Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.

Bild:
<< vorherige Seite

Relatio dioecesis Augustanae 1629.

nuove instanze per la coronatione, dicendo che in Spagna non
haveriano fatto il matrimonio dell' infanta con l'arciduca, sti-
mandosi altrimenti la successione nel regno non sicura, Sua
Mta con la solita sua pieta si dichiaro che non voleva che si
facesse, stimando secondo il consiglio del suo padre confessore
che fosse contro conscienza se l'arciduca havesse giurato, come
non poteva far di meno, quello che era stata forzata giurare
Sua Mta nelli pericoli grandi, quali all' hora non vi erano.

113.
Relatio status ecclesiae et totius dioecesis Augustanae 1629.

Von keiner besondern Bedeutung. Es wird nur hauptsächlich
auf die Stadt Augsburger Verhältnisse Rücksicht genommen.

Die Wirksamkeit und endliche Entfernung der protestantischen
"Pseudodoctoren" aus Augsburg ist der vornehmste Gegenstand des
Autors.

Er hofft, daß nachdem dieß besonders durch Hieronymus Imhof
und Bernh. Rehlingen bei dem Kaiser durchgesetzt war, in kur-
zem alles wieder katholisch werden solle.

114.
Legatio apostca P. Aloys. Carafae episcopi Tricaricensis sedente
Urbano VIII Pont. M. ad tractum Rheni et ad prov.
inferioris Germaniae obita ab anno 1624 usque ad annum
1634. Ad Clem Franc. Barberinum.

Eine sehr ausführliche Relation, auf 204 Blättern: wohl auch
etwas weitschweifig, doch enthält sie gute Sachen.

Zuerst wird die Reise erzählt: wo denn auch das Unbedeutende
viel Platz wegnimmt. Der Nuntius kommt unter andern nach
Fulda. Er macht sich ein Verdienst daraus, daß er die 16 Ahnen,
die Jemand haben mußte, welcher der Würde des Abtes fähig seyn
wollte, auf acht herabgesetzt habe.

Besonders ausführlich ist er über die Händel von Lüttich mit
dem Bischof, in die er selbst thätig eingriff: er verlegte den Sitz der
Nuntiatur von Cöln nach Lüttich.

Ohne Zweifel das Merkwürdigste ist eine Schilderung der dama-
ligen katholischen Universitäten in dem Sprengel seiner Nuntiatur.

Wir sehen daraus, wie so ganz der höhere Unterricht in dieser
Zeit in den Händen der Jesuiten lag. Sie waren die Meister in
Trier und Mainz; Paderborn, Münster, auch Osnabrück, wo man
erst vor kurzem eine hohe Schule gegründet, waren durchaus in ihren
Händen: sie lehrten aber nur Humaniora, Philosophie und Theolo-
gie. Die Rechte wurden ganz vernachlässigt. In Cöln, welches noch
immer die erste von diesen Universitäten blieb, wurde die Medizin nur
von zwei Lehrern vorgetragen, welche wenig Zuhörer hatten. Der
Hauptübelstand in Cöln war früherhin, daß die Docenten allzureich
mit Präbenden ausgestattet worden. "Earum opibus ad vitam cle-
mentem et suavem instructi, raro aut nunquam ipsi sacram doc-

Relatio dioecesis Augustanae 1629.

nuove instanze per la coronatione, dicendo che in Spagna non
haveriano fatto il matrimonio dell’ infanta con l’arciduca, sti-
mandosi altrimenti la successione nel regno non sicura, Sua
M con la solita sua pietà si dichiarò che non voleva che si
facesse, stimando secondo il consiglio del suo padre confessore
che fosse contro conscienza se l’arciduca havesse giurato, come
non poteva far di meno, quello che era stata forzata giurare
Sua M nelli pericoli grandi, quali all’ hora non vi erano.

113.
Relatio status ecclesiae et totius dioecesis Augustanae 1629.

Von keiner beſondern Bedeutung. Es wird nur hauptſaͤchlich
auf die Stadt Augsburger Verhaͤltniſſe Ruͤckſicht genommen.

