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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von den
Ege bestrichen werden. Hierauf säet man also-
bald 7 bis 8 Nösel oder 5tehalb Pfund Samen
auf einem hiesigen Acker, und lässet solchen mit
der grossen Ege unterziehen und einstreichen.
Hiebey ist aber wohl zu merken, daß sowol das
Besäen als das Bestreichen, sobald als der Acker
gepflüget worden, geschehen müsse, damit die
Sonne und Luft die in der Erde befindliche Feuch-
tigkeit nicht heraus ziehe, wovon das Erdreich
rauh, schrollicht und hart gemachet, und der Sa-
me an dem Aufgehen gehindert wird.

Wer aber hierzu den Acker vor Winters mit
drey Pferden wil ackern lassen, der thut viel bes-
ser, weil das Erdreich den Winter hindurch die
beste Feuchtigkeit überkomt. Der Same muß
ebenfals in oben besagter Zeit gesäet, mit Kärsten
untergezogen, und das Land mit der kleinen Gar-
ten-Ege bestrichen werden.

Wenn nun nach einigen Wochen der Sa-
me aufgegangen, so muß er mit dem Jäte-Häck-
lein vom Unkraute gereiniget werden, welches den
Sommer über zweymal geschehen sol. Wächset der
Hirsen zu dicke hervor, so muß man die überflüßi-
gen Stäudlein durchschneiden, und die Hälmlein
mit nehmen, damit die Stauden, welche stehen
bleiben sollen, 6 bis 7 Zol Luft und Raum be-
kommen, indem sie hierdurch schöner und stärker
werden, auch mehrere und grössere Kolben be-
kommen. Wenn man mit dem Jäte-Häcklein
nicht hindurch kommen kan, so müssen die zu di-
cke stehenden Stauden verzogen werden. Diese

Ar-

3. Cap. Von den
Ege beſtrichen werden. Hierauf ſaͤet man alſo-
bald 7 bis 8 Noͤſel oder 5tehalb Pfund Samen
auf einem hieſigen Acker, und laͤſſet ſolchen mit
der groſſen Ege unterziehen und einſtreichen.
Hiebey iſt aber wohl zu merken, daß ſowol das
Beſaͤen als das Beſtreichen, ſobald als der Acker
gepfluͤget worden, geſchehen muͤſſe, damit die
Sonne und Luft die in der Erde befindliche Feuch-
tigkeit nicht heraus ziehe, wovon das Erdreich
rauh, ſchrollicht und hart gemachet, und der Sa-
me an dem Aufgehen gehindert wird.

Wer aber hierzu den Acker vor Winters mit
drey Pferden wil ackern laſſen, der thut viel beſ-
ſer, weil das Erdreich den Winter hindurch die
beſte Feuchtigkeit uͤberkomt. Der Same muß
ebenfals in oben beſagter Zeit geſaͤet, mit Kaͤrſten
untergezogen, und das Land mit der kleinen Gar-
ten-Ege beſtrichen werden.

Wenn nun nach einigen Wochen der Sa-
me aufgegangen, ſo muß er mit dem Jaͤte-Haͤck-
lein vom Unkraute gereiniget werden, welches den
Sommer uͤber zweymal geſchehen ſol. Waͤchſet der
Hirſen zu dicke hervor, ſo muß man die uͤberfluͤßi-
gen Staͤudlein durchſchneiden, und die Haͤlmlein
mit nehmen, damit die Stauden, welche ſtehen
bleiben ſollen, 6 bis 7 Zol Luft und Raum be-
kommen, indem ſie hierdurch ſchoͤner und ſtaͤrker
werden, auch mehrere und groͤſſere Kolben be-
kommen. Wenn man mit dem Jaͤte-Haͤcklein
nicht hindurch kommen kan, ſo muͤſſen die zu di-
cke ſtehenden Stauden verzogen werden. Dieſe

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[106/0116] 3. Cap. Von den Ege beſtrichen werden. Hierauf ſaͤet man alſo- bald 7 bis 8 Noͤſel oder 5tehalb Pfund Samen auf einem hieſigen Acker, und laͤſſet ſolchen mit der groſſen Ege unterziehen und einſtreichen. Hiebey iſt aber wohl zu merken, daß ſowol das Beſaͤen als das Beſtreichen, ſobald als der Acker gepfluͤget worden, geſchehen muͤſſe, damit die Sonne und Luft die in der Erde befindliche Feuch- tigkeit nicht heraus ziehe, wovon das Erdreich rauh, ſchrollicht und hart gemachet, und der Sa- me an dem Aufgehen gehindert wird. Wer aber hierzu den Acker vor Winters mit drey Pferden wil ackern laſſen, der thut viel beſ- ſer, weil das Erdreich den Winter hindurch die beſte Feuchtigkeit uͤberkomt. Der Same muß ebenfals in oben beſagter Zeit geſaͤet, mit Kaͤrſten untergezogen, und das Land mit der kleinen Gar- ten-Ege beſtrichen werden. Wenn nun nach einigen Wochen der Sa- me aufgegangen, ſo muß er mit dem Jaͤte-Haͤck- lein vom Unkraute gereiniget werden, welches den Sommer uͤber zweymal geſchehen ſol. Waͤchſet der Hirſen zu dicke hervor, ſo muß man die uͤberfluͤßi- gen Staͤudlein durchſchneiden, und die Haͤlmlein mit nehmen, damit die Stauden, welche ſtehen bleiben ſollen, 6 bis 7 Zol Luft und Raum be- kommen, indem ſie hierdurch ſchoͤner und ſtaͤrker werden, auch mehrere und groͤſſere Kolben be- kommen. Wenn man mit dem Jaͤte-Haͤcklein nicht hindurch kommen kan, ſo muͤſſen die zu di- cke ſtehenden Stauden verzogen werden. Dieſe Ar-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/116>, abgerufen am 21.11.2024.