Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Erd- und Küchen-Gewächsen.

Man wird hierbey augenscheinlich gewahr
werden, daß sie in dem neuen Mist-Bette schleunig
fortwachsen und zeitig ihre Früchte ansetzen, denn
mit Hülfe dieser Körbe geschiehet es, daß die Gur-
ken-Pflanzen im Fortsetzen im geringsten nicht in
ihrem Wachsthum gestöhret werden, ob sie gleich
einen Tag in etwas verwelken.

Wer sich aber dergleichen Körbe nicht bedie-
nen wil, der kan sich hierzu von dem Töpfer klei-
ne Garten-Scherben 8 Zol in die Rundung und
7. Zol in die Tiefe drehen lassen. Es muß aber
jeder Scherbe unten an dem Boden ein Loch ei-
nes Thalers groß haben, damit die Wärme aus
dem Mist-Bette hindurch ziehen kan.

Es wird damit in allen Stücken eben also
verfahren, wie bey den Körben ist gedacht wor-
den, nur ist dieser Unterschied hierbey zu merken,
daß die Scherben, wenn sie aus dem ersten Mist-
Bette genommen, und in das andere sollen ge-
bracht und versetzet werden, samt den darinnen
befindlichen Gurken-Pflanzen umgekehret, in die
linke Hand genommen, und mit dem Daumen der
rechten Hand durch die Oefnung des Bodens der
Mist samt den Pflanzen heraus gedruckt werden
muß, wobey sich finden wird, daß die Wurzeln
durch den vermoderten Mist hindurch gewachsen
sind. Die samt dem Mist und Erde heraus ge-
schobenen Gurken-Pflanzen werden alsobald mit
den Händen umgewendet und in ein vorher ge-
machtes Loch in die Erde gesetzet.

Einige pflegen auch die Kern vorhero 24.

Stun-
Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen.

Man wird hierbey augenſcheinlich gewahr
werden, daß ſie in dem neuen Miſt-Bette ſchleunig
fortwachſen und zeitig ihre Fruͤchte anſetzen, denn
mit Huͤlfe dieſer Koͤrbe geſchiehet es, daß die Gur-
ken-Pflanzen im Fortſetzen im geringſten nicht in
ihrem Wachsthum geſtoͤhret werden, ob ſie gleich
einen Tag in etwas verwelken.

Wer ſich aber dergleichen Koͤrbe nicht bedie-
nen wil, der kan ſich hierzu von dem Toͤpfer klei-
ne Garten-Scherben 8 Zol in die Rundung und
7. Zol in die Tiefe drehen laſſen. Es muß aber
jeder Scherbe unten an dem Boden ein Loch ei-
nes Thalers groß haben, damit die Waͤrme aus
dem Miſt-Bette hindurch ziehen kan.

Es wird damit in allen Stuͤcken eben alſo
verfahren, wie bey den Koͤrben iſt gedacht wor-
den, nur iſt dieſer Unterſchied hierbey zu merken,
daß die Scherben, wenn ſie aus dem erſten Miſt-
Bette genommen, und in das andere ſollen ge-
bracht und verſetzet werden, ſamt den darinnen
befindlichen Gurken-Pflanzen umgekehret, in die
linke Hand genommen, und mit dem Daumen der
rechten Hand durch die Oefnung des Bodens der
Miſt ſamt den Pflanzen heraus gedruckt werden
muß, wobey ſich finden wird, daß die Wurzeln
durch den vermoderten Miſt hindurch gewachſen
ſind. Die ſamt dem Miſt und Erde heraus ge-
ſchobenen Gurken-Pflanzen werden alſobald mit
den Haͤnden umgewendet und in ein vorher ge-
machtes Loch in die Erde geſetzet.

Einige pflegen auch die Kern vorhero 24.

Stun-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0167" n="157"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erd- und Ku&#x0364;chen-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en.</hi> </fw><lb/>
          <p>Man wird hierbey augen&#x017F;cheinlich gewahr<lb/>
werden, daß &#x017F;ie in dem neuen Mi&#x017F;t-Bette &#x017F;chleunig<lb/>
fortwach&#x017F;en und zeitig ihre Fru&#x0364;chte an&#x017F;etzen, denn<lb/>
mit Hu&#x0364;lfe die&#x017F;er Ko&#x0364;rbe ge&#x017F;chiehet es, daß die Gur-<lb/>
ken-Pflanzen im Fort&#x017F;etzen im gering&#x017F;ten nicht in<lb/>
ihrem Wachsthum ge&#x017F;to&#x0364;hret werden, ob &#x017F;ie gleich<lb/>
einen Tag in etwas verwelken.</p><lb/>
          <p>Wer &#x017F;ich aber dergleichen Ko&#x0364;rbe nicht bedie-<lb/>
nen wil, der kan &#x017F;ich hierzu von dem To&#x0364;pfer klei-<lb/>
ne Garten-Scherben 8 Zol in die Rundung und<lb/>
7. Zol in die Tiefe drehen la&#x017F;&#x017F;en. Es muß aber<lb/>
jeder Scherbe unten an dem Boden ein Loch ei-<lb/>
nes Thalers groß haben, damit die Wa&#x0364;rme aus<lb/>
dem Mi&#x017F;t-Bette hindurch ziehen kan.</p><lb/>
          <p>Es wird damit in allen Stu&#x0364;cken eben al&#x017F;o<lb/>
verfahren, wie bey den Ko&#x0364;rben i&#x017F;t gedacht wor-<lb/>
den, nur i&#x017F;t die&#x017F;er Unter&#x017F;chied hierbey zu merken,<lb/>
daß die Scherben, wenn &#x017F;ie aus dem er&#x017F;ten Mi&#x017F;t-<lb/>
Bette genommen, und in das andere &#x017F;ollen ge-<lb/>
bracht und ver&#x017F;etzet werden, &#x017F;amt den darinnen<lb/>
befindlichen Gurken-Pflanzen umgekehret, in die<lb/>
linke Hand genommen, und mit dem Daumen der<lb/>
rechten Hand durch die Oefnung des Bodens der<lb/>
Mi&#x017F;t &#x017F;amt den Pflanzen heraus gedruckt werden<lb/>
muß, wobey &#x017F;ich finden wird, daß die Wurzeln<lb/>
durch den vermoderten Mi&#x017F;t hindurch gewach&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind. Die &#x017F;amt dem Mi&#x017F;t und Erde heraus ge-<lb/>
&#x017F;chobenen Gurken-Pflanzen werden al&#x017F;obald mit<lb/>
den Ha&#x0364;nden umgewendet und in ein vorher ge-<lb/>
machtes Loch in die Erde ge&#x017F;etzet.</p><lb/>
          <p>Einige pflegen auch die Kern vorhero 24.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Stun-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[157/0167] Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen. Man wird hierbey augenſcheinlich gewahr werden, daß ſie in dem neuen Miſt-Bette ſchleunig fortwachſen und zeitig ihre Fruͤchte anſetzen, denn mit Huͤlfe dieſer Koͤrbe geſchiehet es, daß die Gur- ken-Pflanzen im Fortſetzen im geringſten nicht in ihrem Wachsthum geſtoͤhret werden, ob ſie gleich einen Tag in etwas verwelken. Wer ſich aber dergleichen Koͤrbe nicht bedie- nen wil, der kan ſich hierzu von dem Toͤpfer klei- ne Garten-Scherben 8 Zol in die Rundung und 7. Zol in die Tiefe drehen laſſen. Es muß aber jeder Scherbe unten an dem Boden ein Loch ei- nes Thalers groß haben, damit die Waͤrme aus dem Miſt-Bette hindurch ziehen kan. Es wird damit in allen Stuͤcken eben alſo verfahren, wie bey den Koͤrben iſt gedacht wor- den, nur iſt dieſer Unterſchied hierbey zu merken, daß die Scherben, wenn ſie aus dem erſten Miſt- Bette genommen, und in das andere ſollen ge- bracht und verſetzet werden, ſamt den darinnen befindlichen Gurken-Pflanzen umgekehret, in die linke Hand genommen, und mit dem Daumen der rechten Hand durch die Oefnung des Bodens der Miſt ſamt den Pflanzen heraus gedruckt werden muß, wobey ſich finden wird, daß die Wurzeln durch den vermoderten Miſt hindurch gewachſen ſind. Die ſamt dem Miſt und Erde heraus ge- ſchobenen Gurken-Pflanzen werden alſobald mit den Haͤnden umgewendet und in ein vorher ge- machtes Loch in die Erde geſetzet. Einige pflegen auch die Kern vorhero 24. Stun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/167
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/167>, abgerufen am 24.11.2024.