Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Villa Borghese. ergeben, daß diese Lage möglich sey, und daher nichtsUnnatürliches enthalte. Selten ist sie, das ist wahr, und daher dürfte sie vielleicht nicht ohne allen Grund gezwungen scheinen. Eine Innschrift nennt den Agasias, Sohn des So viel ich habe bemerken können, ist nur der Man hat sie mit wenigem Geschmack auf ein Pie- + Eine Muse in einer vortrefflichen Stellung. Ein Tischblatt von Probierstein auf einen Der 18 a) G. d. K. S. 499.
Villa Borgheſe. ergeben, daß dieſe Lage moͤglich ſey, und daher nichtsUnnatuͤrliches enthalte. Selten iſt ſie, das iſt wahr, und daher duͤrfte ſie vielleicht nicht ohne allen Grund gezwungen ſcheinen. Eine Innſchrift nennt den Agaſias, Sohn des So viel ich habe bemerken koͤnnen, iſt nur der Man hat ſie mit wenigem Geſchmack auf ein Pie- † Eine Muſe in einer vortrefflichen Stellung. Ein Tiſchblatt von Probierſtein auf einen Der 18 a) G. d. K. S. 499.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0353" n="331"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Villa Borgheſe.</hi></fw><lb/> ergeben, daß dieſe Lage moͤglich ſey, und daher nichts<lb/> Unnatuͤrliches enthalte. Selten iſt ſie, das iſt wahr,<lb/> und daher duͤrfte ſie vielleicht nicht ohne allen Grund<lb/> gezwungen ſcheinen.</p><lb/> <p>Eine Innſchrift nennt den Agaſias, Sohn des<lb/> Doſitheus aus Epheſus, als den Verfertiger dieſes<lb/> Werks.</p><lb/> <p>So viel ich habe bemerken koͤnnen, iſt nur der<lb/> rechte Arm mit dem Stuͤck Lanze ganz neu. Doch<lb/> finden ſich noch einige geringere Ergaͤnzungen und Aus-<lb/> beſſerungen.</p><lb/> <p>Man hat ſie mit wenigem Geſchmack auf ein Pie-<lb/> deſtal geſtellt, woran verſchiedene Basreliefs von ſehr<lb/> mittelmaͤßiger moderner Hand angebracht ſind; ſie<lb/> ſtellen verſchiedene Arten von Fechterſpielen vor. Uebri-<lb/> gens iſt auch die Aufſtellung in der Mitte eines Zim-<lb/> mers, in welches das Licht von mehreren Seiten hin-<lb/> einfaͤllt, wenig vortheilhaft.</p><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Eine Muſe</hi> in einer vortrefflichen Stellung.<lb/> Sie ſtuͤtzt den Kopf auf den Arm, deſſen Ellbogen<lb/> ſich auf das Knie des Fußes lehnt, den ſie auf einen<lb/> Stamm ſetzt. Nur der untere Theil der Figur iſt alt,<lb/> der obere iſt neu und von Penna reſtaurirt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Ein Tiſchblatt von Probierſtein</hi> auf einen<lb/> Sarcophag gelegt, deſſen Basrelief den Tod des Ak-<lb/> taͤon vorſtellt, nebſt vielen Zierrathen. Winkel-<lb/> mann <note place="foot" n="18 a)">G. d. K. S. 499.</note> rechnet es unter die ſchoͤnſten des Alter-<lb/> thums: Allein es bleibt demohngeachtet, als ſchoͤnes<lb/> Werk der Kunſt betrachtet, nur mittelmaͤßig.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0353]
Villa Borgheſe.
ergeben, daß dieſe Lage moͤglich ſey, und daher nichts
Unnatuͤrliches enthalte. Selten iſt ſie, das iſt wahr,
und daher duͤrfte ſie vielleicht nicht ohne allen Grund
gezwungen ſcheinen.
Eine Innſchrift nennt den Agaſias, Sohn des
Doſitheus aus Epheſus, als den Verfertiger dieſes
Werks.
So viel ich habe bemerken koͤnnen, iſt nur der
rechte Arm mit dem Stuͤck Lanze ganz neu. Doch
finden ſich noch einige geringere Ergaͤnzungen und Aus-
beſſerungen.
Man hat ſie mit wenigem Geſchmack auf ein Pie-
deſtal geſtellt, woran verſchiedene Basreliefs von ſehr
mittelmaͤßiger moderner Hand angebracht ſind; ſie
ſtellen verſchiedene Arten von Fechterſpielen vor. Uebri-
gens iſt auch die Aufſtellung in der Mitte eines Zim-
mers, in welches das Licht von mehreren Seiten hin-
einfaͤllt, wenig vortheilhaft.
† Eine Muſe in einer vortrefflichen Stellung.
Sie ſtuͤtzt den Kopf auf den Arm, deſſen Ellbogen
ſich auf das Knie des Fußes lehnt, den ſie auf einen
Stamm ſetzt. Nur der untere Theil der Figur iſt alt,
der obere iſt neu und von Penna reſtaurirt.
Ein Tiſchblatt von Probierſtein auf einen
Sarcophag gelegt, deſſen Basrelief den Tod des Ak-
taͤon vorſtellt, nebſt vielen Zierrathen. Winkel-
mann 18 a) rechnet es unter die ſchoͤnſten des Alter-
thums: Allein es bleibt demohngeachtet, als ſchoͤnes
Werk der Kunſt betrachtet, nur mittelmaͤßig.
Der
18 a) G. d. K. S. 499.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |