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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.

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Elemente der römischen Bevölkerung.
auch die geringere Volksclasse immer zahlreicher und fe-
ster an.

Wir haben Listen der römischen Bevölkerung übrig,
aus deren Vergleichung in den verschiedenen Jahren sich
für die Bildung derselben ein recht merkwürdiges Resultat
ergibt. Nicht daß sie im Ganzen sehr rasch gestiegen
wäre: dieß könnte man nicht sagen: im Jahre 1600 fin-
den wir gegen 110000, sechs und funfzig Jahre darnach
etwas über 120000 Einwohner, und dieser Fortschritt hat
nichts Außerordentliches: aber es bildete sich hier ein an-
deres, der Bemerkung werthes Verhältniß. Früher war
die römische Einwohnerschaft sehr flüchtig gewesen: von
80000 sank die Seelenzahl unter Paul IV. auf 50000;
wenige Jahrzehnte darauf erhob sie sich über 100000.
Das rührte daher weil es meist ledige Männer waren, die
den Hof bildeten, welche keine bleibende Stätte daselbst hat-
ten. Jetzt fixirte sich die Bevölkerung in ansäßigen Familien.
Schon gegen Ende des sechszehnten Jahrhunderts fing dieß
an: hauptsächlich aber geschah es in der ersten Hälfte des
siebzehnten. Rom hatte

im Jahre 1600 109729 Einw. und 20019 Familien;
1614 115643 21422
1619 106050 24380
1628 115374 24429
1644 110608 27279
1653 118882 29081
1656 120596 30103

1)

.

1) Die Verzeichnisse aus denen diese Zahlen gezogen sind, fin-
5*

Elemente der roͤmiſchen Bevoͤlkerung.
auch die geringere Volksclaſſe immer zahlreicher und fe-
ſter an.

Wir haben Liſten der roͤmiſchen Bevoͤlkerung uͤbrig,
aus deren Vergleichung in den verſchiedenen Jahren ſich
fuͤr die Bildung derſelben ein recht merkwuͤrdiges Reſultat
ergibt. Nicht daß ſie im Ganzen ſehr raſch geſtiegen
waͤre: dieß koͤnnte man nicht ſagen: im Jahre 1600 fin-
den wir gegen 110000, ſechs und funfzig Jahre darnach
etwas uͤber 120000 Einwohner, und dieſer Fortſchritt hat
nichts Außerordentliches: aber es bildete ſich hier ein an-
deres, der Bemerkung werthes Verhaͤltniß. Fruͤher war
die roͤmiſche Einwohnerſchaft ſehr fluͤchtig geweſen: von
80000 ſank die Seelenzahl unter Paul IV. auf 50000;
wenige Jahrzehnte darauf erhob ſie ſich uͤber 100000.
Das ruͤhrte daher weil es meiſt ledige Maͤnner waren, die
den Hof bildeten, welche keine bleibende Staͤtte daſelbſt hat-
ten. Jetzt fixirte ſich die Bevoͤlkerung in anſaͤßigen Familien.
Schon gegen Ende des ſechszehnten Jahrhunderts fing dieß
an: hauptſaͤchlich aber geſchah es in der erſten Haͤlfte des
ſiebzehnten. Rom hatte

im Jahre 1600 109729 Einw. und 20019 Familien;
1614 115643 21422
1619 106050 24380
1628 115374 24429
1644 110608 27279
1653 118882 29081
1656 120596 30103

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1) Die Verzeichniſſe aus denen dieſe Zahlen gezogen ſind, fin-
5*
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[67/0079] Elemente der roͤmiſchen Bevoͤlkerung. auch die geringere Volksclaſſe immer zahlreicher und fe- ſter an. Wir haben Liſten der roͤmiſchen Bevoͤlkerung uͤbrig, aus deren Vergleichung in den verſchiedenen Jahren ſich fuͤr die Bildung derſelben ein recht merkwuͤrdiges Reſultat ergibt. Nicht daß ſie im Ganzen ſehr raſch geſtiegen waͤre: dieß koͤnnte man nicht ſagen: im Jahre 1600 fin- den wir gegen 110000, ſechs und funfzig Jahre darnach etwas uͤber 120000 Einwohner, und dieſer Fortſchritt hat nichts Außerordentliches: aber es bildete ſich hier ein an- deres, der Bemerkung werthes Verhaͤltniß. Fruͤher war die roͤmiſche Einwohnerſchaft ſehr fluͤchtig geweſen: von 80000 ſank die Seelenzahl unter Paul IV. auf 50000; wenige Jahrzehnte darauf erhob ſie ſich uͤber 100000. Das ruͤhrte daher weil es meiſt ledige Maͤnner waren, die den Hof bildeten, welche keine bleibende Staͤtte daſelbſt hat- ten. Jetzt fixirte ſich die Bevoͤlkerung in anſaͤßigen Familien. Schon gegen Ende des ſechszehnten Jahrhunderts fing dieß an: hauptſaͤchlich aber geſchah es in der erſten Haͤlfte des ſiebzehnten. Rom hatte im Jahre 1600 109729 Einw. und 20019 Familien; 1614 115643 21422 1619 106050 24380 1628 115374 24429 1644 110608 27279 1653 118882 29081 1656 120596 30103 1) . 1) Die Verzeichniſſe aus denen dieſe Zahlen gezogen ſind, fin- 5*

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste03_1836/79>, abgerufen am 23.11.2024.