einbeck Halt machen, da es nicht
anders ſein kann. Auch Hildesheim iſt ja eine ange¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_odfeld_1889/248>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.