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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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5. Cap. Von einigen wässerigen
Stunden in Wasser einzuweichen, und solche al-
so bald in der Mitten des Mist-Bettes nach der
Linie in ein Gräblein zu legen. Wenn sie nun
darinnen so viel erwachsen, daß sie das vierte Blat
erreichet, so heben sie die zu dicke und überflüßig-
stehenden Pflanzen durch Hülfe eines Melonen-
Bohrers, oder mit einer runden Kelle (siehe hier-
von die Figur) samt der Erde heraus, und ver-
setzen sie in ein ander Mist-Bette in ein vorhero
gemachtes Loch, und zwar an einem warmen und
hellen Tage, wenn die Sonne scheinet. Wenn
diese Versetzung geschehen, werden sie also bald mit
temperirten Wasser, damit sich die Erde fein wie-
der ansetzet, ein wenig begossen, denn nach der Ver-
pflanzung werden sie allezeit welk und legen sich in
etwas nieder; in der darauf folgenden Nacht aber
richten sie sich wiederum auf.

Der gedachte Gurken- und Melonen-Boh-
rer oder Pflanzer, mit welchem man ohne den
Wurzeln Schaden zu thun, die Pflanzen samt
der Erde ausheben kan, wird von verzintem oder
anderem eisernem Bleche verfertiget, und muß in
der Weite 6 Zol, und in der Höhe 7 Zol haben.
Man drucket bey dem Gebrauch den zugemachten
Bohren in die Erde des Mist-Bettes, daß die
Pflanze in der Mitte zu stehen komt, bieget densel-
ben samt der Erden ein wenig auf die Seite, und he-
bet solche benebst der Pflanze heraus. Man setzet
hierauf den Bohrer in ein vorher auf dem andern
Bette gemachtes Loch, und scharret die Erde rings-
herum an das Blech an. Alsdenn ziehet man den

hin-

5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Stunden in Waſſer einzuweichen, und ſolche al-
ſo bald in der Mitten des Miſt-Bettes nach der
Linie in ein Graͤblein zu legen. Wenn ſie nun
darinnen ſo viel erwachſen, daß ſie das vierte Blat
erreichet, ſo heben ſie die zu dicke und uͤberfluͤßig-
ſtehenden Pflanzen durch Huͤlfe eines Melonen-
Bohrers, oder mit einer runden Kelle (ſiehe hier-
von die Figur) ſamt der Erde heraus, und ver-
ſetzen ſie in ein ander Miſt-Bette in ein vorhero
gemachtes Loch, und zwar an einem warmen und
hellen Tage, wenn die Sonne ſcheinet. Wenn
dieſe Verſetzung geſchehen, werden ſie alſo bald mit
temperirten Waſſer, damit ſich die Erde fein wie-
der anſetzet, ein wenig begoſſen, denn nach der Ver-
pflanzung werden ſie allezeit welk und legen ſich in
etwas nieder; in der darauf folgenden Nacht aber
richten ſie ſich wiederum auf.

Der gedachte Gurken- und Melonen-Boh-
rer oder Pflanzer, mit welchem man ohne den
Wurzeln Schaden zu thun, die Pflanzen ſamt
der Erde ausheben kan, wird von verzintem oder
anderem eiſernem Bleche verfertiget, und muß in
der Weite 6 Zol, und in der Hoͤhe 7 Zol haben.
Man drucket bey dem Gebrauch den zugemachten
Bohren in die Erde des Miſt-Bettes, daß die
Pflanze in der Mitte zu ſtehen komt, bieget denſel-
ben ſamt der Erden ein wenig auf die Seite, und he-
bet ſolche benebſt der Pflanze heraus. Man ſetzet
hierauf den Bohrer in ein vorher auf dem andern
Bette gemachtes Loch, und ſcharret die Erde rings-
herum an das Blech an. Alsdenn ziehet man den

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[158/0168] 5. Cap. Von einigen waͤſſerigen Stunden in Waſſer einzuweichen, und ſolche al- ſo bald in der Mitten des Miſt-Bettes nach der Linie in ein Graͤblein zu legen. Wenn ſie nun darinnen ſo viel erwachſen, daß ſie das vierte Blat erreichet, ſo heben ſie die zu dicke und uͤberfluͤßig- ſtehenden Pflanzen durch Huͤlfe eines Melonen- Bohrers, oder mit einer runden Kelle (ſiehe hier- von die Figur) ſamt der Erde heraus, und ver- ſetzen ſie in ein ander Miſt-Bette in ein vorhero gemachtes Loch, und zwar an einem warmen und hellen Tage, wenn die Sonne ſcheinet. Wenn dieſe Verſetzung geſchehen, werden ſie alſo bald mit temperirten Waſſer, damit ſich die Erde fein wie- der anſetzet, ein wenig begoſſen, denn nach der Ver- pflanzung werden ſie allezeit welk und legen ſich in etwas nieder; in der darauf folgenden Nacht aber richten ſie ſich wiederum auf. Der gedachte Gurken- und Melonen-Boh- rer oder Pflanzer, mit welchem man ohne den Wurzeln Schaden zu thun, die Pflanzen ſamt der Erde ausheben kan, wird von verzintem oder anderem eiſernem Bleche verfertiget, und muß in der Weite 6 Zol, und in der Hoͤhe 7 Zol haben. Man drucket bey dem Gebrauch den zugemachten Bohren in die Erde des Miſt-Bettes, daß die Pflanze in der Mitte zu ſtehen komt, bieget denſel- ben ſamt der Erden ein wenig auf die Seite, und he- bet ſolche benebſt der Pflanze heraus. Man ſetzet hierauf den Bohrer in ein vorher auf dem andern Bette gemachtes Loch, und ſcharret die Erde rings- herum an das Blech an. Alsdenn ziehet man den hin-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/168>, abgerufen am 24.11.2024.