Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.Allgemeine Nachrichten nicht fest ist, Gefahr läuft, sie ohne den geringstenGewinn für sein Vergnügen zu verderben. Denn die Mahlereien und Stuccaturarbeiten sind durch den häufigen Dampf der Fackeln so angeschwärzt, daß man Mühe hat, etwas davon zu erkennen. Die sogenannten Bäder des Titus sind weit- Der neuaufgefundenen Zimmer ist eine unzäh- Diese Souterrains sind von unendlichem Um- Die Mahlereien und Verzierungen aus Stucco Unter
Allgemeine Nachrichten nicht feſt iſt, Gefahr laͤuft, ſie ohne den geringſtenGewinn fuͤr ſein Vergnuͤgen zu verderben. Denn die Mahlereien und Stuccaturarbeiten ſind durch den haͤufigen Dampf der Fackeln ſo angeſchwaͤrzt, daß man Muͤhe hat, etwas davon zu erkennen. Die ſogenannten Baͤder des Titus ſind weit- Der neuaufgefundenen Zimmer iſt eine unzaͤh- Dieſe Souterrains ſind von unendlichem Um- Die Mahlereien und Verzierungen aus Stucco Unter
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Allgemeine Nachrichten
nicht feſt iſt, Gefahr laͤuft, ſie ohne den geringſten
Gewinn fuͤr ſein Vergnuͤgen zu verderben. Denn
die Mahlereien und Stuccaturarbeiten ſind durch den
haͤufigen Dampf der Fackeln ſo angeſchwaͤrzt, daß
man Muͤhe hat, etwas davon zu erkennen.
Die ſogenannten Baͤder des Titus ſind weit-
laͤuftige Souterrains, die wahrſcheinlich nicht blos
zum Baden, ſondern uͤberhaupt zu einem kuͤhlen
Sommeraufenthalte gedienet haben. Man kann in
einem Garten oder Vigna durch zwei Eingaͤnge ſo-
wohl nach den alten bekannten, als zu den neu wie-
der aufgefundenen Saͤlen gelangen, und beide haͤngen
durch unterirrdiſche Communicationen zuſammen.
Der neuaufgefundenen Zimmer iſt eine unzaͤh-
liche Menge, aber bemahlt ſind hoͤchſtens drei bis vier.
Den Fußboden hat man bis jetzt noch nicht aufgefun-
den, noch gereiniget.
Dieſe Souterrains ſind von unendlichem Um-
fange: in einigen findet man Spuren einer ehemali-
gen Waſſerleitung.
Die Mahlereien und Verzierungen aus Stucco
ſind an den Decken und an einem Theil der Waͤnde
angebracht. Die beſten in den fruͤher entdeckten
Kammern ſcheinen diejenigen zu ſeyn, die auf einen
ſchwarzen Grund gemahlt ſind. Hier zeigt man auch
das ſogenannte Gemaͤhlde der Mutter des Coriolanus
vor ihrem Sohne. Ich konnte kaum die Figuren er-
kennen. Die Verzierungen ſind in dieſer Reihe von
Zimmern von gutem Geſchmack, aber ſehr leicht
weggemacht. Ueberhaupt iſt das Ganze doch nur
eine bloße Decorationsarbeit.
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