Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857.uns dieser Spur folgen, Brüder! -- Ha, seht hier im "Bravo Wimmer!" lachte der Lehrer, der wieder "In München werde ich es schreiben, Verehrtester! "Doctor! Doctor!" rufe ich lächelnd. "Wahrhaftig," seufzt der eliminirte Schriftsteller, "ich Ehrlicher alter Bursch! "Also das waren Deine Gedanken," sagt der Lehrer "Hurrah," schreit der Doctor, den Hut in die uns dieſer Spur folgen, Brüder! — Ha, ſeht hier im „Bravo Wimmer!“ lachte der Lehrer, der wieder „In München werde ich es ſchreiben, Verehrteſter! „Doctor! Doctor!“ rufe ich lächelnd. „Wahrhaftig,“ ſeufzt der eliminirte Schriftſteller, „ich Ehrlicher alter Burſch! „Alſo das waren Deine Gedanken,“ ſagt der Lehrer „Hurrah,“ ſchreit der Doctor, den Hut in die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0129" n="119"/> uns dieſer Spur folgen, Brüder! — Ha, ſeht hier im<lb/> weichen Boden die Hundetapfen! — Er iſt’s, er iſt’s —<lb/> Fort, ihm nach!“ — Schrecklich! — — —</p><lb/> <p>„Bravo Wimmer!“ lachte der Lehrer, der wieder<lb/> eine Pflanze im Gehen zerlegte. „Welcher Stoff für<lb/> Dein nächſtes Werk; wo Du es auch ſchreiben magſt,<lb/> ich hoffe auf ein Exemplar.“</p><lb/> <p>„In München werde ich es ſchreiben, Verehrteſter!<lb/> Habe ich nicht einen Contrakt mit dem Buchhändler<lb/> und Eigenthümer der „Knospen“ — Gabriel Pümpel,<lb/> in der Taſche? Iſt nicht Gabriel Pümpel mein Onkel?<lb/> Iſt nicht Nanette Pümpel meine Couſine? Wetter, ich<lb/> ſehne mich ordentlich nach dem Nannerl!“</p><lb/> <p>„Doctor! Doctor!“ rufe ich lächelnd.</p><lb/> <p>„Wahrhaftig,“ ſeufzt der eliminirte Schriftſteller, „ich<lb/> habe heute ordentlich Luſt ſolid zu werden!“</p><lb/> <p>Ehrlicher alter Burſch!</p><lb/> <p>„Alſo <hi rendition="#g">das</hi> waren Deine Gedanken,“ ſagt der Lehrer<lb/> lächelnd und gerührt, „als Du geſtern den ganzen Nach-<lb/> mittag auf meinem Sopha lagſt? Ich konnte Dich vor<lb/> Tabacksqualm nicht recht ſehen, aber Du ſchienſt mir<lb/> außergewöhnlich nachdenklich und träumeriſch. Gottlob,<lb/> wenn dieſe Exilirung ſo ausſchlüge“ ….</p><lb/> <p>„Hurrah,“ ſchreit der Doctor, den Hut in die<lb/> Luft werfend: „Es leben die Knospen! Es lebe das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0129]
uns dieſer Spur folgen, Brüder! — Ha, ſeht hier im
weichen Boden die Hundetapfen! — Er iſt’s, er iſt’s —
Fort, ihm nach!“ — Schrecklich! — — —
„Bravo Wimmer!“ lachte der Lehrer, der wieder
eine Pflanze im Gehen zerlegte. „Welcher Stoff für
Dein nächſtes Werk; wo Du es auch ſchreiben magſt,
ich hoffe auf ein Exemplar.“
„In München werde ich es ſchreiben, Verehrteſter!
Habe ich nicht einen Contrakt mit dem Buchhändler
und Eigenthümer der „Knospen“ — Gabriel Pümpel,
in der Taſche? Iſt nicht Gabriel Pümpel mein Onkel?
Iſt nicht Nanette Pümpel meine Couſine? Wetter, ich
ſehne mich ordentlich nach dem Nannerl!“
„Doctor! Doctor!“ rufe ich lächelnd.
„Wahrhaftig,“ ſeufzt der eliminirte Schriftſteller, „ich
habe heute ordentlich Luſt ſolid zu werden!“
Ehrlicher alter Burſch!
„Alſo das waren Deine Gedanken,“ ſagt der Lehrer
lächelnd und gerührt, „als Du geſtern den ganzen Nach-
mittag auf meinem Sopha lagſt? Ich konnte Dich vor
Tabacksqualm nicht recht ſehen, aber Du ſchienſt mir
außergewöhnlich nachdenklich und träumeriſch. Gottlob,
wenn dieſe Exilirung ſo ausſchlüge“ ….
„Hurrah,“ ſchreit der Doctor, den Hut in die
Luft werfend: „Es leben die Knospen! Es lebe das
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