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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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6. Cap. Von einigen zur Arzeney
aber die abgetrockneten Wurzeln am besten hier-
zu zu gebrauchen, weil die frischen noch zu wild
und unangenehm zu schmecken pflegen.

Die Aushebung und Samlung dieser Wur-
zeln geschiehet am besten im Frühjahre, ehe sie in
ihre Stengel aufschiessen. Man lässet solche ent-
weder ganz, oder zerschneidet sie in Scheiben und
bringet sie an einen schattigen oder luftigen Ort;
sie müssen aber unterweilen umgewendet werden,
damit sie fein abtrocknen können.

Sie verlangen ein wohlgegrabenes Land, wel-
ches noch einige Besserung in sich hat, und einen
mittelmässigen Ort im Garten, alwo die Sonne
einige Stunden hinscheinen kan.

Man vermehret sie durch ihre Nebenkeimen
welche sowol im Herbste als Frühjahre abgenom-
men, und anderthalb Schuh weit in das Gevierte
auf ein Beet gepflanzet werden, und wenn man die
Wurzeln aushebet, so können zu dem Ende die Kei-
men jedoch daß zum wenigsten 1 Zol von der Wur-
zel daran bleibet, abgeschnitten werden. Sie ver-
langen keine fernere Wartung, nur daß sie von dem
Unkraute den Sommer über reine gehalten wer-
den müssen und wenn sie an einem Orte 3 Jahre
gestanden haben, so sind die Wurzeln am besten
zu gebrauchen. Sie bringen ihre Blumen ge-
meiniglich im Julio und Augusto.

§. 23.
Vom
Spicanart
und Laven-
del.

Der Spic, Spicanart, Lavandula vul-
garis latifolia, C. B. Spica officinarum, ex cu-
jus flosculis paratur oleum spicae,
desgleichen

der

6. Cap. Von einigen zur Arzeney
aber die abgetrockneten Wurzeln am beſten hier-
zu zu gebrauchen, weil die friſchen noch zu wild
und unangenehm zu ſchmecken pflegen.

Die Aushebung und Samlung dieſer Wur-
zeln geſchiehet am beſten im Fruͤhjahre, ehe ſie in
ihre Stengel aufſchieſſen. Man laͤſſet ſolche ent-
weder ganz, oder zerſchneidet ſie in Scheiben und
bringet ſie an einen ſchattigen oder luftigen Ort;
ſie muͤſſen aber unterweilen umgewendet werden,
damit ſie fein abtrocknen koͤnnen.

Sie verlangen ein wohlgegrabenes Land, wel-
ches noch einige Beſſerung in ſich hat, und einen
mittelmaͤſſigen Ort im Garten, alwo die Sonne
einige Stunden hinſcheinen kan.

Man vermehret ſie durch ihre Nebenkeimen
welche ſowol im Herbſte als Fruͤhjahre abgenom-
men, und anderthalb Schuh weit in das Gevierte
auf ein Beet gepflanzet werden, und wenn man die
Wurzeln aushebet, ſo koͤnnen zu dem Ende die Kei-
men jedoch daß zum wenigſten 1 Zol von der Wur-
zel daran bleibet, abgeſchnitten werden. Sie ver-
langen keine fernere Wartung, nur daß ſie von dem
Unkraute den Sommer uͤber reine gehalten wer-
den muͤſſen und wenn ſie an einem Orte 3 Jahre
geſtanden haben, ſo ſind die Wurzeln am beſten
zu gebrauchen. Sie bringen ihre Blumen ge-
meiniglich im Julio und Auguſto.

§. 23.
Vom
Spicanart
und Laven-
del.

Der Spic, Spicanart, Lavandula vul-
garis latifolia, C. B. Spica officinarum, ex cu-
jus floſculis paratur oleum ſpicæ,
desgleichen

der
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[218/0228] 6. Cap. Von einigen zur Arzeney aber die abgetrockneten Wurzeln am beſten hier- zu zu gebrauchen, weil die friſchen noch zu wild und unangenehm zu ſchmecken pflegen. Die Aushebung und Samlung dieſer Wur- zeln geſchiehet am beſten im Fruͤhjahre, ehe ſie in ihre Stengel aufſchieſſen. Man laͤſſet ſolche ent- weder ganz, oder zerſchneidet ſie in Scheiben und bringet ſie an einen ſchattigen oder luftigen Ort; ſie muͤſſen aber unterweilen umgewendet werden, damit ſie fein abtrocknen koͤnnen. Sie verlangen ein wohlgegrabenes Land, wel- ches noch einige Beſſerung in ſich hat, und einen mittelmaͤſſigen Ort im Garten, alwo die Sonne einige Stunden hinſcheinen kan. Man vermehret ſie durch ihre Nebenkeimen welche ſowol im Herbſte als Fruͤhjahre abgenom- men, und anderthalb Schuh weit in das Gevierte auf ein Beet gepflanzet werden, und wenn man die Wurzeln aushebet, ſo koͤnnen zu dem Ende die Kei- men jedoch daß zum wenigſten 1 Zol von der Wur- zel daran bleibet, abgeſchnitten werden. Sie ver- langen keine fernere Wartung, nur daß ſie von dem Unkraute den Sommer uͤber reine gehalten wer- den muͤſſen und wenn ſie an einem Orte 3 Jahre geſtanden haben, ſo ſind die Wurzeln am beſten zu gebrauchen. Sie bringen ihre Blumen ge- meiniglich im Julio und Auguſto. §. 23. Der Spic, Spicanart, Lavandula vul- garis latifolia, C. B. Spica officinarum, ex cu- jus floſculis paratur oleum ſpicæ, desgleichen der

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/228>, abgerufen am 27.11.2024.