Ziele. Es traten Combinationen ein die ihn veranlaßten noch viel weiter zu gehn, die wir jedoch erst übersehen können, wenn wir eine andere Entwickelung ins Auge ge- faßt haben.
Gründung neuer Familien.
Fragen wir nemlich, wohin nun alle jene Einkünfte geriethen, wozu sie angewandt wurden, so ist allerdings unleugbar, daß sie großentheils den allgemeinen Bestrebun- gen des Katholicismus dienten.
Heere wie sie Gregor XIV. nach Frankreich schickte, die dann auch seine Nachfolger eine Zeit lang unterhalten mußten, die thätige Theilnahme Clemens VIII. am Türken- kriege, Subsidien wie sie der Liga, dem Hause Oestreich un- ter Paul V. so oft gewährt wurden, die Gregor XV. her- nach verdoppelte und Urban VIII. wenigstens zum Theil auf Maximilian von Baiern übertrug, mußten den römi- schen Stuhl ungemeine Summen kosten.
Auch die Bedürfnisse des Kirchenstaates nöthigten oft zu außerordentlichem Aufwande: die Eroberung von Ferrara unter Clemens VIII, -- Pauls V. Anstalten gegen Ve- nedig, -- alle die Kriegsrüstungen Urbans VIII.
Dazu kamen die großartigen Bauwerke, bald zur Ver- schönerung der Stadt, bald zur Befestigung des Staates, in denen jeder neue Papst mit dem Andenken seiner Vor- fahren wetteiferte.
Allein es bildete sich auch noch ein Institut aus, das zur Aufhäufung jener Schuldenmasse nicht wenig beitrug,
Gruͤndung neuer Familien.
Ziele. Es traten Combinationen ein die ihn veranlaßten noch viel weiter zu gehn, die wir jedoch erſt uͤberſehen koͤnnen, wenn wir eine andere Entwickelung ins Auge ge- faßt haben.
Gruͤndung neuer Familien.
Fragen wir nemlich, wohin nun alle jene Einkuͤnfte geriethen, wozu ſie angewandt wurden, ſo iſt allerdings unleugbar, daß ſie großentheils den allgemeinen Beſtrebun- gen des Katholicismus dienten.
Heere wie ſie Gregor XIV. nach Frankreich ſchickte, die dann auch ſeine Nachfolger eine Zeit lang unterhalten mußten, die thaͤtige Theilnahme Clemens VIII. am Tuͤrken- kriege, Subſidien wie ſie der Liga, dem Hauſe Oeſtreich un- ter Paul V. ſo oft gewaͤhrt wurden, die Gregor XV. her- nach verdoppelte und Urban VIII. wenigſtens zum Theil auf Maximilian von Baiern uͤbertrug, mußten den roͤmi- ſchen Stuhl ungemeine Summen koſten.
Auch die Beduͤrfniſſe des Kirchenſtaates noͤthigten oft zu außerordentlichem Aufwande: die Eroberung von Ferrara unter Clemens VIII, — Pauls V. Anſtalten gegen Ve- nedig, — alle die Kriegsruͤſtungen Urbans VIII.
Dazu kamen die großartigen Bauwerke, bald zur Ver- ſchoͤnerung der Stadt, bald zur Befeſtigung des Staates, in denen jeder neue Papſt mit dem Andenken ſeiner Vor- fahren wetteiferte.
Allein es bildete ſich auch noch ein Inſtitut aus, das zur Aufhaͤufung jener Schuldenmaſſe nicht wenig beitrug,
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Gruͤndung neuer Familien.
Ziele. Es traten Combinationen ein die ihn veranlaßten
noch viel weiter zu gehn, die wir jedoch erſt uͤberſehen
koͤnnen, wenn wir eine andere Entwickelung ins Auge ge-
faßt haben.
Gruͤndung neuer Familien.
Fragen wir nemlich, wohin nun alle jene Einkuͤnfte
geriethen, wozu ſie angewandt wurden, ſo iſt allerdings
unleugbar, daß ſie großentheils den allgemeinen Beſtrebun-
gen des Katholicismus dienten.
Heere wie ſie Gregor XIV. nach Frankreich ſchickte,
die dann auch ſeine Nachfolger eine Zeit lang unterhalten
mußten, die thaͤtige Theilnahme Clemens VIII. am Tuͤrken-
kriege, Subſidien wie ſie der Liga, dem Hauſe Oeſtreich un-
ter Paul V. ſo oft gewaͤhrt wurden, die Gregor XV. her-
nach verdoppelte und Urban VIII. wenigſtens zum Theil
auf Maximilian von Baiern uͤbertrug, mußten den roͤmi-
ſchen Stuhl ungemeine Summen koſten.
Auch die Beduͤrfniſſe des Kirchenſtaates noͤthigten oft
zu außerordentlichem Aufwande: die Eroberung von Ferrara
unter Clemens VIII, — Pauls V. Anſtalten gegen Ve-
nedig, — alle die Kriegsruͤſtungen Urbans VIII.
Dazu kamen die großartigen Bauwerke, bald zur Ver-
ſchoͤnerung der Stadt, bald zur Befeſtigung des Staates,
in denen jeder neue Papſt mit dem Andenken ſeiner Vor-
fahren wetteiferte.
Allein es bildete ſich auch noch ein Inſtitut aus, das
zur Aufhaͤufung jener Schuldenmaſſe nicht wenig beitrug,
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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/27>, abgerufen am 03.12.2024.
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