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Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

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Pallast Giustiniani.

Ich habe mir vorgenommen, zu Anfang diesesUeber die
Wahl der
Süjets zur
sichtbaren
Darstellung.
Was das sa-
gen wolle:
der Künstler
kann sie nicht
interessant
genung wäh-
len.

dritten Theils meines Versuchs über die Mah-
lerei und Bildhauerkunst nach Anleitung ihrer
Werke, die in Rom angetroffen werden, über eine
wichtige Frage zu reden: über eine Frage, die auf
den Genuß der bildenden Künste von dem größten
Einflusse ist: über eine Frage, die man oft entschie-
den und nie erörtert hat: über die Frage nämlich,
auf welche Würkung von seinen Werken der Künstler
bei dem Beschauer vorzüglich rechnen, und sich dar-
nach bei der Wahl der Gegenstände zur Darstellung
bestimmen müsse.

Und diese Frage ist keinesweges weit hergeholt;
steht keinesweges am unrechten Orte bei einem Pal-
laste, der von unzufriedenen Liebhabern gemeiniglich
als Rechtfertigung ihrer Klagen über die wenig in-
teressanten Süjets, welche viele Italienische Mei-
ster beschäfftiget haben, angeführet wird.

Dies Fußwaschen, dieser heil. Matthäus dem
ein Engel beim Schreiben die Hand führt, diese
Jünger zu Emmaus die wir hier aufgestellet sehen,

was
Dritter Theil. A

Pallaſt Giuſtiniani.

Ich habe mir vorgenommen, zu Anfang dieſesUeber die
Wahl der
Suͤjets zur
ſichtbaren
Darſtellung.
Was das ſa-
gen wolle:
der Kuͤnſtler
kann ſie nicht
intereſſant
genung waͤh-
len.

dritten Theils meines Verſuchs uͤber die Mah-
lerei und Bildhauerkunſt nach Anleitung ihrer
Werke, die in Rom angetroffen werden, uͤber eine
wichtige Frage zu reden: uͤber eine Frage, die auf
den Genuß der bildenden Kuͤnſte von dem groͤßten
Einfluſſe iſt: uͤber eine Frage, die man oft entſchie-
den und nie eroͤrtert hat: uͤber die Frage naͤmlich,
auf welche Wuͤrkung von ſeinen Werken der Kuͤnſtler
bei dem Beſchauer vorzuͤglich rechnen, und ſich dar-
nach bei der Wahl der Gegenſtaͤnde zur Darſtellung
beſtimmen muͤſſe.

Und dieſe Frage iſt keinesweges weit hergeholt;
ſteht keinesweges am unrechten Orte bei einem Pal-
laſte, der von unzufriedenen Liebhabern gemeiniglich
als Rechtfertigung ihrer Klagen uͤber die wenig in-
tereſſanten Suͤjets, welche viele Italieniſche Mei-
ſter beſchaͤfftiget haben, angefuͤhret wird.

Dies Fußwaſchen, dieſer heil. Matthaͤus dem
ein Engel beim Schreiben die Hand fuͤhrt, dieſe
Juͤnger zu Emmaus die wir hier aufgeſtellet ſehen,

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Dritter Theil. A
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Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/25>, abgerufen am 23.11.2024.