Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Der Vaticanische Pallast. der Zeigefinger, der von der Nase herabsinkt, lassendie Worte hören: Ja, nun habe ich's verstanden! Ein dritter Schüler hat die Aufgabe sich schon Hinter dieser Gruppe stehen noch einige Männer, Unter den Figuren, die den Hintergrund füllen, Dies wäre ungefähr das Hauptsächlichste, was Die Anordnung ist simpel, voller Ordnung und Poesie
Der Vaticaniſche Pallaſt. der Zeigefinger, der von der Naſe herabſinkt, laſſendie Worte hoͤren: Ja, nun habe ich’s verſtanden! Ein dritter Schuͤler hat die Aufgabe ſich ſchon Hinter dieſer Gruppe ſtehen noch einige Maͤnner, Unter den Figuren, die den Hintergrund fuͤllen, Dies waͤre ungefaͤhr das Hauptſaͤchlichſte, was Die Anordnung iſt ſimpel, voller Ordnung und Poeſie
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Der Vaticaniſche Pallaſt.
der Zeigefinger, der von der Naſe herabſinkt, laſſen
die Worte hoͤren: Ja, nun habe ich’s verſtanden!
Ein dritter Schuͤler hat die Aufgabe ſich ſchon
ganz zu eigen gemacht, er kehrt ſich gegen den vierten,
ihm die Erklaͤrung mitzutheilen, und dieſer zeigt in
Stellung und Minen die freudige Bewunderung, die
ihm die Aufloͤſung dieſes gelehrten Raͤthſels erweckt.
In dem letzten will man den Herzog von Mantua,
Friederich Gonzaga finden.
Hinter dieſer Gruppe ſtehen noch einige Maͤnner,
in denen man den Raphael, den Pietro Perugino,
neben dem Zoroaſter und Giovanni della Caſa erken-
nen will.
Unter den Figuren, die den Hintergrund fuͤllen,
zeichne ich nur den Juͤngling aus, der mit Eifer das-
jenige nachſchreibt, was ihm ein aͤlterer Philoſoph
dictirt.
Dies waͤre ungefaͤhr das Hauptſaͤchlichſte, was
ſich uͤber den Gedanken und den Ausdruck dieſes Ge-
maͤhldes ſagen ließe.
Die Anordnung iſt ſimpel, voller Ordnung und
Weisheit. Die Zeichnung iſt fein, und vorzuͤglich
in den Koͤpfen und Gewaͤndern zu bewundern.
Kenner wollen hie und da einige nicht ganz gluͤckliche
Verkuͤrzungen bemerken. Das Colorit und das
Helldunkle ſind nicht Hauptvorzuͤge dieſes Gemaͤhldes,
das ſehr von der Zeit und andern Unfaͤllen gelitten
hat. Jedoch ſieht man der Ausfuͤhrung diejenige
Trockenheit nicht mehr an, die man dem Gemaͤhlde
des Streits uͤber das Sacrament vorwirft. Dem
Schatten hat Raphael zuweilen durch Schraffirungen
nach Zeichnungs-Art nachgeholfen.
Poeſie
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