Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Pallast Barberini. Dies ist hier der Fall. Die Mahlereien des Das Auge hat die größte Mühe, die einzelnen Ein Sturmwind scheint die Figuren an ihren und S 3
Pallaſt Barberini. Dies iſt hier der Fall. Die Mahlereien des Das Auge hat die groͤßte Muͤhe, die einzelnen Ein Sturmwind ſcheint die Figuren an ihren und S 3
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Pallaſt Barberini.
Dies iſt hier der Fall. Die Mahlereien des
Pietro da Cortona enthalten eine Gallerie von Ge-
maͤhlden eines Meiſters, denen nichts als der Rahme
fehlt, um ſich von einander abzuſondern: Und es
ſcheint wuͤrklich, der Rahme wuͤrde hier keinen un-
weſentlichen Dienſt geleiſtet haben, theils um die un-
ſchickliche Durcheinanderwerfung heidniſcher und
chriſtlicher Vorſtellungen zu vermeiden; theils den
Standort naͤher zu beſtimmen, aus dem das Einzelne
perſpektiviſch richtig und doch nicht unfoͤrmlich erſchei-
nen ſoll; uͤberhaupt aber, um aller Verwirrung vor-
zubeugen. Die Allegorie haͤtte dadurch an Deutlich-
keit nicht verlohren, weil das Mittelgemaͤhlde die
Beziehung der uͤbrigen Gemaͤhlde hinreichend wuͤrde
angedeutet haben. Freilich waͤre die Decke dann
nur eine Gallerie geblieben, in der man zur Ehre des
Beſitzers Gemaͤhlde aufgeſtellt haͤtte, welche durch
wuͤrkliche Beiſpiele die abgezogenen Begriffe ſeiner
Tugenden verſinnlichen ſollten; und jetzt ſieht man
den Himmel offen, man ſieht eine Erſcheinung.
Aber welchen Himmel? In dem perſonificirte Ab-
ſtracta chriſtlicher und heidniſcher Tugenden, ſogar
beſtimmte Charaktere von Gottheiten, durcheinan-
der ſchweben, und auf die abentheuerlichſte Art!
Das Auge hat die groͤßte Muͤhe, die einzelnen
Vorſtellungen auseinander zu trennen. Nirgends
findet es Ruhe.
Ein Sturmwind ſcheint die Figuren an ihren
Platz geworfen zu haben. Das Feuer des Mahlers
zeigt ſich in ungebaͤndigter Einbildungskraft. Die
Stellungen ſind uͤbertrieben: die Koͤpfe ohne Ausdruck
und
S 3
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