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Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.

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Papenbusch mit meinem Freund Friedrich Störzer
und hörte Den reden von Afrika und wie schön es
da sein müsse und wie angenehm es sich von den
Abenteuern und der Friedfertigkeit dorten lesen lasse
in dem wunderschönen Buche vom Herrn Levalljang.

Stopfkuchen legte die Hand auf den Deckel seines
Kruges.

"Jetzt noch nicht, liebes Kind. Nachher vielleicht
noch einen letzten mit dem fremden Herrn hier zum
guten Beschlusse. Ja, ja, ja, Eduard, was liegt doch
Alles zwischen des Lebens Anfang und Ende? Und
wie klar und nett legt sich so Alles auseinander und
nebeneinander, wenn man mal dazu kommt, es sich
zu überlegen, wie die Sachen denn eigentlich möglich
gewesen sind. Von Dir, den Dein Freund Störzer
mit seinem Monsieur Le Vaillant nach dem Kaffern-
lande beförderte, rede ich nicht; von Störzer selber
und dem Bauer Quakatz und seinem Tinchen und so
ein bißchen beizu von mir ist die Rede. Und da
sagte Störzer denn jetzt zu mir: ,Ja, ich bin's ge-
wesen, und ich habe es die ganzen langen Jahre ge-
tragen, daß ich es gewesen bin, und daß sie nach
mir vergeblich gesucht haben.' -- ,Hm, und weiter
haben Sie sich nichts dabei gedacht, als ob man Sie
wohl finden werde?' -- ,O, du meine Güte!' --
,An meinen armen Schwiegervater haben Sie zum
Exempel nicht gedacht?' -- ,O Gotte doch ja, Herre!
aber nur so recht eigentlich nicht, liebster Herre!
Es hat mir zwar wohl recht leid gethan, wie er so
um Nichts und wieder Nichts hat verkümmern müssen

Papenbuſch mit meinem Freund Friedrich Störzer
und hörte Den reden von Afrika und wie ſchön es
da ſein müſſe und wie angenehm es ſich von den
Abenteuern und der Friedfertigkeit dorten leſen laſſe
in dem wunderſchönen Buche vom Herrn Levalljang.

Stopfkuchen legte die Hand auf den Deckel ſeines
Kruges.

„Jetzt noch nicht, liebes Kind. Nachher vielleicht
noch einen letzten mit dem fremden Herrn hier zum
guten Beſchluſſe. Ja, ja, ja, Eduard, was liegt doch
Alles zwiſchen des Lebens Anfang und Ende? Und
wie klar und nett legt ſich ſo Alles auseinander und
nebeneinander, wenn man mal dazu kommt, es ſich
zu überlegen, wie die Sachen denn eigentlich möglich
geweſen ſind. Von Dir, den Dein Freund Störzer
mit ſeinem Monſieur Le Vaillant nach dem Kaffern-
lande beförderte, rede ich nicht; von Störzer ſelber
und dem Bauer Quakatz und ſeinem Tinchen und ſo
ein bißchen beizu von mir iſt die Rede. Und da
ſagte Störzer denn jetzt zu mir: ‚Ja, ich bin's ge-
weſen, und ich habe es die ganzen langen Jahre ge-
tragen, daß ich es geweſen bin, und daß ſie nach
mir vergeblich geſucht haben.‘ — ‚Hm, und weiter
haben Sie ſich nichts dabei gedacht, als ob man Sie
wohl finden werde?‘ — ‚O, du meine Güte!‘ —
‚An meinen armen Schwiegervater haben Sie zum
Exempel nicht gedacht?‘ — ‚O Gotte doch ja, Herre!
aber nur ſo recht eigentlich nicht, liebſter Herre!
Es hat mir zwar wohl recht leid gethan, wie er ſo
um Nichts und wieder Nichts hat verkümmern müſſen

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[252/0262] Papenbuſch mit meinem Freund Friedrich Störzer und hörte Den reden von Afrika und wie ſchön es da ſein müſſe und wie angenehm es ſich von den Abenteuern und der Friedfertigkeit dorten leſen laſſe in dem wunderſchönen Buche vom Herrn Levalljang. Stopfkuchen legte die Hand auf den Deckel ſeines Kruges. „Jetzt noch nicht, liebes Kind. Nachher vielleicht noch einen letzten mit dem fremden Herrn hier zum guten Beſchluſſe. Ja, ja, ja, Eduard, was liegt doch Alles zwiſchen des Lebens Anfang und Ende? Und wie klar und nett legt ſich ſo Alles auseinander und nebeneinander, wenn man mal dazu kommt, es ſich zu überlegen, wie die Sachen denn eigentlich möglich geweſen ſind. Von Dir, den Dein Freund Störzer mit ſeinem Monſieur Le Vaillant nach dem Kaffern- lande beförderte, rede ich nicht; von Störzer ſelber und dem Bauer Quakatz und ſeinem Tinchen und ſo ein bißchen beizu von mir iſt die Rede. Und da ſagte Störzer denn jetzt zu mir: ‚Ja, ich bin's ge- weſen, und ich habe es die ganzen langen Jahre ge- tragen, daß ich es geweſen bin, und daß ſie nach mir vergeblich geſucht haben.‘ — ‚Hm, und weiter haben Sie ſich nichts dabei gedacht, als ob man Sie wohl finden werde?‘ — ‚O, du meine Güte!‘ — ‚An meinen armen Schwiegervater haben Sie zum Exempel nicht gedacht?‘ — ‚O Gotte doch ja, Herre! aber nur ſo recht eigentlich nicht, liebſter Herre! Es hat mir zwar wohl recht leid gethan, wie er ſo um Nichts und wieder Nichts hat verkümmern müſſen

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Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_stopfkuchen_1891/262>, abgerufen am 24.11.2024.