[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.des Dörfleins Querlequitsch. nachdem er seinem Herrn Schwiegervater durchviele lateinische Stellen gewiesen hat, wer Cicero gewesen sey, so fragt er ihn und die ganze Bürger- schaft, ob Herr Klunker nicht ein andrer Cicero sey? Er beweist es durch Exempel, und unter an- dern daraus, daß er den Stadtschreiber daselbst, als einen gefährlichen Catilina, aus ihren Mauern ge- jagt; so daß man billig ausrufen können: excessit! euasit! erupit! Auf der 5. S. schreitet er näher zu seinem Vor- Von der 9 bis 12 S. weist er die Einrichtung A. d. 13 S. aber dessen großen Nutzen und Von 15 bis 19 erklärt er sich auf sechs Seiten, A. d. 22 S. stehen diese Worte: Ungeheuchelte Herr
des Doͤrfleins Querlequitſch. nachdem er ſeinem Herrn Schwiegervater durchviele lateiniſche Stellen gewieſen hat, wer Cicero geweſen ſey, ſo fragt er ihn und die ganze Buͤrger- ſchaft, ob Herr Klunker nicht ein andrer Cicero ſey? Er beweiſt es durch Exempel, und unter an- dern daraus, daß er den Stadtſchreiber daſelbſt, als einen gefaͤhrlichen Catilina, aus ihren Mauern ge- jagt; ſo daß man billig ausrufen koͤnnen: exceſſit! euaſit! erupit! Auf der 5. S. ſchreitet er naͤher zu ſeinem Vor- Von der 9 bis 12 S. weiſt er die Einrichtung A. d. 13 S. aber deſſen großen Nutzen und Von 15 bis 19 erklaͤrt er ſich auf ſechs Seiten, A. d. 22 S. ſtehen dieſe Worte: Ungeheuchelte Herr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Doͤrfleins Querlequitſch.</hi></fw><lb/> nachdem er ſeinem Herrn Schwiegervater durch<lb/> viele lateiniſche Stellen gewieſen hat, wer Cicero<lb/> geweſen ſey, ſo fragt er ihn und die ganze Buͤrger-<lb/> ſchaft, ob Herr Klunker nicht ein andrer Cicero<lb/> ſey? Er beweiſt es durch Exempel, und unter an-<lb/> dern daraus, daß er den Stadtſchreiber daſelbſt, als<lb/> einen gefaͤhrlichen Catilina, aus ihren Mauern ge-<lb/> jagt; ſo daß man billig ausrufen koͤnnen: <hi rendition="#aq">exceſſit!<lb/> euaſit! erupit!</hi></p><lb/> <p>Auf der 5. S. ſchreitet er naͤher zu ſeinem Vor-<lb/> haben, und fuͤhret die Urſachen an, die ihn bewogen<lb/> haben, zu ſchreiben. Er erzaͤhlt dieſelben nach der<lb/> Reihe, und haͤlt darunter die fuͤr die wichtigſte, da<lb/> er dem heftigen und unaufhoͤrlichen Bitten, Flehen<lb/> und Drohen ſeiner Freunde, Goͤnner und Vorgeſetz-<lb/> ten mit gutem Gewiſſen nicht laͤnger widerſtehen,<lb/> und lieber der gelehrten Welt dieſes Buch mitthei-<lb/> len, als Anlaß zu einigen Gewaltthaͤtigkeiten geben<lb/> wollen.</p><lb/> <p>Von der 9 bis 12 S. weiſt er die Einrichtung<lb/> des ganzen Werks;</p><lb/> <p>A. d. 13 S. aber deſſen großen Nutzen und</p><lb/> <p>Von 15 bis 19 erklaͤrt er ſich auf ſechs Seiten,<lb/> daß er wegen ſeiner vielen Amtsverrichtungen ab-<lb/> brechen, und dieſe Zueignungsſchrift ſchließen muͤſſe,<lb/> worauf a. d. 20 und 21 S. ein herzlicher Seufzer folgt.</p><lb/> <p>A. d. 22 S. ſtehen dieſe Worte: Ungeheuchelte<lb/> Lobſchriften und ſchuldige Ehrendenkmaale auf den<lb/><hi rendition="#aq">T. T.</hi> Herrn, Herrn N. ‒ ‒ Verfaſſern der Chronike<lb/> des Doͤrfleins Qverleqvitſch, aufgerichtet von nach-<lb/> benannten gelehrten Maͤnnern. Es hat aber der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Herr</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0167]
des Doͤrfleins Querlequitſch.
nachdem er ſeinem Herrn Schwiegervater durch
viele lateiniſche Stellen gewieſen hat, wer Cicero
geweſen ſey, ſo fragt er ihn und die ganze Buͤrger-
ſchaft, ob Herr Klunker nicht ein andrer Cicero
ſey? Er beweiſt es durch Exempel, und unter an-
dern daraus, daß er den Stadtſchreiber daſelbſt, als
einen gefaͤhrlichen Catilina, aus ihren Mauern ge-
jagt; ſo daß man billig ausrufen koͤnnen: exceſſit!
euaſit! erupit!
Auf der 5. S. ſchreitet er naͤher zu ſeinem Vor-
haben, und fuͤhret die Urſachen an, die ihn bewogen
haben, zu ſchreiben. Er erzaͤhlt dieſelben nach der
Reihe, und haͤlt darunter die fuͤr die wichtigſte, da
er dem heftigen und unaufhoͤrlichen Bitten, Flehen
und Drohen ſeiner Freunde, Goͤnner und Vorgeſetz-
ten mit gutem Gewiſſen nicht laͤnger widerſtehen,
und lieber der gelehrten Welt dieſes Buch mitthei-
len, als Anlaß zu einigen Gewaltthaͤtigkeiten geben
wollen.
Von der 9 bis 12 S. weiſt er die Einrichtung
des ganzen Werks;
A. d. 13 S. aber deſſen großen Nutzen und
Von 15 bis 19 erklaͤrt er ſich auf ſechs Seiten,
daß er wegen ſeiner vielen Amtsverrichtungen ab-
brechen, und dieſe Zueignungsſchrift ſchließen muͤſſe,
worauf a. d. 20 und 21 S. ein herzlicher Seufzer folgt.
A. d. 22 S. ſtehen dieſe Worte: Ungeheuchelte
Lobſchriften und ſchuldige Ehrendenkmaale auf den
T. T. Herrn, Herrn N. ‒ ‒ Verfaſſern der Chronike
des Doͤrfleins Qverleqvitſch, aufgerichtet von nach-
benannten gelehrten Maͤnnern. Es hat aber der
Herr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |