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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.

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Versuch eines deutschen Wörterb.
gen wollte, sie hätten ihren ehrlichen Namen ver-
loren. Dieses ist noch der einzige Trost für der-
gleichen Männer, daß ihre Weiber, welche durch ihre
üble Wirthschaft, und durch ihren unsinnigen Staat
an diesem Verluste gemeiniglich die meiste Ursache ha-
ben, dennoch ihren eingebrachten Verstand,
daß ich mich kunstmäßig ausdrücke, oder, deutlich
zu reden, ihr eignes Vermögen, und daher noch
allemal so viel übrig behalten, als nöthig ist, sich
und ihren unverständigen Mann auf das
bequemlichste zu ernähren.

[Abbildung]

Beytrag

Verſuch eines deutſchen Woͤrterb.
gen wollte, ſie haͤtten ihren ehrlichen Namen ver-
loren. Dieſes iſt noch der einzige Troſt fuͤr der-
gleichen Maͤnner, daß ihre Weiber, welche durch ihre
uͤble Wirthſchaft, und durch ihren unſinnigen Staat
an dieſem Verluſte gemeiniglich die meiſte Urſache ha-
ben, dennoch ihren eingebrachten Verſtand,
daß ich mich kunſtmaͤßig ausdruͤcke, oder, deutlich
zu reden, ihr eignes Vermoͤgen, und daher noch
allemal ſo viel uͤbrig behalten, als noͤthig iſt, ſich
und ihren unverſtaͤndigen Mann auf das
bequemlichſte zu ernaͤhren.

[Abbildung]

Beytrag
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[204/0204] Verſuch eines deutſchen Woͤrterb. gen wollte, ſie haͤtten ihren ehrlichen Namen ver- loren. Dieſes iſt noch der einzige Troſt fuͤr der- gleichen Maͤnner, daß ihre Weiber, welche durch ihre uͤble Wirthſchaft, und durch ihren unſinnigen Staat an dieſem Verluſte gemeiniglich die meiſte Urſache ha- ben, dennoch ihren eingebrachten Verſtand, daß ich mich kunſtmaͤßig ausdruͤcke, oder, deutlich zu reden, ihr eignes Vermoͤgen, und daher noch allemal ſo viel uͤbrig behalten, als noͤthig iſt, ſich und ihren unverſtaͤndigen Mann auf das bequemlichſte zu ernaͤhren. [Abbildung] Beytrag

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung02_1751/204>, abgerufen am 15.05.2024.