[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.Vorbericht. Daß es Männer giebt, welche nur um deswil- Es kommen also diese feindseligen Urtheile, Wer den Namen eines Satyrenschreibers ver- die
Vorbericht. Daß es Maͤnner giebt, welche nur um deswil- Es kommen alſo dieſe feindſeligen Urtheile, Wer den Namen eines Satyrenſchreibers ver- die
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Vorbericht.
Daß es Maͤnner giebt, welche nur um deswil-
len Feinde der Satyre ſind, damit ſie Sporteln ma-
chen, und diejenigen zuͤchtigen koͤnnen, welche Sa-
tyren leſen: das iſt ein ſo rares Exempel, daß ich es
fuͤr uͤberfluͤßig halte, etwas davon zu erwaͤhnen.
Seit der Einfuͤhrung der hochnothpeinlichen Hals-
gerichtsordnung, weis man in der juriſtiſchen Hiſto-
rie nur einen einzigen Fall, daß dieſes in Deutſch-
land geſchehen ſey, und die vernuͤnftige Nachwelt
wird billig daran zweifeln.
Es kommen alſo dieſe feindſeligen Urtheile,
denen die Satyre ausgeſtellt iſt, gemeiniglich von
ſolchen Leſern her, welche ſich aus angeerbten Vor-
urtheilen, aus einer uͤbelverſtandnen Froͤmmigkeit,
aus eigner Schmaͤhſucht, aus haͤmiſcher Heucheley,
aus muͤrriſchem Eigenſinne, aus Unwiſſenheit, und
aus andern Leidenſchaften das bittre Vergnuͤgen ma-
chen, ſich zu Feinden der Satyre aufzuwerfen. Jch
habe aber oben geſagt, daß die Verfaſſer eben ſowohl,
als die Leſer, an den uͤbeln Begriffen Urſache ſind,
welche ſich viele von der Satyre machen, und ich
getraue mir zu behaupten, daß ſie die allermeiſte
Schuld daran haben.
Wer den Namen eines Satyrenſchreibers ver-
dienen will, deſſen Herz muß redlich ſeyn. Er muß
die
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