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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.

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Das Capitol.

Linker Flügel

enthält die Sammlung von Antiken, die unterMuseum Ca-
pitolinum.

dem Nahmen des Musei Capitolini be-
kannt ist
.

In dem Hofraume, dem Eingange gegenMarforio.
über, + die collossalische Statue eines Fluß-
gottes oder des Ocean
. Sie ist unter dem Nah-
men Marforio bekannt, 7) und scheint wahrschein-
lich für eine Fontaine bestimmt gewesen zu seyn. Der
Charakter ist: ehrwürdiges Alter, und dieser ist un-
vergleichlich ausgedrückt. Ungeachtet der collossalen
Größe sind die Muskeln sehr weich und fließend an-
gegeben. Der rechte Arm und die linke Hand scheinen
von einem großen Meister restaurirt zu seyn. Neu
sind ferner: die Nase, und ein Theil des Fußes.

Zwei Panes, mit Fruchtkörben auf den
Köpfen, als Caryatiden
. Sie haben Ver-
dienst.

Pan ist eine Figur mit Ziegenfüßen, mit einerCharakter
eines Pan.

rauheren, wildern Gesichtsbildung als man gemeini-
glich bei den Faunen oder Satyren antrifft, mit Hör-
nern, starken zugespitzten Ohren, sträubigten Bärten,
krummen Nasen. Man hat lange solche Gestalten
Satyren genannt: Allein Satyr ist der griechische
Nahme der römischen Gottheit, Faun, und von die-
sem an Gestalt nicht verschieden. Der Herr Hofrath

Heyne
7) Diese Statue stand ehemals auf einem Platze, den
man für das forum martis hielt, daher die cor-
rumpirte Benennung Marsorio.
Das Capitol.

Linker Fluͤgel

enthaͤlt die Sammlung von Antiken, die unterMuſeum Ca-
pitolinum.

dem Nahmen des Muſei Capitolini be-
kannt iſt
.

In dem Hofraume, dem Eingange gegenMarforio.
uͤber, † die colloſſaliſche Statue eines Fluß-
gottes oder des Ocean
. Sie iſt unter dem Nah-
men Marforio bekannt, 7) und ſcheint wahrſchein-
lich fuͤr eine Fontaine beſtimmt geweſen zu ſeyn. Der
Charakter iſt: ehrwuͤrdiges Alter, und dieſer iſt un-
vergleichlich ausgedruͤckt. Ungeachtet der colloſſalen
Groͤße ſind die Muſkeln ſehr weich und fließend an-
gegeben. Der rechte Arm und die linke Hand ſcheinen
von einem großen Meiſter reſtaurirt zu ſeyn. Neu
ſind ferner: die Naſe, und ein Theil des Fußes.

Zwei Panes, mit Fruchtkoͤrben auf den
Koͤpfen, als Caryatiden
. Sie haben Ver-
dienſt.

Pan iſt eine Figur mit Ziegenfuͤßen, mit einerCharakter
eines Pan.

rauheren, wildern Geſichtsbildung als man gemeini-
glich bei den Faunen oder Satyren antrifft, mit Hoͤr-
nern, ſtarken zugeſpitzten Ohren, ſtraͤubigten Baͤrten,
krummen Naſen. Man hat lange ſolche Geſtalten
Satyren genannt: Allein Satyr iſt der griechiſche
Nahme der roͤmiſchen Gottheit, Faun, und von die-
ſem an Geſtalt nicht verſchieden. Der Herr Hofrath

Heyne
7) Dieſe Statue ſtand ehemals auf einem Platze, den
man fuͤr das forum martis hielt, daher die cor-
rumpirte Benennung Marſorio.
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[203/0225] Das Capitol. Linker Fluͤgel enthaͤlt die Sammlung von Antiken, die unter dem Nahmen des Muſei Capitolini be- kannt iſt. Muſeum Ca- pitolinum. In dem Hofraume, dem Eingange gegen uͤber, † die colloſſaliſche Statue eines Fluß- gottes oder des Ocean. Sie iſt unter dem Nah- men Marforio bekannt, 7) und ſcheint wahrſchein- lich fuͤr eine Fontaine beſtimmt geweſen zu ſeyn. Der Charakter iſt: ehrwuͤrdiges Alter, und dieſer iſt un- vergleichlich ausgedruͤckt. Ungeachtet der colloſſalen Groͤße ſind die Muſkeln ſehr weich und fließend an- gegeben. Der rechte Arm und die linke Hand ſcheinen von einem großen Meiſter reſtaurirt zu ſeyn. Neu ſind ferner: die Naſe, und ein Theil des Fußes. Marforio. Zwei Panes, mit Fruchtkoͤrben auf den Koͤpfen, als Caryatiden. Sie haben Ver- dienſt. Pan iſt eine Figur mit Ziegenfuͤßen, mit einer rauheren, wildern Geſichtsbildung als man gemeini- glich bei den Faunen oder Satyren antrifft, mit Hoͤr- nern, ſtarken zugeſpitzten Ohren, ſtraͤubigten Baͤrten, krummen Naſen. Man hat lange ſolche Geſtalten Satyren genannt: Allein Satyr iſt der griechiſche Nahme der roͤmiſchen Gottheit, Faun, und von die- ſem an Geſtalt nicht verſchieden. Der Herr Hofrath Heyne Charakter eines Pan. 7) Dieſe Statue ſtand ehemals auf einem Platze, den man fuͤr das forum martis hielt, daher die cor- rumpirte Benennung Marſorio.

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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei01_1787/225>, abgerufen am 26.11.2024.