Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857."Höre, Peter van Laar," sagt Gustav, schon im Prr -- davon sind sie: "Muthwill'ge Sommervögel." Ich habe unterdessen mit der Tante Helene Platz am "Es ist immer noch besser, als mit der Serviette!" "Kommen Sie, Wachholder," sagt der Professor „Höre, Peter van Laar,“ ſagt Guſtav, ſchon im Prr — davon ſind ſie: „Muthwill’ge Sommervögel.“ Ich habe unterdeſſen mit der Tante Helene Platz am „Es iſt immer noch beſſer, als mit der Serviette!“ „Kommen Sie, Wachholder,“ ſagt der Profeſſor <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0213" n="203"/> <p>„Höre, Peter van Laar,“ ſagt Guſtav, ſchon im<lb/> Rennen, zu einem wohlbeleibten Kunſtjünger. „Wenn<lb/> Du mich wieder auf den Fuß trittſt, wie neulich, ſtecke<lb/> ich Dich morgen mit der Naſe in Dein Terpentinfaß!<lb/> Komm Lischen!“ —</p><lb/> <p>Prr — davon ſind ſie: „Muthwill’ge Sommervögel.“</p><lb/> <p>Ich habe unterdeſſen mit der Tante Helene Platz am<lb/> Tiſche des Meiſter Frey genommen, der eben unter ſchal-<lb/> lendem Gelächter eine Schnurre aus ſeinem italiſchen<lb/> Wanderleben beendet. Der Domprediger redet über die<lb/> Wirkungen des Weißbiers auf ſeine Conſtitution; wäh-<lb/> rend Petrus und Paulus, ſeine Sprößlinge, ſich unter<lb/> dem Tiſch wälzen und balgen, und die Frau Dompredi-<lb/> ger ſich darüber aufhält, daß die Kellner ſich mit der<lb/> Hand ſchnäuzen.</p><lb/> <p>„Es iſt immer noch beſſer, als mit der Serviette!“<lb/> ſagt der Rector Dippelmann, eine Priſe nehmend und<lb/> in der Zerſtreuung die Doſe der Tante Helene anbietend.<lb/> An ein und demſelben Punkt werden nun zwei Geſpräche<lb/> angeknüpft: die Weiber plumpſen in die große Wäſche,<lb/> und der Domprediger mit dem Rector Dippelmann in<lb/> die — Theologie. —</p><lb/> <p>„Kommen Sie, Wachholder,“ ſagt der Profeſſor<lb/> Frey, wir wollen lieber den Kindern beim Tanzen zuſe-<lb/> hen! — Mir wird wäſſrig und ſchwül zugleich!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [203/0213]
„Höre, Peter van Laar,“ ſagt Guſtav, ſchon im
Rennen, zu einem wohlbeleibten Kunſtjünger. „Wenn
Du mich wieder auf den Fuß trittſt, wie neulich, ſtecke
ich Dich morgen mit der Naſe in Dein Terpentinfaß!
Komm Lischen!“ —
Prr — davon ſind ſie: „Muthwill’ge Sommervögel.“
Ich habe unterdeſſen mit der Tante Helene Platz am
Tiſche des Meiſter Frey genommen, der eben unter ſchal-
lendem Gelächter eine Schnurre aus ſeinem italiſchen
Wanderleben beendet. Der Domprediger redet über die
Wirkungen des Weißbiers auf ſeine Conſtitution; wäh-
rend Petrus und Paulus, ſeine Sprößlinge, ſich unter
dem Tiſch wälzen und balgen, und die Frau Dompredi-
ger ſich darüber aufhält, daß die Kellner ſich mit der
Hand ſchnäuzen.
„Es iſt immer noch beſſer, als mit der Serviette!“
ſagt der Rector Dippelmann, eine Priſe nehmend und
in der Zerſtreuung die Doſe der Tante Helene anbietend.
An ein und demſelben Punkt werden nun zwei Geſpräche
angeknüpft: die Weiber plumpſen in die große Wäſche,
und der Domprediger mit dem Rector Dippelmann in
die — Theologie. —
„Kommen Sie, Wachholder,“ ſagt der Profeſſor
Frey, wir wollen lieber den Kindern beim Tanzen zuſe-
hen! — Mir wird wäſſrig und ſchwül zugleich!“
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