Die Wirkſamkeit und endliche Entfernung der proteſtantiſchen
„Pſeudodoctoren“ aus Augsburg iſt der vornehmſte Gegenſtand des
Autors.

Er hofft, daß nachdem dieß beſonders durch Hieronymus Imhof
und Bernh. Rehlingen bei dem Kaiſer durchgeſetzt war, in kur-
zem alles wieder katholiſch werden ſolle.

114.
Legatio apostca P. Aloys. Carafae episcopi Tricaricensis sedente
Urbano VIII Pont. M. ad tractum Rheni et ad prov.
inferioris Germaniae obita ab anno 1624 usque ad annum
1634. Ad Clem Franc. Barberinum.

Eine ſehr ausfuͤhrliche Relation, auf 204 Blaͤttern: wohl auch
etwas weitſchweifig, doch enthaͤlt ſie gute Sachen.

Zuerſt wird die Reiſe erzaͤhlt: wo denn auch das Unbedeutende
viel Platz wegnimmt. Der Nuntius kommt unter andern nach
Fulda. Er macht ſich ein Verdienſt daraus, daß er die 16 Ahnen,
die Jemand haben mußte, welcher der Wuͤrde des Abtes faͤhig ſeyn
wollte, auf acht herabgeſetzt habe.

Beſonders ausfuͤhrlich iſt er uͤber die Haͤndel von Luͤttich mit
dem Biſchof, in die er ſelbſt thaͤtig eingriff: er verlegte den Sitz der
Nuntiatur von Coͤln nach Luͤttich.

Ohne Zweifel das Merkwuͤrdigſte iſt eine Schilderung der dama-
ligen katholiſchen Univerſitaͤten in dem Sprengel ſeiner Nuntiatur.

Wir ſehen daraus, wie ſo ganz der hoͤhere Unterricht in dieſer
Zeit in den Haͤnden der Jeſuiten lag. Sie waren die Meiſter in
Trier und Mainz; Paderborn, Muͤnſter, auch Osnabruͤck, wo man
erſt vor kurzem eine hohe Schule gegruͤndet, waren durchaus in ihren
Haͤnden: ſie lehrten aber nur Humaniora, Philoſophie und Theolo-
gie. Die Rechte wurden ganz vernachlaͤſſigt. In Coͤln, welches noch
immer die erſte von dieſen Univerſitaͤten blieb, wurde die Medizin nur
von zwei Lehrern vorgetragen, welche wenig Zuhoͤrer hatten. Der
Hauptuͤbelſtand in Coͤln war fruͤherhin, daß die Docenten allzureich
mit Praͤbenden ausgeſtattet worden. „Earum opibus ad vitam cle-
mentem et suavem instructi, raro aut nunquam ipsi sacram doc-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0433" n="421"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Relatio dioecesis Augustanae</hi></hi> 1629.</fw><lb/> <hi rendition="#aq">nuove instanze per la coronatione, dicendo che in Spagna non<lb/>
haveriano fatto il matrimonio dell&#x2019; infanta con l&#x2019;arciduca, sti-<lb/>
mandosi altrimenti la successione nel regno non sicura, Sua<lb/>
M<hi rendition="#sup"></hi> con la solita sua pietà si dichiarò che non voleva che si<lb/>
facesse, stimando secondo il consiglio del suo padre confessore<lb/>
che fosse contro conscienza se l&#x2019;arciduca havesse giurato, come<lb/>
non poteva far di meno, quello che era stata forzata giurare<lb/>
Sua M<hi rendition="#sup"></hi> nelli pericoli grandi, quali all&#x2019; hora non vi erano.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>113.<lb/><hi rendition="#aq">Relatio status ecclesiae et totius dioecesis Augustanae</hi> 1629.</head><lb/>
            <p>Von keiner be&#x017F;ondern Bedeutung. Es wird nur haupt&#x017F;a&#x0364;chlich<lb/>
auf die Stadt Augsburger Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e Ru&#x0364;ck&#x017F;icht genommen.</p><lb/>
            <p>Die Wirk&#x017F;amkeit und endliche Entfernung der prote&#x017F;tanti&#x017F;chen<lb/>
&#x201E;P&#x017F;eudodoctoren&#x201C; aus Augsburg i&#x017F;t der vornehm&#x017F;te Gegen&#x017F;tand des<lb/>
Autors.</p><lb/>
            <p>Er hofft, daß nachdem dieß be&#x017F;onders durch Hieronymus Imhof<lb/>
und Bernh. Rehlingen bei dem Kai&#x017F;er durchge&#x017F;etzt war, in kur-<lb/>
zem alles wieder katholi&#x017F;ch werden &#x017F;olle.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>114.<lb/><hi rendition="#aq">Legatio apost<hi rendition="#sup">ca</hi> P. Aloys. Carafae episcopi Tricaricensis sedente<lb/>
Urbano VIII Pont. M. ad tractum Rheni et ad prov.<lb/>
inferioris Germaniae obita ab anno 1624 usque ad annum<lb/>
1634. Ad C<hi rendition="#sup">lem</hi> Franc. Barberinum.</hi></head><lb/>
            <p>Eine &#x017F;ehr ausfu&#x0364;hrliche Relation, auf 204 Bla&#x0364;ttern: wohl auch<lb/>
etwas weit&#x017F;chweifig, doch entha&#x0364;lt &#x017F;ie gute Sachen.</p><lb/>
            <p>Zuer&#x017F;t wird die Rei&#x017F;e erza&#x0364;hlt: wo denn auch das Unbedeutende<lb/>
viel Platz wegnimmt. Der Nuntius kommt unter andern nach<lb/>
Fulda. Er macht &#x017F;ich ein Verdien&#x017F;t daraus, daß er die 16 Ahnen,<lb/>
die Jemand haben mußte, welcher der Wu&#x0364;rde des Abtes fa&#x0364;hig &#x017F;eyn<lb/>
wollte, auf acht herabge&#x017F;etzt habe.</p><lb/>
            <p>Be&#x017F;onders ausfu&#x0364;hrlich i&#x017F;t er u&#x0364;ber die Ha&#x0364;ndel von Lu&#x0364;ttich mit<lb/>
dem Bi&#x017F;chof, in die er &#x017F;elb&#x017F;t tha&#x0364;tig eingriff: er verlegte den Sitz der<lb/>
Nuntiatur von Co&#x0364;ln nach Lu&#x0364;ttich.</p><lb/>
            <p>Ohne Zweifel das Merkwu&#x0364;rdig&#x017F;te i&#x017F;t eine Schilderung der dama-<lb/>
ligen katholi&#x017F;chen Univer&#x017F;ita&#x0364;ten in dem Sprengel &#x017F;einer Nuntiatur.</p><lb/>
            <p>Wir &#x017F;ehen daraus, wie &#x017F;o ganz der ho&#x0364;here Unterricht in die&#x017F;er<lb/>
Zeit in den Ha&#x0364;nden der Je&#x017F;uiten lag. Sie waren die Mei&#x017F;ter in<lb/>
Trier und Mainz; Paderborn, Mu&#x0364;n&#x017F;ter, auch Osnabru&#x0364;ck, wo man<lb/>
er&#x017F;t vor kurzem eine hohe Schule gegru&#x0364;ndet, waren durchaus in ihren<lb/>
Ha&#x0364;nden: &#x017F;ie lehrten aber nur Humaniora, Philo&#x017F;ophie und Theolo-<lb/>
gie. Die Rechte wurden ganz vernachla&#x0364;&#x017F;&#x017F;igt. In Co&#x0364;ln, welches noch<lb/>
immer die er&#x017F;te von die&#x017F;en Univer&#x017F;ita&#x0364;ten blieb, wurde die Medizin nur<lb/>
von zwei Lehrern vorgetragen, welche wenig Zuho&#x0364;rer hatten. Der<lb/>
Hauptu&#x0364;bel&#x017F;tand in Co&#x0364;ln war fru&#x0364;herhin, daß die Docenten allzureich<lb/>
mit Pra&#x0364;benden ausge&#x017F;tattet worden. <hi rendition="#aq">&#x201E;Earum opibus ad vitam cle-<lb/>
mentem et suavem instructi, raro aut nunquam ipsi sacram doc-</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0433] Relatio dioecesis Augustanae 1629. nuove instanze per la coronatione, dicendo che in Spagna non haveriano fatto il matrimonio dell’ infanta con l’arciduca, sti- mandosi altrimenti la successione nel regno non sicura, Sua Mtà con la solita sua pietà si dichiarò che non voleva che si facesse, stimando secondo il consiglio del suo padre confessore che fosse contro conscienza se l’arciduca havesse giurato, come non poteva far di meno, quello che era stata forzata giurare Sua Mtà nelli pericoli grandi, quali all’ hora non vi erano. 113. Relatio status ecclesiae et totius dioecesis Augustanae 1629. Von keiner beſondern Bedeutung. Es wird nur hauptſaͤchlich auf die Stadt Augsburger Verhaͤltniſſe Ruͤckſicht genommen. Die Wirkſamkeit und endliche Entfernung der proteſtantiſchen „Pſeudodoctoren“ aus Augsburg iſt der vornehmſte Gegenſtand des Autors. Er hofft, daß nachdem dieß beſonders durch Hieronymus Imhof und Bernh. Rehlingen bei dem Kaiſer durchgeſetzt war, in kur- zem alles wieder katholiſch werden ſolle. 114. Legatio apostca P. Aloys. Carafae episcopi Tricaricensis sedente Urbano VIII Pont. M. ad tractum Rheni et ad prov. inferioris Germaniae obita ab anno 1624 usque ad annum 1634. Ad Clem Franc. Barberinum. Eine ſehr ausfuͤhrliche Relation, auf 204 Blaͤttern: wohl auch etwas weitſchweifig, doch enthaͤlt ſie gute Sachen. Zuerſt wird die Reiſe erzaͤhlt: wo denn auch das Unbedeutende viel Platz wegnimmt. Der Nuntius kommt unter andern nach Fulda. Er macht ſich ein Verdienſt daraus, daß er die 16 Ahnen, die Jemand haben mußte, welcher der Wuͤrde des Abtes faͤhig ſeyn wollte, auf acht herabgeſetzt habe. Beſonders ausfuͤhrlich iſt er uͤber die Haͤndel von Luͤttich mit dem Biſchof, in die er ſelbſt thaͤtig eingriff: er verlegte den Sitz der Nuntiatur von Coͤln nach Luͤttich. Ohne Zweifel das Merkwuͤrdigſte iſt eine Schilderung der dama- ligen katholiſchen Univerſitaͤten in dem Sprengel ſeiner Nuntiatur. Wir ſehen daraus, wie ſo ganz der hoͤhere Unterricht in dieſer Zeit in den Haͤnden der Jeſuiten lag. Sie waren die Meiſter in Trier und Mainz; Paderborn, Muͤnſter, auch Osnabruͤck, wo man erſt vor kurzem eine hohe Schule gegruͤndet, waren durchaus in ihren Haͤnden: ſie lehrten aber nur Humaniora, Philoſophie und Theolo- gie. Die Rechte wurden ganz vernachlaͤſſigt. In Coͤln, welches noch immer die erſte von dieſen Univerſitaͤten blieb, wurde die Medizin nur von zwei Lehrern vorgetragen, welche wenig Zuhoͤrer hatten. Der Hauptuͤbelſtand in Coͤln war fruͤherhin, daß die Docenten allzureich mit Praͤbenden ausgeſtattet worden. „Earum opibus ad vitam cle- mentem et suavem instructi, raro aut nunquam ipsi sacram doc-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/433
Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/433>, abgerufen am 26.11.2024.