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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.

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Verwaltung des Staates.

Das war nun um so wichtiger, da es in dem Lande
keine Selbständigkeit mehr gab. Nur Bologna entwickelte
zuweilen einen nachhaltigen Widerstand, so daß man in
Rom sogar einmal daran dachte, dort eine Citadelle zu er-
richten. Wohl widersetzten sich dann und wann auch an-
dere Communitäten: die Einwohner von Fermo wollten
einst nicht dulden, daß Getreide, dessen sie selbst zu bedür-
fen glaubten, aus ihrem Gebiete weggeführt würde 1): in
Perugia weigerte man sich, rückständige Auflagen nachzu-
zahlen; aber die Generalcommissarien des Hofes unterdrück-
ten diese Bewegungen leicht, und führten dann eine um so
strengere Unterordnung ein: allmählig wurde auch die Ver-
waltung der Communalgüter dem Ermessen des Hofes un-
terworfen.

Ein merkwürdiges Beispiel von dem Gange dieser Ver-
waltung gibt uns das Institut der Annona.

Wie es im 16. Jahrhundert überhaupt ein allgemei-
ner Grundsatz war die Ausfuhr der unentbehrlichen Le-
bensbedürfnisse zu erschweren, so trafen auch die Päpste
dahin zielende Einrichtungen, vorzüglich um der Theu-
rung des Brotes vorzubeugen. Doch hatte der Prefetto

mercenarj e mercanti, restanti indietro quelli che potrebbero pos-
seder tali officii per merito e per virtu, male veramente notabile
che smacca il credito concepito della grandezza della corte Ro-
mana, non avendo detti mercenarj d'officii involto l'animo che
in cose mecaniche e basse e piu tosto mercantili che politiche.
1) Memoriale presentato alla Sta di N. Sre papa Innocen-
tio dalli deputati della citta di Fermo per il tumulto ivi seguito
alli 6 di luglio 1648. MS.
S. Bisaccioni Historia delle guerre
civili p.
271, wo neben England, Frankreich, Polen, Neapel auch
Fermo auftritt.
Verwaltung des Staates.

Das war nun um ſo wichtiger, da es in dem Lande
keine Selbſtaͤndigkeit mehr gab. Nur Bologna entwickelte
zuweilen einen nachhaltigen Widerſtand, ſo daß man in
Rom ſogar einmal daran dachte, dort eine Citadelle zu er-
richten. Wohl widerſetzten ſich dann und wann auch an-
dere Communitaͤten: die Einwohner von Fermo wollten
einſt nicht dulden, daß Getreide, deſſen ſie ſelbſt zu beduͤr-
fen glaubten, aus ihrem Gebiete weggefuͤhrt wuͤrde 1): in
Perugia weigerte man ſich, ruͤckſtaͤndige Auflagen nachzu-
zahlen; aber die Generalcommiſſarien des Hofes unterdruͤck-
ten dieſe Bewegungen leicht, und fuͤhrten dann eine um ſo
ſtrengere Unterordnung ein: allmaͤhlig wurde auch die Ver-
waltung der Communalguͤter dem Ermeſſen des Hofes un-
terworfen.

Ein merkwuͤrdiges Beiſpiel von dem Gange dieſer Ver-
waltung gibt uns das Inſtitut der Annona.

Wie es im 16. Jahrhundert uͤberhaupt ein allgemei-
ner Grundſatz war die Ausfuhr der unentbehrlichen Le-
bensbeduͤrfniſſe zu erſchweren, ſo trafen auch die Paͤpſte
dahin zielende Einrichtungen, vorzuͤglich um der Theu-
rung des Brotes vorzubeugen. Doch hatte der Prefetto

mercenarj e mercanti, restanti indietro quelli che potrebbero pos-
seder tali officii per merito e per virtù, male veramente notabile
che smacca il credito concepito della grandezza della corte Ro-
mana, non avendo detti mercenarj d’officii involto l’animo che
in cose mecaniche e basse e più tosto mercantili che politiche.
1) Memoriale presentato alla S di N. Sre papa Innocen-
tio dalli deputati della città di Fermo per il tumulto ivi seguito
alli 6 di luglio 1648. MS.
S. Bisaccioni Historia delle guerre
civili p.
271, wo neben England, Frankreich, Polen, Neapel auch
Fermo auftritt.
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[109/0121] Verwaltung des Staates. Das war nun um ſo wichtiger, da es in dem Lande keine Selbſtaͤndigkeit mehr gab. Nur Bologna entwickelte zuweilen einen nachhaltigen Widerſtand, ſo daß man in Rom ſogar einmal daran dachte, dort eine Citadelle zu er- richten. Wohl widerſetzten ſich dann und wann auch an- dere Communitaͤten: die Einwohner von Fermo wollten einſt nicht dulden, daß Getreide, deſſen ſie ſelbſt zu beduͤr- fen glaubten, aus ihrem Gebiete weggefuͤhrt wuͤrde 1): in Perugia weigerte man ſich, ruͤckſtaͤndige Auflagen nachzu- zahlen; aber die Generalcommiſſarien des Hofes unterdruͤck- ten dieſe Bewegungen leicht, und fuͤhrten dann eine um ſo ſtrengere Unterordnung ein: allmaͤhlig wurde auch die Ver- waltung der Communalguͤter dem Ermeſſen des Hofes un- terworfen. Ein merkwuͤrdiges Beiſpiel von dem Gange dieſer Ver- waltung gibt uns das Inſtitut der Annona. Wie es im 16. Jahrhundert uͤberhaupt ein allgemei- ner Grundſatz war die Ausfuhr der unentbehrlichen Le- bensbeduͤrfniſſe zu erſchweren, ſo trafen auch die Paͤpſte dahin zielende Einrichtungen, vorzuͤglich um der Theu- rung des Brotes vorzubeugen. Doch hatte der Prefetto 1) 1) Memoriale presentato alla Stà di N. Sre papa Innocen- tio dalli deputati della città di Fermo per il tumulto ivi seguito alli 6 di luglio 1648. MS. S. Bisaccioni Historia delle guerre civili p. 271, wo neben England, Frankreich, Polen, Neapel auch Fermo auftritt. 1) mercenarj e mercanti, restanti indietro quelli che potrebbero pos- seder tali officii per merito e per virtù, male veramente notabile che smacca il credito concepito della grandezza della corte Ro- mana, non avendo detti mercenarj d’officii involto l’animo che in cose mecaniche e basse e più tosto mercantili che politiche.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/121>, abgerufen am 27.11.2024.