Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.Vorrede. ben worden, so ist mir doch keines bekant, wor-innen dieselbe so völlig in ihrem Zusammenhange und zwar auf eben solche Art abgehandelt wor- den, als im gegenwärtigen Compendio gesche- hen. Es wird auch ein jeder Garten-Liebhaber bey Durchlesung dieser Blätter gewahr werden, daß vieles darin enthalten, welches man bey an- dern nicht findet. Doch habe diejenigen Din- ge, welche allen Garten-Verständigen bekant sind und in andern Büchern auch angetroffen werden, um des Zusammenhangs und um derje- nigen Leser willen, welche hierin noch nicht viel verstehen, nicht dörfen weglassen. Jnzwischen habe ich mir keinen zum Vorgänger erwehlet, welchen ich in meiner Abhandlung hätte zu fol- gen gesuchet. Noch vielweniger habe nöthig gehabt, anderer ihre weitläuftigen Werke ins Kleine zu bringen, oder aus zehen Compendiis das eilfte zu machen, welches vielmahls zu ge- schehen pfleget. Wie denn mein Verleger mir kürzlich geklaget, daß es ihm mit der Abhand- lung vom Samen-Werke schon also gegangen, daß einige vieles daraus ausgeschrieben oder doch wenigstens mit andern Worten in ihren Büchern angebracht, wie in dem dritten Theile mit mehrerm wird zu ersehen seyn. Jch kan mit den allergrössesten Betheurungen versi- chern, daß ich nichts geschrieben, was ich nicht selbsten beynahe seit 50 Jahren bis hieher versu- chet, probiret und erfahren habe. Jch würde auch keine Feder angesetzet haben, wo nicht nebst mei-
Vorrede. ben worden, ſo iſt mir doch keines bekant, wor-innen dieſelbe ſo voͤllig in ihrem Zuſammenhange und zwar auf eben ſolche Art abgehandelt wor- den, als im gegenwaͤrtigen Compendio geſche- hen. Es wird auch ein jeder Garten-Liebhaber bey Durchleſung dieſer Blaͤtter gewahr werden, daß vieles darin enthalten, welches man bey an- dern nicht findet. Doch habe diejenigen Din- ge, welche allen Garten-Verſtaͤndigen bekant ſind und in andern Buͤchern auch angetroffen werden, um des Zuſammenhangs und um derje- nigen Leſer willen, welche hierin noch nicht viel verſtehen, nicht doͤrfen weglaſſen. Jnzwiſchen habe ich mir keinen zum Vorgaͤnger erwehlet, welchen ich in meiner Abhandlung haͤtte zu fol- gen geſuchet. Noch vielweniger habe noͤthig gehabt, anderer ihre weitlaͤuftigen Werke ins Kleine zu bringen, oder aus zehen Compendiis das eilfte zu machen, welches vielmahls zu ge- ſchehen pfleget. Wie denn mein Verleger mir kuͤrzlich geklaget, daß es ihm mit der Abhand- lung vom Samen-Werke ſchon alſo gegangen, daß einige vieles daraus ausgeſchrieben oder doch wenigſtens mit andern Worten in ihren Buͤchern angebracht, wie in dem dritten Theile mit mehrerm wird zu erſehen ſeyn. Jch kan mit den allergroͤſſeſten Betheurungen verſi- chern, daß ich nichts geſchrieben, was ich nicht ſelbſten beynahe ſeit 50 Jahren bis hieher verſu- chet, probiret und erfahren habe. Jch wuͤrde auch keine Feder angeſetzet haben, wo nicht nebſt mei-
