diesem Gebiete begann, so ernstlich auszuführen wie jemals eine andre.
Die vornehmste Maaßregel die er hiezu ergriff, ist aber so durchaus reichs-oberhauptlich und bildet ein so wesentli- ches Stück seiner Reichsverwaltung, daß wir wohl am be- sten thun, diese zuvörderst in ihren nächsten weltlichen Be- ziehungen ins Auge zu fassen.
Weltliche Einrichtungen im Reiche.
Wir berührten oben, welche Plane höchst umfassender Art den Kaiser durchflogen, als er den Krieg unternahm.
Wollte er aber das Reich einmal erblich machen, wie er dachte, so mußte er es vor allem regieren: er mußte sich in dem Vereine autonomer selbständiger Mächte die ihn um- gaben, ein Übergewicht verschaffen, durch welches sie genöthigt wurden, dem Antriebe zu folgen den er ihnen geben wollte.
Es ist sehr merkwürdig, daß er dieß anfangs weniger auf dem Wege der Verfassung als durch einen Bund zu thun beabsichtigte.
In den ersten Jahren seiner Regierung hatte er em- pfunden, welch ein Moment der Macht in dem schwäbischen Bunde lag: so wie jetzt sein Glück wieder besser wurde, faßte er den Gedanken denselben zu erneuern und zu erweitern, und unaufhörlich finden wir ihn seitdem dahin arbeiten.
Den Capitulationen der oberländischen Stände wurden Ausdrücke einverleibt, an welche man später die Anmuthung knüpfen konnte, in einen Bund dieser Art zu treten. 1 Im Fe-
1 Dem Herzog Ulrich sagten die kaiserlichen Abgeordneten,
Neuntes Buch. Erſtes Capitel.
dieſem Gebiete begann, ſo ernſtlich auszuführen wie jemals eine andre.
Die vornehmſte Maaßregel die er hiezu ergriff, iſt aber ſo durchaus reichs-oberhauptlich und bildet ein ſo weſentli- ches Stück ſeiner Reichsverwaltung, daß wir wohl am be- ſten thun, dieſe zuvörderſt in ihren nächſten weltlichen Be- ziehungen ins Auge zu faſſen.
Weltliche Einrichtungen im Reiche.
Wir berührten oben, welche Plane höchſt umfaſſender Art den Kaiſer durchflogen, als er den Krieg unternahm.
Wollte er aber das Reich einmal erblich machen, wie er dachte, ſo mußte er es vor allem regieren: er mußte ſich in dem Vereine autonomer ſelbſtändiger Mächte die ihn um- gaben, ein Übergewicht verſchaffen, durch welches ſie genöthigt wurden, dem Antriebe zu folgen den er ihnen geben wollte.
Es iſt ſehr merkwürdig, daß er dieß anfangs weniger auf dem Wege der Verfaſſung als durch einen Bund zu thun beabſichtigte.
In den erſten Jahren ſeiner Regierung hatte er em- pfunden, welch ein Moment der Macht in dem ſchwäbiſchen Bunde lag: ſo wie jetzt ſein Glück wieder beſſer wurde, faßte er den Gedanken denſelben zu erneuern und zu erweitern, und unaufhörlich finden wir ihn ſeitdem dahin arbeiten.
Den Capitulationen der oberländiſchen Stände wurden Ausdrücke einverleibt, an welche man ſpäter die Anmuthung knüpfen konnte, in einen Bund dieſer Art zu treten. 1 Im Fe-
1 Dem Herzog Ulrich ſagten die kaiſerlichen Abgeordneten,
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Neuntes Buch. Erſtes Capitel.
dieſem Gebiete begann, ſo ernſtlich auszuführen wie jemals
eine andre.
Die vornehmſte Maaßregel die er hiezu ergriff, iſt aber
ſo durchaus reichs-oberhauptlich und bildet ein ſo weſentli-
ches Stück ſeiner Reichsverwaltung, daß wir wohl am be-
ſten thun, dieſe zuvörderſt in ihren nächſten weltlichen Be-
ziehungen ins Auge zu faſſen.
Weltliche Einrichtungen im Reiche.
Wir berührten oben, welche Plane höchſt umfaſſender
Art den Kaiſer durchflogen, als er den Krieg unternahm.
Wollte er aber das Reich einmal erblich machen, wie
er dachte, ſo mußte er es vor allem regieren: er mußte ſich
in dem Vereine autonomer ſelbſtändiger Mächte die ihn um-
gaben, ein Übergewicht verſchaffen, durch welches ſie genöthigt
wurden, dem Antriebe zu folgen den er ihnen geben wollte.
Es iſt ſehr merkwürdig, daß er dieß anfangs weniger
auf dem Wege der Verfaſſung als durch einen Bund zu
thun beabſichtigte.
In den erſten Jahren ſeiner Regierung hatte er em-
pfunden, welch ein Moment der Macht in dem ſchwäbiſchen
Bunde lag: ſo wie jetzt ſein Glück wieder beſſer wurde, faßte
er den Gedanken denſelben zu erneuern und zu erweitern,
und unaufhörlich finden wir ihn ſeitdem dahin arbeiten.
Den Capitulationen der oberländiſchen Stände wurden
Ausdrücke einverleibt, an welche man ſpäter die Anmuthung
knüpfen konnte, in einen Bund dieſer Art zu treten. 1 Im Fe-
1 Dem Herzog Ulrich ſagten die kaiſerlichen Abgeordneten,
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation05_1843/28>, abgerufen am 24.11.2024.
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