Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeit zu vertreiben? Na, das ist eben Geschmackssache,
nach was für einem Auskunftsmittel man in der
Langenweile greift."

Ganz etwas Ähnliches sagte der Kapitän, der
eben herunter kam und meinte:

"Wissen Sie wohl, lieber Herr, daß Sie das
einzige Merkwürdige sind, was ich auf dieser Fahrt
erlebt habe? Etwas von schlechtem Wetter kommt
doch immer vor, aber diesmal nicht das Geringste;
denn den Squall von neulich rechnen Sie wohl selber
nicht. Da oben fangen wir jetzt an, nach dem Tafel-
berg auszugucken, aber, zum Henker, Herr, mir wäre
es doch jetzt die Hauptsache, wenn Sie mich mal
sehen ließen, was Sie diesen ganzen Monat hier auf
meinem Schiffe zusammengeschrieben haben."

"Es würde Sie wirklich wenig interessiren,
Kapitän. Die reine Privatsache!" sagte ich und
klappte das Manuskript zu.


A[ - 10 Zeichen fehlen]n auch auf Deck stieg, um mit den
Ander[ - 10 Zeichen fehlen]elberg aus dem Meer aufsteigen zu
sehen, und als wirklich ein blaues Wölkchen am
[H]orizont vom Schiffsvolk für den berühmten Berg
[ - 3 Zeichen fehlen]lärt wurde, mußte ich mich doch an die Stirn
[ - 5 Zeichen fehlen]en und fragen:

"Eduard, wie ist [de]nn das? Du bist wieder
" -- -- -- --

Zeit zu vertreiben? Na, das iſt eben Geſchmacksſache,
nach was für einem Auskunftsmittel man in der
Langenweile greift.“

Ganz etwas Ähnliches ſagte der Kapitän, der
eben herunter kam und meinte:

„Wiſſen Sie wohl, lieber Herr, daß Sie das
einzige Merkwürdige ſind, was ich auf dieſer Fahrt
erlebt habe? Etwas von ſchlechtem Wetter kommt
doch immer vor, aber diesmal nicht das Geringſte;
denn den Squall von neulich rechnen Sie wohl ſelber
nicht. Da oben fangen wir jetzt an, nach dem Tafel-
berg auszugucken, aber, zum Henker, Herr, mir wäre
es doch jetzt die Hauptſache, wenn Sie mich mal
ſehen ließen, was Sie dieſen ganzen Monat hier auf
meinem Schiffe zuſammengeſchrieben haben.“

„Es würde Sie wirklich wenig intereſſiren,
Kapitän. Die reine Privatſache!“ ſagte ich und
klappte das Manuſkript zu.


A[ – 10 Zeichen fehlen]n auch auf Deck ſtieg, um mit den
Ander[ – 10 Zeichen fehlen]elberg aus dem Meer aufſteigen zu
ſehen, und als wirklich ein blaues Wölkchen am
[H]orizont vom Schiffsvolk für den berühmten Berg
[ – 3 Zeichen fehlen]lärt wurde, mußte ich mich doch an die Stirn
[ – 5 Zeichen fehlen]en und fragen:

„Eduard, wie iſt [de]nn das? Du biſt wieder
„ — — — —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0293" n="283"/>
Zeit zu vertreiben? Na, das i&#x017F;t eben Ge&#x017F;chmacks&#x017F;ache,<lb/>
nach was für einem Auskunftsmittel man in der<lb/>
Langenweile greift.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Ganz etwas Ähnliches &#x017F;agte der Kapitän, der<lb/>
eben herunter kam und meinte:</p><lb/>
        <p>&#x201E;Wi&#x017F;&#x017F;en Sie wohl, lieber Herr, daß Sie das<lb/>
einzige Merkwürdige &#x017F;ind, was ich auf die&#x017F;er Fahrt<lb/>
erlebt habe? Etwas von &#x017F;chlechtem Wetter kommt<lb/>
doch immer vor, aber diesmal nicht das Gering&#x017F;te;<lb/>
denn den <hi rendition="#aq">Squall</hi> von neulich rechnen Sie wohl &#x017F;elber<lb/>
nicht. Da oben fangen wir jetzt an, nach dem Tafel-<lb/>
berg auszugucken, aber, zum Henker, Herr, mir wäre<lb/>
es doch jetzt die Haupt&#x017F;ache, wenn Sie mich mal<lb/>
&#x017F;ehen ließen, was Sie die&#x017F;en ganzen Monat hier auf<lb/>
meinem Schiffe zu&#x017F;ammenge&#x017F;chrieben haben.&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Es würde Sie wirklich wenig intere&#x017F;&#x017F;iren,<lb/>
Kapitän. Die reine Privat&#x017F;ache!&#x201C; &#x017F;agte ich und<lb/>
klappte das Manu&#x017F;kript zu.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>A<gap unit="chars" quantity="10"/>n auch auf Deck &#x017F;tieg, um mit den<lb/>
Ander<gap unit="chars" quantity="10"/>elberg aus dem Meer auf&#x017F;teigen zu<lb/>
&#x017F;ehen, und als wirklich ein blaues Wölkchen am<lb/><supplied>H</supplied>orizont vom Schiffsvolk für den berühmten Berg<lb/><gap unit="chars" quantity="3"/>lärt wurde, mußte ich mich doch an die Stirn<lb/><gap unit="chars" quantity="5"/>en und fragen:</p><lb/>
        <p>&#x201E;Eduard, wie i&#x017F;t <supplied>de</supplied>nn das? Du bi&#x017F;t wieder<lb/>
&#x201E; &#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0293] Zeit zu vertreiben? Na, das iſt eben Geſchmacksſache, nach was für einem Auskunftsmittel man in der Langenweile greift.“ Ganz etwas Ähnliches ſagte der Kapitän, der eben herunter kam und meinte: „Wiſſen Sie wohl, lieber Herr, daß Sie das einzige Merkwürdige ſind, was ich auf dieſer Fahrt erlebt habe? Etwas von ſchlechtem Wetter kommt doch immer vor, aber diesmal nicht das Geringſte; denn den Squall von neulich rechnen Sie wohl ſelber nicht. Da oben fangen wir jetzt an, nach dem Tafel- berg auszugucken, aber, zum Henker, Herr, mir wäre es doch jetzt die Hauptſache, wenn Sie mich mal ſehen ließen, was Sie dieſen ganzen Monat hier auf meinem Schiffe zuſammengeſchrieben haben.“ „Es würde Sie wirklich wenig intereſſiren, Kapitän. Die reine Privatſache!“ ſagte ich und klappte das Manuſkript zu. A__________n auch auf Deck ſtieg, um mit den Ander__________elberg aus dem Meer aufſteigen zu ſehen, und als wirklich ein blaues Wölkchen am Horizont vom Schiffsvolk für den berühmten Berg ___lärt wurde, mußte ich mich doch an die Stirn _____en und fragen: „Eduard, wie iſt denn das? Du biſt wieder „ — — — —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wilhelm Raabes "Stopfkuchen. Eine See- und Mordge… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_stopfkuchen_1891
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_stopfkuchen_1891/293
Zitationshilfe: Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/raabe_stopfkuchen_1891/293>, abgerufen am 24.11.2024.