nutzet, so können sie wiederum auf ein ander frisch gegrabenes Land gleich nach Jacobi gestecket wer- den. Es wachsen solche vom neuen recht schöne, und bringen noch gute Stauden.
Wil man aber diesen Kohl kurz vor den Win- ter reihenweise einlegen oder einschlagen, oder auch auf dem Lande, wo er ist hingestecket wor- den, stehen lassen, so ist die allerbeste Zeit, sol- chen kurz vor, oder nach Pfingsten zu säen. Jm übrigen wird eben so verfahren, wie jezt von den frühzeitigen gemeldent worden. Die gelben Blät- ter werden abgeblatet und dem Rind-Viehe gege- ben, und wenn dieses nicht geschiehet, werden sie in ihrem Wachsthume gehindert. Jn dem Nov. kan man anfangen den Kohl auszuheben und in die Erde reihenweise einzuschlagen, doch so, daß die Herze mit der Erde nicht bedecket werden. Kan man solchen an einen Ort bringen, wo er vor den kalten Lüften etwas Schutz hat, ist es sehr gut, weil ihm alsdenn der Frost nicht so sehr schaden kan. Den Winter hindurch, bis er wil anfangen in die Samen-Stengel zu schiessen, können die Blätter zur Speise abgenommen werden, und mit diesen kan man so lange fortfahren, bis er anfängt zu blühen, und seinen Samen zu brin- gen. Man läst so viel Reihen in dem Lande ste- hen, als man gedenket Samen nöthig zu haben. Hat man aber zu viel von diesem Kohle eingeleget, so kan solcher dem Viehe gegeben werden. Wer das Land im Ueberflusse hat, kan auch allen übri- gen eingeschlagenen Kohl stehen, und in Samen
gehen
6. Cap. Von allerhand
nutzet, ſo koͤnnen ſie wiederum auf ein ander friſch gegrabenes Land gleich nach Jacobi geſtecket wer- den. Es wachſen ſolche vom neuen recht ſchoͤne, und bringen noch gute Stauden.
Wil man aber dieſen Kohl kurz vor den Win- ter reihenweiſe einlegen oder einſchlagen, oder auch auf dem Lande, wo er iſt hingeſtecket wor- den, ſtehen laſſen, ſo iſt die allerbeſte Zeit, ſol- chen kurz vor, oder nach Pfingſten zu ſaͤen. Jm uͤbrigen wird eben ſo verfahren, wie jezt von den fruͤhzeitigen gemeldẽt worden. Die gelben Blaͤt- ter werden abgeblatet und dem Rind-Viehe gege- ben, und wenn dieſes nicht geſchiehet, werden ſie in ihrem Wachsthume gehindert. Jn dem Nov. kan man anfangen den Kohl auszuheben und in die Erde reihenweiſe einzuſchlagen, doch ſo, daß die Herze mit der Erde nicht bedecket werden. Kan man ſolchen an einen Ort bringen, wo er vor den kalten Luͤften etwas Schutz hat, iſt es ſehr gut, weil ihm alsdenn der Froſt nicht ſo ſehr ſchaden kan. Den Winter hindurch, bis er wil anfangen in die Samen-Stengel zu ſchieſſen, koͤnnen die Blaͤtter zur Speiſe abgenommen werden, und mit dieſen kan man ſo lange fortfahren, bis er anfaͤngt zu bluͤhen, und ſeinen Samen zu brin- gen. Man laͤſt ſo viel Reihen in dem Lande ſte- hen, als man gedenket Samen noͤthig zu haben. Hat man aber zu viel von dieſem Kohle eingeleget, ſo kan ſolcher dem Viehe gegeben werden. Wer das Land im Ueberfluſſe hat, kan auch allen uͤbri- gen eingeſchlagenen Kohl ſtehen, und in Samen
gehen
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6. Cap. Von allerhand
nutzet, ſo koͤnnen ſie wiederum auf ein ander friſch
gegrabenes Land gleich nach Jacobi geſtecket wer-
den. Es wachſen ſolche vom neuen recht ſchoͤne,
und bringen noch gute Stauden.
Wil man aber dieſen Kohl kurz vor den Win-
ter reihenweiſe einlegen oder einſchlagen, oder
auch auf dem Lande, wo er iſt hingeſtecket wor-
den, ſtehen laſſen, ſo iſt die allerbeſte Zeit, ſol-
chen kurz vor, oder nach Pfingſten zu ſaͤen. Jm
uͤbrigen wird eben ſo verfahren, wie jezt von den
fruͤhzeitigen gemeldẽt worden. Die gelben Blaͤt-
ter werden abgeblatet und dem Rind-Viehe gege-
ben, und wenn dieſes nicht geſchiehet, werden ſie
in ihrem Wachsthume gehindert. Jn dem Nov.
kan man anfangen den Kohl auszuheben und in die
Erde reihenweiſe einzuſchlagen, doch ſo, daß die
Herze mit der Erde nicht bedecket werden. Kan
man ſolchen an einen Ort bringen, wo er vor den
kalten Luͤften etwas Schutz hat, iſt es ſehr gut,
weil ihm alsdenn der Froſt nicht ſo ſehr ſchaden
kan. Den Winter hindurch, bis er wil anfangen
in die Samen-Stengel zu ſchieſſen, koͤnnen
die Blaͤtter zur Speiſe abgenommen werden,
und mit dieſen kan man ſo lange fortfahren, bis
er anfaͤngt zu bluͤhen, und ſeinen Samen zu brin-
gen. Man laͤſt ſo viel Reihen in dem Lande ſte-
hen, als man gedenket Samen noͤthig zu haben.
Hat man aber zu viel von dieſem Kohle eingeleget,
ſo kan ſolcher dem Viehe gegeben werden. Wer
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/132>, abgerufen am 16.02.2025.
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