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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752.

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Satyrische Briefe.
7.) Als Tanzmeister, monat-
lich einen Thaler, und will da-
für die Woche zwo Stunden
geben. - - -     13 Thlr. -- --
8.) Als Fechtmeister, täglich
eine Stunde, zwey Thaler,
zwölf Groschen. - -     32 Thlr. 12 gl. --
9.) Als Bereuter, auch täg-
lich eine Stunde, vier Thaler.     52 Thlr. -- --
und verspricht er hierbey weder Accidentien zu fo-
dern, noch sonst einigen Aufwand zu veranlassen.
10.) Für die Anleitung in der Geschichte, Wap-
penkunst und dergleichen, wird weiter nichts ver-
langt, und gehört dieses zum ersten Capitel.
11.) Man hofft, die gnädige Erlaubniß zu erhal-
ten, mit der jungen Herrschaft zu speisen, um Gele-
genheit zu haben, derselben auch einige Anweisung
in der Kunst zu geben, wie sie mit Anstand essen
solle, und sich bey der Tafel vernünftig aufzufüh-
ren habe, welches vielen jungen Leuten fehlt.
12.) Junker Ferdinand muß der Aufsicht und
Zucht des Hofmeisters lediglich überlassen bleiben,
ohne von der gnädigen Frau geschützt zu werden,
welches man zu seinem eigenen Besten wünscht.
13.) Bey
B
Satyriſche Briefe.
7.) Als Tanzmeiſter, monat-
lich einen Thaler, und will da-
fuͤr die Woche zwo Stunden
geben. ‒ ‒ ‒     13 Thlr. — —
8.) Als Fechtmeiſter, taͤglich
eine Stunde, zwey Thaler,
zwoͤlf Groſchen. ‒ ‒     32 Thlr. 12 gl. —
9.) Als Bereuter, auch taͤg-
lich eine Stunde, vier Thaler.     52 Thlr. — —
und verſpricht er hierbey weder Accidentien zu fo-
dern, noch ſonſt einigen Aufwand zu veranlaſſen.
10.) Fuͤr die Anleitung in der Geſchichte, Wap-
penkunſt und dergleichen, wird weiter nichts ver-
langt, und gehoͤrt dieſes zum erſten Capitel.
11.) Man hofft, die gnaͤdige Erlaubniß zu erhal-
ten, mit der jungen Herrſchaft zu ſpeiſen, um Gele-
genheit zu haben, derſelben auch einige Anweiſung
in der Kunſt zu geben, wie ſie mit Anſtand eſſen
ſolle, und ſich bey der Tafel vernuͤnftig aufzufuͤh-
ren habe, welches vielen jungen Leuten fehlt.
12.) Junker Ferdinand muß der Aufſicht und
Zucht des Hofmeiſters lediglich uͤberlaſſen bleiben,
ohne von der gnaͤdigen Frau geſchuͤtzt zu werden,
welches man zu ſeinem eigenen Beſten wuͤnſcht.
13.) Bey
B
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[17/0045] Satyriſche Briefe. 7.) Als Tanzmeiſter, monat- lich einen Thaler, und will da- fuͤr die Woche zwo Stunden geben. ‒ ‒ ‒ 13 Thlr. — — 8.) Als Fechtmeiſter, taͤglich eine Stunde, zwey Thaler, zwoͤlf Groſchen. ‒ ‒ 32 Thlr. 12 gl. — 9.) Als Bereuter, auch taͤg- lich eine Stunde, vier Thaler. 52 Thlr. — — und verſpricht er hierbey weder Accidentien zu fo- dern, noch ſonſt einigen Aufwand zu veranlaſſen. 10.) Fuͤr die Anleitung in der Geſchichte, Wap- penkunſt und dergleichen, wird weiter nichts ver- langt, und gehoͤrt dieſes zum erſten Capitel. 11.) Man hofft, die gnaͤdige Erlaubniß zu erhal- ten, mit der jungen Herrſchaft zu ſpeiſen, um Gele- genheit zu haben, derſelben auch einige Anweiſung in der Kunſt zu geben, wie ſie mit Anſtand eſſen ſolle, und ſich bey der Tafel vernuͤnftig aufzufuͤh- ren habe, welches vielen jungen Leuten fehlt. 12.) Junker Ferdinand muß der Aufſicht und Zucht des Hofmeiſters lediglich uͤberlaſſen bleiben, ohne von der gnaͤdigen Frau geſchuͤtzt zu werden, welches man zu ſeinem eigenen Beſten wuͤnſcht. 13.) Bey B

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 3. Leipzig, 1752, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung03_1752/45>, abgerufen am 30.04.2024.