[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.des Dörfleins Qverleqvitsch. ter Atheiste, ohne Gottesfurcht und Gewissen, undwie er lebte, so starb er auch; denn er fiel vom Pferde, und brach den Hals. Nach dem Tode hat es hef- tig auf seinem Grabe getobt, und des Pfarrers Frau hat es mit ihren Ohren gehört, daß es nicht anders gewesen sey, als wenn sich die Katzen gebissen hätten. Er starb ohne Kinder, und das Guth fiel an seinen Vetter Casimir von N. Von der 280 bis 336 S. sind die Leben der Kir- M. Heinrich Qvad, ein ehrwürdiger Mann, George Voigt, verstund das Hauswesen vor- M. Curt Hauchius. Er war ein starker Zelo- Ketzer G 3
des Doͤrfleins Qverleqvitſch. ter Atheiſte, ohne Gottesfurcht und Gewiſſen, undwie er lebte, ſo ſtarb er auch; denn er fiel vom Pferde, und brach den Hals. Nach dem Tode hat es hef- tig auf ſeinem Grabe getobt, und des Pfarrers Frau hat es mit ihren Ohren gehoͤrt, daß es nicht anders geweſen ſey, als wenn ſich die Katzen gebiſſen haͤtten. Er ſtarb ohne Kinder, und das Guth fiel an ſeinen Vetter Caſimir von N. Von der 280 bis 336 S. ſind die Leben der Kir- M. Heinrich Qvad, ein ehrwuͤrdiger Mann, George Voigt, verſtund das Hausweſen vor- M. Curt Hauchius. Er war ein ſtarker Zelo- Ketzer G 3
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des Doͤrfleins Qverleqvitſch.
ter Atheiſte, ohne Gottesfurcht und Gewiſſen, und
wie er lebte, ſo ſtarb er auch; denn er fiel vom Pferde,
und brach den Hals. Nach dem Tode hat es hef-
tig auf ſeinem Grabe getobt, und des Pfarrers Frau
hat es mit ihren Ohren gehoͤrt, daß es nicht anders
geweſen ſey, als wenn ſich die Katzen gebiſſen haͤtten.
Er ſtarb ohne Kinder, und das Guth fiel an ſeinen
Vetter Caſimir von N.
Von der 280 bis 336 S. ſind die Leben der Kir-
chen- und Schuldiener daſelbſt beſchrieben. Es iſt die-
ſes mehr ein Zuſammenhang vieler Lobſchriften, als
eine hiſtoriſche Erzaͤhlung; und wie dergleichen be-
ſondre und nach Befinden geheime Nachrichten, nur
wenigen Leuten gefallen koͤnnen, den meiſten aber
ekelhaft ſind: So iſt auch von gegenwaͤrtiger Ab-
handlung nicht zu leugnen, daß derjenige ſchlechter-
dings Pfarrer in Qverleqvitſch ſeyn muß, der ein
Vergnuͤgen daran finden ſoll. Jch will alſo die
Geduld meines Leſers nicht misbrauchen, und nur
etwas weniges daraus anfuͤhren.
M. Heinrich Qvad, ein ehrwuͤrdiger Mann,
predigte alle Wochen einmal, und ſtarb. Er hat
ein Buch geſchrieben, welches den Titel fuͤhrt: προς
ἑαυτον, oder wohlgemeynter Unterricht, fuͤr die ein-
faͤltigen Pfarrherrn, wie ſie ſich auf der Kanzel zuͤch-
tig geberden ſollen. Mit Holzſchnitten.
George Voigt, verſtund das Hausweſen vor-
trefflich, und predigte ziemlich.
M. Curt Hauchius. Er war ein ſtarker Zelo-
te. Er ward allemal braun im Geſichte, wenn er an
den Pabſt gedachte, und hat ſechs und funfzig neue
Ketzer
G 3
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