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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Erd- und Küchen-Gewächsen.
hinein gesteckten Drat heraus, so giebt sich das
Blech ein wenig von einander, daß man den Boh-
rer ganz bequem heraus ziehen kan.

Um diese gemachte Mist-Bette muß um und
um frischer Pferde-Mist, so hoch die Breter über
der Erden stehen, geschaffet und zusammen getre-
ten werden, damit die Kälte weder des Tages noch
des Nachts eindringen kan, und dieser bleibt so
lange darum liegen, bis man vermeinet, daß kei-
ne Fröste mehr kommen möchten, alsdenn nimt
man solchen hinweg, und brauchet ihn auf andere
Garten-Bette zur Düngung.

Noch ist hier zu merken, wenn die Gurken-
Pflanzen in die Höhe wachsen und fast an die Fen-
ster anstossen wollen, werden sie sanfte umgebogen,
und mit Hacken von Reisig, wie man pfleget bey
den Gras-Blumen-Fechsern zu brauchen, verse-
hen, welche man in die Erde stecket, damit die
Gurken-Ranken zum Auslaufen auf der Erden
hin gewehnet werden.

Um frische Luft zu geben, werden die Fenster
sowol des Tages als des Nachts, wenn die stärkste
Hitze sich noch darinnen befindet, einen halben, auch
wohl anderthalb bis 3 Zol aufgehoben, damit der
Brodem und die überflüssige Wärme herausziehen
kan, welches alles sich nicht so deutlich beschreiben
läst, als man wohl meinen solte. Dahero muß
ein jeder hierinnen seine eigene Ueberlegung brau-
chen, und sich nach der Witterung richten.

Nach dieser meiner Beschreibung habe ich

viele

Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen.
hinein geſteckten Drat heraus, ſo giebt ſich das
Blech ein wenig von einander, daß man den Boh-
rer ganz bequem heraus ziehen kan.

Um dieſe gemachte Miſt-Bette muß um und
um friſcher Pferde-Miſt, ſo hoch die Breter uͤber
der Erden ſtehen, geſchaffet und zuſammen getre-
ten werden, damit die Kaͤlte weder des Tages noch
des Nachts eindringen kan, und dieſer bleibt ſo
lange darum liegen, bis man vermeinet, daß kei-
ne Froͤſte mehr kommen moͤchten, alsdenn nimt
man ſolchen hinweg, und brauchet ihn auf andere
Garten-Bette zur Duͤngung.

Noch iſt hier zu merken, wenn die Gurken-
Pflanzen in die Hoͤhe wachſen und faſt an die Fen-
ſter anſtoſſen wollen, werden ſie ſanfte umgebogen,
und mit Hacken von Reiſig, wie man pfleget bey
den Gras-Blumen-Fechſern zu brauchen, verſe-
hen, welche man in die Erde ſtecket, damit die
Gurken-Ranken zum Auslaufen auf der Erden
hin gewehnet werden.

Um friſche Luft zu geben, werden die Fenſter
ſowol des Tages als des Nachts, wenn die ſtaͤrkſte
Hitze ſich noch darinnen befindet, einen halben, auch
wohl anderthalb bis 3 Zol aufgehoben, damit der
Brodem und die uͤberfluͤſſige Waͤrme herausziehen
kan, welches alles ſich nicht ſo deutlich beſchreiben
laͤſt, als man wohl meinen ſolte. Dahero muß
ein jeder hierinnen ſeine eigene Ueberlegung brau-
chen, und ſich nach der Witterung richten.

Nach dieſer meiner Beſchreibung habe ich

viele
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[159/0169] Erd- und Kuͤchen-Gewaͤchſen. hinein geſteckten Drat heraus, ſo giebt ſich das Blech ein wenig von einander, daß man den Boh- rer ganz bequem heraus ziehen kan. Um dieſe gemachte Miſt-Bette muß um und um friſcher Pferde-Miſt, ſo hoch die Breter uͤber der Erden ſtehen, geſchaffet und zuſammen getre- ten werden, damit die Kaͤlte weder des Tages noch des Nachts eindringen kan, und dieſer bleibt ſo lange darum liegen, bis man vermeinet, daß kei- ne Froͤſte mehr kommen moͤchten, alsdenn nimt man ſolchen hinweg, und brauchet ihn auf andere Garten-Bette zur Duͤngung. Noch iſt hier zu merken, wenn die Gurken- Pflanzen in die Hoͤhe wachſen und faſt an die Fen- ſter anſtoſſen wollen, werden ſie ſanfte umgebogen, und mit Hacken von Reiſig, wie man pfleget bey den Gras-Blumen-Fechſern zu brauchen, verſe- hen, welche man in die Erde ſtecket, damit die Gurken-Ranken zum Auslaufen auf der Erden hin gewehnet werden. Um friſche Luft zu geben, werden die Fenſter ſowol des Tages als des Nachts, wenn die ſtaͤrkſte Hitze ſich noch darinnen befindet, einen halben, auch wohl anderthalb bis 3 Zol aufgehoben, damit der Brodem und die uͤberfluͤſſige Waͤrme herausziehen kan, welches alles ſich nicht ſo deutlich beſchreiben laͤſt, als man wohl meinen ſolte. Dahero muß ein jeder hierinnen ſeine eigene Ueberlegung brau- chen, und ſich nach der Witterung richten. Nach dieſer meiner Beſchreibung habe ich viele

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/169>, abgerufen am 24.11.2024.