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> ben worden, ſo iſt mir doch keines bekant, wor-<lb/> innen dieſelbe ſo voͤllig in ihrem Zuſammenhange<lb/> und zwar auf eben ſolche Art abgehandelt wor-<lb/> den, als im gegenwaͤrtigen <hi rendition="#aq">Compendio</hi> geſche-<lb/> hen. Es wird auch ein jeder Garten-Liebhaber<lb/> bey Durchleſung dieſer Blaͤtter gewahr werden,<lb/> daß vieles darin enthalten, welches man bey an-<lb/> dern nicht findet. Doch habe diejenigen Din-<lb/> ge, welche allen Garten-Verſtaͤndigen bekant<lb/> ſind und in andern Buͤchern auch angetroffen<lb/> werden, um des Zuſammenhangs und um derje-<lb/> nigen Leſer willen, welche hierin noch nicht viel<lb/> verſtehen, nicht doͤrfen weglaſſen. Jnzwiſchen<lb/> habe ich mir keinen zum Vorgaͤnger erwehlet,<lb/> welchen ich in meiner Abhandlung haͤtte zu fol-<lb/> gen geſuchet. Noch vielweniger habe noͤthig<lb/> gehabt, anderer ihre weitlaͤuftigen Werke ins<lb/> Kleine zu bringen, oder aus zehen <hi rendition="#aq">Compendiis</hi><lb/> das eilfte zu machen, welches vielmahls zu ge-<lb/> ſchehen pfleget. Wie denn mein Verleger mir<lb/> kuͤrzlich geklaget, daß es ihm mit der Abhand-<lb/> lung vom Samen-Werke ſchon alſo gegangen,<lb/> daß einige vieles daraus ausgeſchrieben oder<lb/> doch wenigſtens mit andern Worten in ihren<lb/> Buͤchern angebracht, wie in dem dritten Theile<lb/> mit mehrerm wird zu erſehen ſeyn. Jch kan<lb/> mit den allergroͤſſeſten Betheurungen verſi-<lb/> chern, daß ich nichts geſchrieben, was ich nicht<lb/> ſelbſten beynahe ſeit 50 Jahren bis hieher verſu-<lb/> chet, probiret und erfahren habe. Jch wuͤrde<lb/> auch keine Feder angeſetzet haben, wo nicht nebſt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mei-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0029]
Vorrede.
ben worden, ſo iſt mir doch keines bekant, wor-
innen dieſelbe ſo voͤllig in ihrem Zuſammenhange
und zwar auf eben ſolche Art abgehandelt wor-
den, als im gegenwaͤrtigen Compendio geſche-
hen. Es wird auch ein jeder Garten-Liebhaber
bey Durchleſung dieſer Blaͤtter gewahr werden,
daß vieles darin enthalten, welches man bey an-
dern nicht findet. Doch habe diejenigen Din-
ge, welche allen Garten-Verſtaͤndigen bekant
ſind und in andern Buͤchern auch angetroffen
werden, um des Zuſammenhangs und um derje-
nigen Leſer willen, welche hierin noch nicht viel
verſtehen, nicht doͤrfen weglaſſen. Jnzwiſchen
habe ich mir keinen zum Vorgaͤnger erwehlet,
welchen ich in meiner Abhandlung haͤtte zu fol-
gen geſuchet. Noch vielweniger habe noͤthig
gehabt, anderer ihre weitlaͤuftigen Werke ins
Kleine zu bringen, oder aus zehen Compendiis
das eilfte zu machen, welches vielmahls zu ge-
ſchehen pfleget. Wie denn mein Verleger mir
kuͤrzlich geklaget, daß es ihm mit der Abhand-
lung vom Samen-Werke ſchon alſo gegangen,
daß einige vieles daraus ausgeſchrieben oder
doch wenigſtens mit andern Worten in ihren
Buͤchern angebracht, wie in dem dritten Theile
mit mehrerm wird zu erſehen ſeyn. Jch kan
mit den allergroͤſſeſten Betheurungen verſi-
chern, daß ich nichts geſchrieben, was ich nicht
ſelbſten beynahe ſeit 50 Jahren bis hieher verſu-
chet, probiret und erfahren habe. Jch wuͤrde
auch keine Feder angeſetzet haben, wo nicht nebſt
mei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |