Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.über die einzelnen Kirchen. Das Monument des Pabsts Clemens X. An dem Gewölbe der hintersten Tribüne sind Der Stuhl des heil. Petrus, la CatedraCatedra di Die Erfindung dieser Masse ist sehr ingeniös: Zur P 4
uͤber die einzelnen Kirchen. Das Monument des Pabſts Clemens X. An dem Gewoͤlbe der hinterſten Tribuͤne ſind Der Stuhl des heil. Petrus, la CatedraCatedra di Die Erfindung dieſer Maſſe iſt ſehr ingenioͤs: Zur P 4
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uͤber die einzelnen Kirchen.
Das Monument des Pabſts Clemens X.
iſt in jedem Betracht mittelmaͤßig.
An dem Gewoͤlbe der hinterſten Tribuͤne ſind
keine Gemaͤhlde, wie Hr. Dr. Volkmann ſchreibt,
ſondern blos Zierrathen von Stucco.
Der Stuhl des heil. Petrus, la Catedra
di St. Pietro, iſt in einem andern Stuhle von ver-
goldetem Bronze aufbewahrt. Dieſen halten die vier
Kirchenlehrer: Ambroſius, Auguſtinus, Athana-
ſius, und Chryſoſtomus, alle in Bronze. Sie
ſtehen auf einem Poſtamente von Marmor. Am
Fuße des Ganzen iſt ein Altar, uͤber dem Stuhle
aber iſt die paͤbſtliche Krone befindlich, und noch
hoͤher ſchwebt eine Glorie von Engeln. Dieſe wird
von den hinterſten Fenſtern, welche gelb ſind, er-
leuchtet, und der heilige Geiſt ſchwebt dazwiſchen in
Geſtalt einer Taube.
Catedra di
St. Pietro.
Die Erfindung dieſer Maſſe iſt ſehr ingenioͤs:
aber in der Ausfuͤhrung frappirt ſie nur das erſte Mal,
nachher verliert ſie immer mehr und mehr. Selbſt
bei dem erſten Anblick bemerkt man eine gewiſſe Un-
ordnung die misfaͤllt. Aber wenn man nun im Ein-
zelnen zu unterſuchen anfaͤngt, ſo wird man ſo un-
willig, daß ich fuͤr mein Individuum dies fuͤr die
bildende Kunſt ſo unbetraͤchtliche Werk nie habe an-
ſehen koͤnnen, ohne das Metall zu bedauern, was
daran verſchwendet iſt. Theatraliſche Stellungen,
unbedeutende oder gezierte Geſichtsbildungen, Ge-
waͤnder wie Felſen, uͤberladene Zierrathen von ſchlech-
tem Geſchmack: Alles erinnert an die Fehler des
Kirchenſtils, deſſen Hauptbefoͤrderer, Bernini, auch
Verfertiger dieſes Werkes iſt.
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