Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.6. Cap. Von allerhand nutzet, so können sie wiederum auf ein ander frischgegrabenes Land gleich nach Jacobi gestecket wer- den. Es wachsen solche vom neuen recht schöne, und bringen noch gute Stauden. Wil man aber diesen Kohl kurz vor den Win- gehen
6. Cap. Von allerhand nutzet, ſo koͤnnen ſie wiederum auf ein ander friſchgegrabenes Land gleich nach Jacobi geſtecket wer- den. Es wachſen ſolche vom neuen recht ſchoͤne, und bringen noch gute Stauden. Wil man aber dieſen Kohl kurz vor den Win- gehen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0132" n="126"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">6. Cap. Von allerhand</hi></fw><lb/> nutzet, ſo koͤnnen ſie wiederum auf ein ander friſch<lb/> gegrabenes Land gleich nach Jacobi geſtecket wer-<lb/> den. Es wachſen ſolche vom neuen recht ſchoͤne,<lb/> und bringen noch gute Stauden.</p><lb/> <p>Wil man aber dieſen Kohl kurz vor den Win-<lb/> ter reihenweiſe einlegen oder einſchlagen, oder<lb/> auch auf dem Lande, wo er iſt hingeſtecket wor-<lb/> den, ſtehen laſſen, ſo iſt die allerbeſte Zeit, ſol-<lb/> chen kurz vor, oder nach Pfingſten zu ſaͤen. Jm<lb/> uͤbrigen wird eben ſo verfahren, wie jezt von den<lb/> fruͤhzeitigen gemeldẽt worden. Die gelben Blaͤt-<lb/> ter werden abgeblatet und dem Rind-Viehe gege-<lb/> ben, und wenn dieſes nicht geſchiehet, werden ſie<lb/> in ihrem Wachsthume gehindert. Jn dem Nov.<lb/> kan man anfangen den Kohl auszuheben und in die<lb/> Erde reihenweiſe einzuſchlagen, doch ſo, daß die<lb/> Herze mit der Erde nicht bedecket werden. Kan<lb/> man ſolchen an einen Ort bringen, wo er vor den<lb/> kalten Luͤften etwas Schutz hat, iſt es ſehr gut,<lb/> weil ihm alsdenn der Froſt nicht ſo ſehr ſchaden<lb/> kan. Den Winter hindurch, bis er wil anfangen<lb/> in die Samen-Stengel zu ſchieſſen, koͤnnen<lb/> die Blaͤtter zur Speiſe abgenommen werden,<lb/> und mit dieſen kan man ſo lange fortfahren, bis<lb/> er anfaͤngt zu bluͤhen, und ſeinen Samen zu brin-<lb/> gen. Man laͤſt ſo viel Reihen in dem Lande ſte-<lb/> hen, als man gedenket Samen noͤthig zu haben.<lb/> Hat man aber zu viel von dieſem Kohle eingeleget,<lb/> ſo kan ſolcher dem Viehe gegeben werden. Wer<lb/> das Land im Ueberfluſſe hat, kan auch allen uͤbri-<lb/> gen eingeſchlagenen Kohl ſtehen, und in Samen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gehen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0132]
6. Cap. Von allerhand
nutzet, ſo koͤnnen ſie wiederum auf ein ander friſch
gegrabenes Land gleich nach Jacobi geſtecket wer-
den. Es wachſen ſolche vom neuen recht ſchoͤne,
und bringen noch gute Stauden.
Wil man aber dieſen Kohl kurz vor den Win-
ter reihenweiſe einlegen oder einſchlagen, oder
auch auf dem Lande, wo er iſt hingeſtecket wor-
den, ſtehen laſſen, ſo iſt die allerbeſte Zeit, ſol-
chen kurz vor, oder nach Pfingſten zu ſaͤen. Jm
uͤbrigen wird eben ſo verfahren, wie jezt von den
fruͤhzeitigen gemeldẽt worden. Die gelben Blaͤt-
ter werden abgeblatet und dem Rind-Viehe gege-
ben, und wenn dieſes nicht geſchiehet, werden ſie
in ihrem Wachsthume gehindert. Jn dem Nov.
kan man anfangen den Kohl auszuheben und in die
Erde reihenweiſe einzuſchlagen, doch ſo, daß die
Herze mit der Erde nicht bedecket werden. Kan
man ſolchen an einen Ort bringen, wo er vor den
kalten Luͤften etwas Schutz hat, iſt es ſehr gut,
weil ihm alsdenn der Froſt nicht ſo ſehr ſchaden
kan. Den Winter hindurch, bis er wil anfangen
in die Samen-Stengel zu ſchieſſen, koͤnnen
die Blaͤtter zur Speiſe abgenommen werden,
und mit dieſen kan man ſo lange fortfahren, bis
er anfaͤngt zu bluͤhen, und ſeinen Samen zu brin-
gen. Man laͤſt ſo viel Reihen in dem Lande ſte-
hen, als man gedenket Samen noͤthig zu haben.
Hat man aber zu viel von dieſem Kohle eingeleget,
ſo kan ſolcher dem Viehe gegeben werden. Wer
das Land im Ueberfluſſe hat, kan auch allen uͤbri-
gen eingeſchlagenen Kohl ſtehen, und in Samen
gehen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |