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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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9. Cap. Von der Wartung
und terris
sen wird.
stige rauhe Rinde, und wollen zuweilen wegen Fe-
stigkeit ihrer Schalen nicht mehr in die Dicke
wachsen. Dieses komt von dem vielen Safte
her, welcher zwischen dem Holze und der Rinde
hinauf steiget, denn da derselbe nicht allemal so
viel Gewalt hat, eine solche feste und harte Rinde
von einander zu dehnen, so gehet der überflüssige
Saft endlich in eine Fäulnis, wovon hernach die
Schale runzlich wird.

Schröpfen
wenn sol-
ches vorzu
nehmen.

Diesem Schaden ist am besten zu helfen, wenn
man im May und Junius, denn in diesen Mona-
ten ist der Saft am stärkesten, die Schale an den
Bäumen mit einem Messer von oben bis unten
nach der Erden zu aufritzet, doch solchergestalt, daß
das Messer nicht in das Holz gedrucket werde.
Jst ein Baum dicke, so können auch wohl zwey sol-
cher Risse gegen Abend und Morgen gethan wer-
den. Es wird gewiß einem Baume dadurch ge-
holfen, daß man augenscheinlich sehen kan, daß er
gegen dem Herbst in der Dicke zugenommen hat.

§. 6.
Von Wür-
mern, wel-
che in die
Bäume
kommen.

Wird aber an einem Baume dergleichen
Aufritzen unterlassen; so stellen sich wegen der
Fäulnis des Saftes Würmer zwischen der Rinde
und dem Holze des Stammes ein, welche darun-
ter gleichsam, wie die Maulwürfe hin und wieder
wühlen. Ob sich dergleichen Würmer an den Bäu-
men befinden, kan man also bald an der Schale ge-
wahr werden, denn es fält dieselbe in etwas nie-
der. An diesem Orte muß man mit einem kleinen
Messer, in der gemachten Furche oder Rit, wo der

Wurm

9. Cap. Von der Wartung
und terriſ
ſen wird.
ſtige rauhe Rinde, und wollen zuweilen wegen Fe-
ſtigkeit ihrer Schalen nicht mehr in die Dicke
wachſen. Dieſes komt von dem vielen Safte
her, welcher zwiſchen dem Holze und der Rinde
hinauf ſteiget, denn da derſelbe nicht allemal ſo
viel Gewalt hat, eine ſolche feſte und harte Rinde
von einander zu dehnen, ſo gehet der uͤberfluͤſſige
Saft endlich in eine Faͤulnis, wovon hernach die
Schale runzlich wird.

Schroͤpfen
wenn ſol-
ches vorzu
nehmen.

Dieſem Schaden iſt am beſten zu helfen, wenn
man im May und Junius, denn in dieſen Mona-
ten iſt der Saft am ſtaͤrkeſten, die Schale an den
Baͤumen mit einem Meſſer von oben bis unten
nach der Erden zu aufritzet, doch ſolchergeſtalt, daß
das Meſſer nicht in das Holz gedrucket werde.
Jſt ein Baum dicke, ſo koͤnnen auch wohl zwey ſol-
cher Riſſe gegen Abend und Morgen gethan wer-
den. Es wird gewiß einem Baume dadurch ge-
holfen, daß man augenſcheinlich ſehen kan, daß er
gegen dem Herbſt in der Dicke zugenommen hat.

§. 6.
Von Wuͤr-
mern, wel-
che in die
Baͤume
kommen.

Wird aber an einem Baume dergleichen
Aufritzen unterlaſſen; ſo ſtellen ſich wegen der
Faͤulnis des Saftes Wuͤrmer zwiſchen der Rinde
und dem Holze des Stammes ein, welche darun-
ter gleichſam, wie die Maulwuͤrfe hin und wieder
wuͤhlen. Ob ſich dergleichen Wuͤrmer an den Baͤu-
men befinden, kan man alſo bald an der Schale ge-
wahr werden, denn es faͤlt dieſelbe in etwas nie-
der. An dieſem Orte muß man mit einem kleinen
Meſſer, in der gemachten Furche oder Rit, wo der

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[120/0152] 9. Cap. Von der Wartung ſtige rauhe Rinde, und wollen zuweilen wegen Fe- ſtigkeit ihrer Schalen nicht mehr in die Dicke wachſen. Dieſes komt von dem vielen Safte her, welcher zwiſchen dem Holze und der Rinde hinauf ſteiget, denn da derſelbe nicht allemal ſo viel Gewalt hat, eine ſolche feſte und harte Rinde von einander zu dehnen, ſo gehet der uͤberfluͤſſige Saft endlich in eine Faͤulnis, wovon hernach die Schale runzlich wird. und terriſ ſen wird. Dieſem Schaden iſt am beſten zu helfen, wenn man im May und Junius, denn in dieſen Mona- ten iſt der Saft am ſtaͤrkeſten, die Schale an den Baͤumen mit einem Meſſer von oben bis unten nach der Erden zu aufritzet, doch ſolchergeſtalt, daß das Meſſer nicht in das Holz gedrucket werde. Jſt ein Baum dicke, ſo koͤnnen auch wohl zwey ſol- cher Riſſe gegen Abend und Morgen gethan wer- den. Es wird gewiß einem Baume dadurch ge- holfen, daß man augenſcheinlich ſehen kan, daß er gegen dem Herbſt in der Dicke zugenommen hat. §. 6. Wird aber an einem Baume dergleichen Aufritzen unterlaſſen; ſo ſtellen ſich wegen der Faͤulnis des Saftes Wuͤrmer zwiſchen der Rinde und dem Holze des Stammes ein, welche darun- ter gleichſam, wie die Maulwuͤrfe hin und wieder wuͤhlen. Ob ſich dergleichen Wuͤrmer an den Baͤu- men befinden, kan man alſo bald an der Schale ge- wahr werden, denn es faͤlt dieſelbe in etwas nie- der. An dieſem Orte muß man mit einem kleinen Meſſer, in der gemachten Furche oder Rit, wo der Wurm

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/152>, abgerufen am 24.11.2024.