Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 2. Berlin, 1839.Drittes Buch. Viertes Capitel. Hessen, entfernte sich lieber. 1 Der Fiscal leitete den Pro-ceß gegen die großen Gesellschaften ein. Es ward an ei- nem Strafurtel gegen die drei Fürsten gearbeitet. Dem Reichstag, welcher am 14ten Januar 1524 eröffnet ward, legte man die wichtigsten Propositionen vor, über die Mit- tel Regierung und Gericht zu erhalten, die Ausführung der Executionsordnung, die peinliche Gerichtsordnung und mehrere andre. 2 Allein für jede Gewalt der Welt ist es ein Unglück, Am 1sten Februar erschien der Anwalt der drei Für- Ein Befehl des Kaisers ward vorgelegt, kraft dessen Schon langte auch Hannart an. Er hielt sich von 1 Otto v. Pack an Herzog Georg von Sachsen Freitag nach Luciä (Dresdn. A.) meint, sie seyen ausgebissen. "Darnach wis- sen E. F. Gn. wer die andern seint, welche alle E. F. Gn. Abwe- sen wol erdulden können." 2 Frankfurter Acten Band 39, in dem die Actenstücke, Bd 40,
in dem die Briefe Holzhausens von diesem Reichstag enthalten sind. Drittes Buch. Viertes Capitel. Heſſen, entfernte ſich lieber. 1 Der Fiscal leitete den Pro-ceß gegen die großen Geſellſchaften ein. Es ward an ei- nem Strafurtel gegen die drei Fürſten gearbeitet. Dem Reichstag, welcher am 14ten Januar 1524 eröffnet ward, legte man die wichtigſten Propoſitionen vor, über die Mit- tel Regierung und Gericht zu erhalten, die Ausführung der Executionsordnung, die peinliche Gerichtsordnung und mehrere andre. 2 Allein für jede Gewalt der Welt iſt es ein Unglück, Am 1ſten Februar erſchien der Anwalt der drei Für- Ein Befehl des Kaiſers ward vorgelegt, kraft deſſen Schon langte auch Hannart an. Er hielt ſich von 1 Otto v. Pack an Herzog Georg von Sachſen Freitag nach Luciaͤ (Dresdn. A.) meint, ſie ſeyen ausgebiſſen. „Darnach wiſ- ſen E. F. Gn. wer die andern ſeint, welche alle E. F. Gn. Abwe- ſen wol erdulden koͤnnen.“ 2 Frankfurter Acten Band 39, in dem die Actenſtuͤcke, Bd 40,
in dem die Briefe Holzhauſens von dieſem Reichstag enthalten ſind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0144" n="134"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Drittes Buch. Viertes Capitel</hi>.</fw><lb/> Heſſen, entfernte ſich lieber. <note place="foot" n="1">Otto v. Pack an Herzog Georg von Sachſen Freitag nach<lb/> Luciaͤ (Dresdn. A.) meint, ſie ſeyen ausgebiſſen. „Darnach wiſ-<lb/> ſen E. F. Gn. wer die andern ſeint, welche alle E. F. Gn. Abwe-<lb/> ſen wol erdulden koͤnnen.“</note> Der Fiscal leitete den Pro-<lb/> ceß gegen die großen Geſellſchaften ein. Es ward an ei-<lb/> nem Strafurtel gegen die drei Fürſten gearbeitet. Dem<lb/> Reichstag, welcher am 14ten Januar 1524 eröffnet ward,<lb/> legte man die wichtigſten Propoſitionen vor, über die Mit-<lb/> tel Regierung und Gericht zu erhalten, die Ausführung<lb/> der Executionsordnung, die peinliche Gerichtsordnung und<lb/> mehrere andre. <note place="foot" n="2">Frankfurter Acten Band 39, in dem die Actenſtuͤcke, Bd 40,<lb/> in dem die Briefe Holzhauſens von dieſem Reichstag enthalten ſind.</note></p><lb/> <p>Allein für jede Gewalt der Welt iſt es ein Unglück,<lb/> keine großen Erfolge für ſich zu haben. Das Regiment<lb/> war ſchon in Nachtheil. Es hatte den Landfrieden nicht<lb/> handhaben, weder Sickingen noch deſſen Gegner in Zaum<lb/> halten können: der große Zoll-entwurf, auf den alles gegrün-<lb/> det werden ſollte, war geſcheitert. Und jetzt erhob ſich An-<lb/> griff auf Angriff.</p><lb/> <p>Am 1ſten Februar erſchien der Anwalt der drei Für-<lb/> ſten, Dr Venningen in der allgemeinen Verſammlung der<lb/> Stände, und hielt einen langen, bittern und anzüglichen<lb/> Vortrag wider das Verfahren des Regimentes.</p><lb/> <p>Ein Befehl des Kaiſers ward vorgelegt, kraft deſſen<lb/> der gegen die Kaufmannsgeſellſchaften begonnene Proceß<lb/> eingehalten ward: der Hof in Spanien forderte die Acten<lb/> in dieſer Sache an ſich.</p><lb/> <p>Schon langte auch Hannart an. Er hielt ſich von<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0144]
Drittes Buch. Viertes Capitel.
Heſſen, entfernte ſich lieber. 1 Der Fiscal leitete den Pro-
ceß gegen die großen Geſellſchaften ein. Es ward an ei-
nem Strafurtel gegen die drei Fürſten gearbeitet. Dem
Reichstag, welcher am 14ten Januar 1524 eröffnet ward,
legte man die wichtigſten Propoſitionen vor, über die Mit-
tel Regierung und Gericht zu erhalten, die Ausführung
der Executionsordnung, die peinliche Gerichtsordnung und
mehrere andre. 2
Allein für jede Gewalt der Welt iſt es ein Unglück,
keine großen Erfolge für ſich zu haben. Das Regiment
war ſchon in Nachtheil. Es hatte den Landfrieden nicht
handhaben, weder Sickingen noch deſſen Gegner in Zaum
halten können: der große Zoll-entwurf, auf den alles gegrün-
det werden ſollte, war geſcheitert. Und jetzt erhob ſich An-
griff auf Angriff.
Am 1ſten Februar erſchien der Anwalt der drei Für-
ſten, Dr Venningen in der allgemeinen Verſammlung der
Stände, und hielt einen langen, bittern und anzüglichen
Vortrag wider das Verfahren des Regimentes.
Ein Befehl des Kaiſers ward vorgelegt, kraft deſſen
der gegen die Kaufmannsgeſellſchaften begonnene Proceß
eingehalten ward: der Hof in Spanien forderte die Acten
in dieſer Sache an ſich.
Schon langte auch Hannart an. Er hielt ſich von
1 Otto v. Pack an Herzog Georg von Sachſen Freitag nach
Luciaͤ (Dresdn. A.) meint, ſie ſeyen ausgebiſſen. „Darnach wiſ-
ſen E. F. Gn. wer die andern ſeint, welche alle E. F. Gn. Abwe-
ſen wol erdulden koͤnnen.“
2 Frankfurter Acten Band 39, in dem die Actenſtuͤcke, Bd 40,
in dem die Briefe Holzhauſens von dieſem Reichstag enthalten ſind.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |