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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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Kohl-Gewächsen.
thet, daß sich starke Fröste einstellen möchten.
Alsdenn bedecket man solche mit Erbs- oder ande-
rem Stroh, jedoch nicht alzudinne, damit ihnen
der Frost nicht schaden kan. Wenn es die Jahres-
Zeit leidet, und man gedenket, daß die starken
Fröste nicht so bald kommen möchten, so ist es
freylich gut, wenn man es länger auf dem Felde
kan stehen lassen, weil sich das Kraut hernach den
Winter über viel besser hält, und nicht so leichte
verfaulet. Das darauf folgende Jahr kan das
Land, wenn es wohl gegraben oder gepflüget, und
der noch nicht verfaulte Mist wiederum fein in die
Erde gebracht worden, wiederum mit allen Kohl-
Gewächsen bepflanzet werden, man wird in dem
2ten Jahre keine Veränderung daran spüren.

Bey der dritten Sorte des weissen frühzei-Kleine Art
Früh-
Kraut.

tigen Krautes ist noch dieses zu erinnern, daß
man den Samen nicht zu der Zeit, wenn der ordent-
liche Kappus-Samen im Frühjahre bestellet wird,
säen müsse, sondern man bringet denselben erstlich
in dem halben May in die Erde, und folglich wer-
den die Pflanzen drey bis vier Wochen langsamer
gestecket. Denn wenn diese gedachte kleine Art
mit dem ordentlichen Cappus- oder Kraut-Samen
gesäet und gestecket würde, so ist gewiß, daß um
Bartholomäi und etwas weiter hin, alle Häupter
um ihre Festigkeit willen entzwey platzen, und
folglich in dem Herbste kein einiges zum Samen-
Ziehen überbleiben würde.

Wil man aber dieselben zeitiger als den or-
dentlichen Cappus in die Küche zur Speise haben,

so

Kohl-Gewaͤchſen.
thet, daß ſich ſtarke Froͤſte einſtellen moͤchten.
Alsdenn bedecket man ſolche mit Erbs- oder ande-
rem Stroh, jedoch nicht alzudinne, damit ihnen
der Froſt nicht ſchaden kan. Wenn es die Jahres-
Zeit leidet, und man gedenket, daß die ſtarken
Froͤſte nicht ſo bald kommen moͤchten, ſo iſt es
freylich gut, wenn man es laͤnger auf dem Felde
kan ſtehen laſſen, weil ſich das Kraut hernach den
Winter uͤber viel beſſer haͤlt, und nicht ſo leichte
verfaulet. Das darauf folgende Jahr kan das
Land, wenn es wohl gegraben oder gepfluͤget, und
der noch nicht verfaulte Miſt wiederum fein in die
Erde gebracht worden, wiederum mit allen Kohl-
Gewaͤchſen bepflanzet werden, man wird in dem
2ten Jahre keine Veraͤnderung daran ſpuͤren.

Bey der dritten Sorte des weiſſen fruͤhzei-Kleine Art
Fruͤh-
Kraut.

tigen Krautes iſt noch dieſes zu erinnern, daß
man den Samen nicht zu der Zeit, wenn der ordent-
liche Kappus-Samen im Fruͤhjahre beſtellet wird,
ſaͤen muͤſſe, ſondern man bringet denſelben erſtlich
in dem halben May in die Erde, und folglich wer-
den die Pflanzen drey bis vier Wochen langſamer
geſtecket. Denn wenn dieſe gedachte kleine Art
mit dem ordentlichen Cappus- oder Kraut-Samen
geſaͤet und geſtecket wuͤrde, ſo iſt gewiß, daß um
Bartholomaͤi und etwas weiter hin, alle Haͤupter
um ihre Feſtigkeit willen entzwey platzen, und
folglich in dem Herbſte kein einiges zum Samen-
Ziehen uͤberbleiben wuͤrde.

Wil man aber dieſelben zeitiger als den or-
dentlichen Cappus in die Kuͤche zur Speiſe haben,

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[91/0097] Kohl-Gewaͤchſen. thet, daß ſich ſtarke Froͤſte einſtellen moͤchten. Alsdenn bedecket man ſolche mit Erbs- oder ande- rem Stroh, jedoch nicht alzudinne, damit ihnen der Froſt nicht ſchaden kan. Wenn es die Jahres- Zeit leidet, und man gedenket, daß die ſtarken Froͤſte nicht ſo bald kommen moͤchten, ſo iſt es freylich gut, wenn man es laͤnger auf dem Felde kan ſtehen laſſen, weil ſich das Kraut hernach den Winter uͤber viel beſſer haͤlt, und nicht ſo leichte verfaulet. Das darauf folgende Jahr kan das Land, wenn es wohl gegraben oder gepfluͤget, und der noch nicht verfaulte Miſt wiederum fein in die Erde gebracht worden, wiederum mit allen Kohl- Gewaͤchſen bepflanzet werden, man wird in dem 2ten Jahre keine Veraͤnderung daran ſpuͤren. Bey der dritten Sorte des weiſſen fruͤhzei- tigen Krautes iſt noch dieſes zu erinnern, daß man den Samen nicht zu der Zeit, wenn der ordent- liche Kappus-Samen im Fruͤhjahre beſtellet wird, ſaͤen muͤſſe, ſondern man bringet denſelben erſtlich in dem halben May in die Erde, und folglich wer- den die Pflanzen drey bis vier Wochen langſamer geſtecket. Denn wenn dieſe gedachte kleine Art mit dem ordentlichen Cappus- oder Kraut-Samen geſaͤet und geſtecket wuͤrde, ſo iſt gewiß, daß um Bartholomaͤi und etwas weiter hin, alle Haͤupter um ihre Feſtigkeit willen entzwey platzen, und folglich in dem Herbſte kein einiges zum Samen- Ziehen uͤberbleiben wuͤrde. Kleine Art Fruͤh- Kraut. Wil man aber dieſelben zeitiger als den or- dentlichen Cappus in die Kuͤche zur Speiſe haben, ſo

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/97>, abgerufen am 21.11.2024.