Raabe, Wilhelm: Die Chronik der Sperlingsgasse. Berlin, 1857.Büschen lauschen, belebt sich plötzlich die Scene und Wie ist doch die Jugend so schön; wie wenig bedarf 16*
Büſchen lauſchen, belebt ſich plötzlich die Scene und Wie iſt doch die Jugend ſo ſchön; wie wenig bedarf 16*
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Büſchen lauſchen, belebt ſich plötzlich die Scene und
andere Figuren kommen durch die Monddämmerung.
Mädchen- und Männerſtimmen, kichernd und ſummend
und Opernmelodien pfeifend! Jetzt treten die Kommen-
den aus dem Schatten in den hellern Lichtkreis um das
Fontainenbecken: „Der Onkel Wachholder!“ rufen ver-
wundert mehrere Stimmen und im nächſten Augenblick
ſind wir von den Nachtſchwärmern und Abendfaltern um-
geben und erkennen in ihnen wohlbekannte Freunde
und Freundinnen von Guſtav und Eliſe. Ein Gewirr
von Begrüßungen und Fragen erhebt ſich nun. Wo iſt
Fräulein Ralff, wo iſt Lischen, wo iſt die Liſe; wo iſt
Herr Guſtav, wo ſteckt der Menſch? ſchwirrt das durch-
einander und wird beantwortet; bis endlich Guſtav und
Eliſe zurückkommen von ihrer wilden Jagd, keuchend
und roth, die Haare in Unordnung, Eliſe einen großen
Riß im Kleide, aber Beide Arm in Arm, wie artige,
verträgliche Kinder. — Jetzt geht der Jubel erſt recht
an! Das iſt ſchön, das iſt prächtig, das iſt ausgezeich-
net; guten Abend, Natalie; guten Abend, Ida; ich
grüße Sie, mein Fräulein; wo kommt Ihr her, Ihr
Herumtreiber u. ſ. w., u. ſ. w.
Wie iſt doch die Jugend ſo ſchön; wie wenig bedarf
ſie um glücklich zu ſein! Ein Bischen Mondſchein, ein
Paar klingende Waſſertropfen, die Strophe eines Liedes,
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