Raabe, Heinrich August: Die Postgeheimnisse oder die hauptsächlichsten Regeln welche man beim Reisen und bei Versendungen mit der Post beobachten muß um Verdruß und Verlust zu vermeiden. Leipzig, 1803.Regeln und Nachrichten mitzutheilen, Für Leute, welche von Natur nicht zu Zänke¬ Regeln und Nachrichten mitzutheilen, Fuͤr Leute, welche von Natur nicht zu Zaͤnke¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="5"/><hi rendition="#g">Regeln und Nachrichten mitzutheilen</hi>,<lb/><hi rendition="#g">welche man befolgen muß</hi>, <hi rendition="#g">um Verdruß<lb/> und Verluſt bei der Poſt zu vermeiden</hi>.<lb/> — Dieſe Regeln ſollen und koͤnnen jedoch nur all¬<lb/> gemein ſeyn, und ich kann dabei natuͤrlich nicht<lb/> auf die eigenthuͤmlichen Poſteinrichtungen irgend ei¬<lb/> nes Staats, oder <choice><sic>eiues</sic><corr>eines</corr></choice> Orts, beſonders Ruͤckſicht<lb/> nehmen. Da jedoch die Einrichtungen bei dem<lb/> Poſtweſen, ſo wie es gegenwaͤrtig in Europa be¬<lb/> ſchaffen iſt, im Weſentlichen große Aehnlichkeit ha¬<lb/> ben; ſo wird man ſich mit der Befolgung dieſer<lb/> Anweiſungen ſo ziemlich durch alle Laͤnder, wo Po¬<lb/> ſten ſind und wo man ſich derſelben bedienen will,<lb/> aushelfen koͤnnen.</p><lb/> <p>Fuͤr Leute, welche von Natur nicht zu Zaͤnke¬<lb/> reien geneigt ſind und die ſich alles, was man<lb/> von ihnen fordert, gefallen laſſen und ohne Wi¬<lb/> derrede thun und geben, was man verlangt, oder<lb/> welche die Gabe beſitzen, ſich mit andern uͤber vor¬<lb/> kommende Zweifel und Mißverſtaͤndniße auf eine<lb/> leichte Art zu vereinigen, bedarf es dieſer Regeln<lb/> groͤßtentheils nicht. Allein ſolcher Menſchen giebt<lb/> es nicht viel und man kann es nicht fordern, daß<lb/> alle, welche mit der Poſt reiſen, oder etwas ver¬<lb/> ſenden und empfangen, bei vorkommenden Zwei¬<lb/> feln, ſich, ohne Aufklaͤrung deshalben zu erhalten,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0013]
Regeln und Nachrichten mitzutheilen,
welche man befolgen muß, um Verdruß
und Verluſt bei der Poſt zu vermeiden.
— Dieſe Regeln ſollen und koͤnnen jedoch nur all¬
gemein ſeyn, und ich kann dabei natuͤrlich nicht
auf die eigenthuͤmlichen Poſteinrichtungen irgend ei¬
nes Staats, oder eines Orts, beſonders Ruͤckſicht
nehmen. Da jedoch die Einrichtungen bei dem
Poſtweſen, ſo wie es gegenwaͤrtig in Europa be¬
ſchaffen iſt, im Weſentlichen große Aehnlichkeit ha¬
ben; ſo wird man ſich mit der Befolgung dieſer
Anweiſungen ſo ziemlich durch alle Laͤnder, wo Po¬
ſten ſind und wo man ſich derſelben bedienen will,
aushelfen koͤnnen.
Fuͤr Leute, welche von Natur nicht zu Zaͤnke¬
reien geneigt ſind und die ſich alles, was man
von ihnen fordert, gefallen laſſen und ohne Wi¬
derrede thun und geben, was man verlangt, oder
welche die Gabe beſitzen, ſich mit andern uͤber vor¬
kommende Zweifel und Mißverſtaͤndniße auf eine
leichte Art zu vereinigen, bedarf es dieſer Regeln
groͤßtentheils nicht. Allein ſolcher Menſchen giebt
es nicht viel und man kann es nicht fordern, daß
alle, welche mit der Poſt reiſen, oder etwas ver¬
ſenden und empfangen, bei vorkommenden Zwei¬
feln, ſich, ohne Aufklaͤrung deshalben zu erhalten,
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