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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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Vorrede.
ches keinesweges aus einer strafbaren Tadelsucht,
oder aus feindseligem Gemüthe geschehen, sondern
vielmehr die Sache in ein besseres Licht zu setzen und
andere für falschen Vorstellungen zu warnen. Ob
die beobachtete Eintheilung der Gewächse volkom-
men nach dem Sinne der Kräuter-Kenner eingerich-
tet sey, lasse ich dahin gestelt seyn. Jch habe nicht
als ein Botanicus, sondern als ein Oeconomus ge-
schrieben, und wird man dahero weder in der Einthei-
lung, noch in den beygefügten lateinischen Namen von
mir die gröste Accuratesse fordern können. Die la-
teinischen Benennungen habe nur um deswillen an-
geführet, weil die angegebenen Deutschen Namen
nicht allenthalben so gemein sind, als jene, und folg-
lich auswärtige gelehrte Leser aus den lateinischen
Namen eher können klug werden als aus den Deut-
schen. Weiter habe mich in keine Botanische Be-
schreibung der Gewächse eingelassen, indem solches
meinem Zwecke nicht gemäß gewesen wäre. Meine
Bemühung ist vielmehr lediglich dahin gegangen die
Erziehung und Begattung der Gewächse vom Anfang
bis zu Ende ohne unnöthige und vergebliche Aus-
schweifungen aufrichtig und deutlich zu beschreiben.
Wie weit ich aber diesen Zweck erreichet, das wil ich
dem billigen Urtheil des geehrten Lesers überlassen.

Hierbey muß auch noch gedenken, daß mit die-
sem dritten Theile zugleich eine neue Auflage der Ab-
handlung vom Samen-Werk erscheinet. Jch hätte
freylich gerne noch vieles hinzugefüget, auch manches
in bessere Ordnung gebracht; allein weil der Verleger
befürchtete, die Besitzer der ersten Ausgabe dadurch

zu

Vorrede.
ches keinesweges aus einer ſtrafbaren Tadelſucht,
oder aus feindſeligem Gemuͤthe geſchehen, ſondern
vielmehr die Sache in ein beſſeres Licht zu ſetzen und
andere fuͤr falſchen Vorſtellungen zu warnen. Ob
die beobachtete Eintheilung der Gewaͤchſe volkom-
men nach dem Sinne der Kraͤuter-Kenner eingerich-
tet ſey, laſſe ich dahin geſtelt ſeyn. Jch habe nicht
als ein Botanicus, ſondern als ein Oeconomus ge-
ſchrieben, und wird man dahero weder in der Einthei-
lung, noch in den beygefuͤgten lateiniſchen Namen von
mir die groͤſte Accurateſſe fordern koͤnnen. Die la-
teiniſchen Benennungen habe nur um deswillen an-
gefuͤhret, weil die angegebenen Deutſchen Namen
nicht allenthalben ſo gemein ſind, als jene, und folg-
lich auswaͤrtige gelehrte Leſer aus den lateiniſchen
Namen eher koͤnnen klug werden als aus den Deut-
ſchen. Weiter habe mich in keine Botaniſche Be-
ſchreibung der Gewaͤchſe eingelaſſen, indem ſolches
meinem Zwecke nicht gemaͤß geweſen waͤre. Meine
Bemuͤhung iſt vielmehr lediglich dahin gegangen die
Erziehung und Begattung der Gewaͤchſe vom Anfang
bis zu Ende ohne unnoͤthige und vergebliche Aus-
ſchweifungen aufrichtig und deutlich zu beſchreiben.
Wie weit ich aber dieſen Zweck erreichet, das wil ich
dem billigen Urtheil des geehrten Leſers uͤberlaſſen.

Hierbey muß auch noch gedenken, daß mit die-
ſem dritten Theile zugleich eine neue Auflage der Ab-
handlung vom Samen-Werk erſcheinet. Jch haͤtte
freylich gerne noch vieles hinzugefuͤget, auch manches
in beſſere Ordnung gebracht; allein weil der Verleger
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[0004] Vorrede. ches keinesweges aus einer ſtrafbaren Tadelſucht, oder aus feindſeligem Gemuͤthe geſchehen, ſondern vielmehr die Sache in ein beſſeres Licht zu ſetzen und andere fuͤr falſchen Vorſtellungen zu warnen. Ob die beobachtete Eintheilung der Gewaͤchſe volkom- men nach dem Sinne der Kraͤuter-Kenner eingerich- tet ſey, laſſe ich dahin geſtelt ſeyn. Jch habe nicht als ein Botanicus, ſondern als ein Oeconomus ge- ſchrieben, und wird man dahero weder in der Einthei- lung, noch in den beygefuͤgten lateiniſchen Namen von mir die groͤſte Accurateſſe fordern koͤnnen. Die la- teiniſchen Benennungen habe nur um deswillen an- gefuͤhret, weil die angegebenen Deutſchen Namen nicht allenthalben ſo gemein ſind, als jene, und folg- lich auswaͤrtige gelehrte Leſer aus den lateiniſchen Namen eher koͤnnen klug werden als aus den Deut- ſchen. Weiter habe mich in keine Botaniſche Be- ſchreibung der Gewaͤchſe eingelaſſen, indem ſolches meinem Zwecke nicht gemaͤß geweſen waͤre. Meine Bemuͤhung iſt vielmehr lediglich dahin gegangen die Erziehung und Begattung der Gewaͤchſe vom Anfang bis zu Ende ohne unnoͤthige und vergebliche Aus- ſchweifungen aufrichtig und deutlich zu beſchreiben. Wie weit ich aber dieſen Zweck erreichet, das wil ich dem billigen Urtheil des geehrten Leſers uͤberlaſſen. Hierbey muß auch noch gedenken, daß mit die- ſem dritten Theile zugleich eine neue Auflage der Ab- handlung vom Samen-Werk erſcheinet. Jch haͤtte freylich gerne noch vieles hinzugefuͤget, auch manches in beſſere Ordnung gebracht; allein weil der Verleger befuͤrchtete, die Beſitzer der erſten Ausgabe dadurch zu

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/4>, abgerufen am 03.12.2024.