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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
"möchte: so würde ich gern sehen, wenn meinen
"Mitbürger sich wollten gefallen lassen, ihre Lie-
"besbriefe, statt der bisherigen Seufzer und Flam-
"men, und verstellten Schmeicheleyen, so einzu-
"richten, daß sie ein wahres und redliches Be-
"kenntniß ihrer Fehler wären. Wie viel unglück-
"liche Ehen würden wir weniger haben, wenn
"dieses geschähe!

"Jch gebe hier eine Probe von einem so auf-
"richtigen Bekenntnisse. Die übrigen Briefe, die
"angedruckt sind, erläutern dasjenige noch weiter,
"was ich von dieser Materie oben gesagt habe.
"Wenn ich die Aufsätze einmal der Welt bekannt
"mache, welche wegen der drey Hauptmängel im
"Ehestande bey mir einlaufen werden: so will ich
"zugleich einen reichen Vorrath von Formularen
"für alle Stände und Arten der Liebhaber beider-
"ley Geschlechts liefern, wie sie einander von ihren
"Fehlern beyzeiten Nachricht geben sollen. Das
"Werk wird, wenn ich anders die Welt kenne,
"ziemlich weitläuftig ausfallen. Es soll auf Vor-
"schuß gedruckt werden, und ich will zu mehrer
"Erbauung die Namen derjenigen vordrucken
"lassen, welche darauf pränumeriren.

"Hier sind die versprochnen Briefe.

Mademoiselle,

Jch liebe Sie mit der größten Hochachtung.
Bey den Vorzügen, die Sie so schätzbar ma-

chen,

Satyriſche Briefe.
„moͤchte: ſo wuͤrde ich gern ſehen, wenn meinẽ
„Mitbuͤrger ſich wollten gefallen laſſen, ihre Lie-
„besbriefe, ſtatt der bisherigen Seufzer und Flam-
„men, und verſtellten Schmeicheleyen, ſo einzu-
„richten, daß ſie ein wahres und redliches Be-
„kenntniß ihrer Fehler waͤren. Wie viel ungluͤck-
„liche Ehen wuͤrden wir weniger haben, wenn
„dieſes geſchaͤhe!

„Jch gebe hier eine Probe von einem ſo auf-
„richtigen Bekenntniſſe. Die uͤbrigen Briefe, die
„angedruckt ſind, erlaͤutern dasjenige noch weiter,
„was ich von dieſer Materie oben geſagt habe.
„Wenn ich die Aufſaͤtze einmal der Welt bekannt
„mache, welche wegen der drey Hauptmaͤngel im
„Eheſtande bey mir einlaufen werden: ſo will ich
„zugleich einen reichen Vorrath von Formularen
„fuͤr alle Staͤnde und Arten der Liebhaber beider-
„ley Geſchlechts liefern, wie ſie einander von ihren
„Fehlern beyzeiten Nachricht geben ſollen. Das
„Werk wird, wenn ich anders die Welt kenne,
„ziemlich weitlaͤuftig ausfallen. Es ſoll auf Vor-
„ſchuß gedruckt werden, und ich will zu mehrer
„Erbauung die Namen derjenigen vordrucken
„laſſen, welche darauf praͤnumeriren.

„Hier ſind die verſprochnen Briefe.

Mademoiſelle,

Jch liebe Sie mit der groͤßten Hochachtung.
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[326/0354] Satyriſche Briefe. „moͤchte: ſo wuͤrde ich gern ſehen, wenn meinẽ „Mitbuͤrger ſich wollten gefallen laſſen, ihre Lie- „besbriefe, ſtatt der bisherigen Seufzer und Flam- „men, und verſtellten Schmeicheleyen, ſo einzu- „richten, daß ſie ein wahres und redliches Be- „kenntniß ihrer Fehler waͤren. Wie viel ungluͤck- „liche Ehen wuͤrden wir weniger haben, wenn „dieſes geſchaͤhe! „Jch gebe hier eine Probe von einem ſo auf- „richtigen Bekenntniſſe. Die uͤbrigen Briefe, die „angedruckt ſind, erlaͤutern dasjenige noch weiter, „was ich von dieſer Materie oben geſagt habe. „Wenn ich die Aufſaͤtze einmal der Welt bekannt „mache, welche wegen der drey Hauptmaͤngel im „Eheſtande bey mir einlaufen werden: ſo will ich „zugleich einen reichen Vorrath von Formularen „fuͤr alle Staͤnde und Arten der Liebhaber beider- „ley Geſchlechts liefern, wie ſie einander von ihren „Fehlern beyzeiten Nachricht geben ſollen. Das „Werk wird, wenn ich anders die Welt kenne, „ziemlich weitlaͤuftig ausfallen. Es ſoll auf Vor- „ſchuß gedruckt werden, und ich will zu mehrer „Erbauung die Namen derjenigen vordrucken „laſſen, welche darauf praͤnumeriren. „Hier ſind die verſprochnen Briefe. Mademoiſelle, Jch liebe Sie mit der groͤßten Hochachtung. Bey den Vorzuͤgen, die Sie ſo ſchaͤtzbar ma- chen,

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/354>, abgerufen am 23.11.2024.