Raabe, Wilhelm: Das Odfeld. Leipzig, 1889.zwischen der Weser und der Hube seine gütige Hand Im dichtesten Dickicht des Katthagens warteten, auf Es gab in der aufgereiheten Gesellschaft auf dem Nur Knecht Heinrich meinte noch: "Hat er nur halbwegs Das über den Kopf und zwiſchen der Weſer und der Hube ſeine gütige Hand Im dichteſten Dickicht des Katthagens warteten, auf Es gab in der aufgereiheten Geſellſchaft auf dem Nur Knecht Heinrich meinte noch: „Hat er nur halbwegs Das über den Kopf und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0272" n="264"/> zwiſchen der Weſer und der Hube ſeine gütige Hand<lb/> über die gejagte Kreatur. Der Katthagen oder der<lb/> böſe Hagen war beſſer als ſein Ruf in der Gegend.<lb/> Sein Geſtrüpp wenigſtens dicht genug und genugſam<lb/> voll Dornen, um jetzo, wo die Bataille doch ſchon ent¬<lb/> ſchieden war, die eiligen „Völker“ vom zu ſcharfem<lb/> Durchſtöbern des Waldes abzuhalten.</p><lb/> <p>Im dichteſten Dickicht des Katthagens warteten, auf<lb/> einem gefällten Baumſtamme aneinander gedrückt kauernd,<lb/> wie die Krähen auf dem Dachfirſt, die ſchöne Mamſell<lb/> Selinde Fegebanck, der Magiſter Buchius, das Wieſchen<lb/> und Knecht Heinrich Schelze es ab, bis ſich das Ge¬<lb/> witter über Wickenſen und Vorwohle nach Einbeck zu<lb/> und gegen den Solling hin, bis ſich der Kriegsſturm<lb/> mehr und mehr verzog und bis es, wie Knecht Heinrich<lb/> meinte: „jetzt nur noch hinter dem Holzberge her leiſe<lb/> grummelte“.</p><lb/> <p>Es gab in der aufgereiheten Geſellſchaft auf dem<lb/> Eichenſtamm im Katthagen Keinen, der nicht die Ell¬<lb/> bogen auf die Kniee geſtemmt und den Kopf in beiden<lb/> Händen liegen hatte, Keinen, dem noch ein überflüſſig<lb/> Wort für den Nachbar oder die Nachbarin übrig ge¬<lb/> blieben war.</p><lb/> <p>Nur Knecht Heinrich meinte noch:</p><lb/> <p>„Hat er nur halbwegs Das über den Kopf und<lb/> den Buckel gekriegt, was mein Theil heute geweſen<lb/> iſt, ſo will ich von nun an wohl in Frieden mit ihm<lb/> auskommen, Wieſchen.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [264/0272]
zwiſchen der Weſer und der Hube ſeine gütige Hand
über die gejagte Kreatur. Der Katthagen oder der
böſe Hagen war beſſer als ſein Ruf in der Gegend.
Sein Geſtrüpp wenigſtens dicht genug und genugſam
voll Dornen, um jetzo, wo die Bataille doch ſchon ent¬
ſchieden war, die eiligen „Völker“ vom zu ſcharfem
Durchſtöbern des Waldes abzuhalten.
Im dichteſten Dickicht des Katthagens warteten, auf
einem gefällten Baumſtamme aneinander gedrückt kauernd,
wie die Krähen auf dem Dachfirſt, die ſchöne Mamſell
Selinde Fegebanck, der Magiſter Buchius, das Wieſchen
und Knecht Heinrich Schelze es ab, bis ſich das Ge¬
witter über Wickenſen und Vorwohle nach Einbeck zu
und gegen den Solling hin, bis ſich der Kriegsſturm
mehr und mehr verzog und bis es, wie Knecht Heinrich
meinte: „jetzt nur noch hinter dem Holzberge her leiſe
grummelte“.
Es gab in der aufgereiheten Geſellſchaft auf dem
Eichenſtamm im Katthagen Keinen, der nicht die Ell¬
bogen auf die Kniee geſtemmt und den Kopf in beiden
Händen liegen hatte, Keinen, dem noch ein überflüſſig
Wort für den Nachbar oder die Nachbarin übrig ge¬
blieben war.
Nur Knecht Heinrich meinte noch:
„Hat er nur halbwegs Das über den Kopf und
den Buckel gekriegt, was mein Theil heute geweſen
iſt, ſo will ich von nun an wohl in Frieden mit ihm
auskommen, Wieſchen.“
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