Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.gehörigen Kräutern und Wurzeln. Dieser Same wird in unsern Landen nicht Die Stöcke, welche aus dem Samen erzeu- Das Erdreich, worauf man diesen Samen Wenn also der Same aufgegangen und die Herbst P 3
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. Dieſer Same wird in unſern Landen nicht Die Stoͤcke, welche aus dem Samen erzeu- Das Erdreich, worauf man dieſen Samen Wenn alſo der Same aufgegangen und die Herbſt P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0239" n="229"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.</hi> </fw><lb/> <p>Dieſer Same wird in unſern Landen nicht<lb/> alle Jahre, ſondern nur in heiſſen Sommern<lb/> recht zeitig. Wenn man alſo die Roßmarie vom<lb/> Samen erziehen wil, muß man denſelben von den<lb/> Samen-Haͤndlern verſchreiben.</p><lb/> <p>Die Stoͤcke, welche aus dem Samen erzeu-<lb/> get werden, ſind nicht ſo dauerhaft, als diejenigen,<lb/> welche von den alten Stoͤcken erzogen werden.<lb/> Wenn man ſie gegen den Herbſt einſetzet, ſo ver-<lb/> derben ſie gemeiniglich, und man wird wenige,<lb/> auch wohl gar keine von ſolchen den Winter uͤber<lb/> davon bringen. Jnzwiſchen, wer dergleichen<lb/> viel zur Haushaltung, zum Waſſer-Brennen oder<lb/> zum Aufdorren brauchet, der thut wohl, wenn er<lb/> einige Beete derſelben vom Samen ziehet.</p><lb/> <p>Das Erdreich, worauf man dieſen Samen<lb/> ſaͤen wil, muß auf eben dergleichen Art, wie im<lb/> erſten Capitel p. 15. §. 4. bey dem Majoran ge-<lb/> meldet worden, zubereitet und beſaͤet werden, doch<lb/> iſt dieſer Same etwas tiefer unterzurechnen, weil<lb/> deſſen Koͤrner ungleich groͤſſer ſind, als der Ma-<lb/> joran-Samen. Es muß auch ebenfals kleiner<lb/> verfaulter Miſt einen halben Zol hoch oben auf<lb/> das Beet geſtraͤnet werden, wobey aber das Begieſ-<lb/> ſen bey warmen Tagen nicht zu verabſaͤumen iſt.</p><lb/> <p>Wenn alſo der Same aufgegangen und die<lb/> Pflaͤnzlein in etwas erwachſen ſind und zu dicke ſte-<lb/> hen ſolten, ſo muß man ſie verziehen, daß ſie 6 Zol<lb/> weit von einander zu ſtehen kommen. Die aus-<lb/> gezogenen Pflaͤnzlein koͤnnen in eben der Weite<lb/> auf ein ander Beet geſtecket werden. Gegen den<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Herbſt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0239]
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
Dieſer Same wird in unſern Landen nicht
alle Jahre, ſondern nur in heiſſen Sommern
recht zeitig. Wenn man alſo die Roßmarie vom
Samen erziehen wil, muß man denſelben von den
Samen-Haͤndlern verſchreiben.
Die Stoͤcke, welche aus dem Samen erzeu-
get werden, ſind nicht ſo dauerhaft, als diejenigen,
welche von den alten Stoͤcken erzogen werden.
Wenn man ſie gegen den Herbſt einſetzet, ſo ver-
derben ſie gemeiniglich, und man wird wenige,
auch wohl gar keine von ſolchen den Winter uͤber
davon bringen. Jnzwiſchen, wer dergleichen
viel zur Haushaltung, zum Waſſer-Brennen oder
zum Aufdorren brauchet, der thut wohl, wenn er
einige Beete derſelben vom Samen ziehet.
Das Erdreich, worauf man dieſen Samen
ſaͤen wil, muß auf eben dergleichen Art, wie im
erſten Capitel p. 15. §. 4. bey dem Majoran ge-
meldet worden, zubereitet und beſaͤet werden, doch
iſt dieſer Same etwas tiefer unterzurechnen, weil
deſſen Koͤrner ungleich groͤſſer ſind, als der Ma-
joran-Samen. Es muß auch ebenfals kleiner
verfaulter Miſt einen halben Zol hoch oben auf
das Beet geſtraͤnet werden, wobey aber das Begieſ-
ſen bey warmen Tagen nicht zu verabſaͤumen iſt.
Wenn alſo der Same aufgegangen und die
Pflaͤnzlein in etwas erwachſen ſind und zu dicke ſte-
hen ſolten, ſo muß man ſie verziehen, daß ſie 6 Zol
weit von einander zu ſtehen kommen. Die aus-
gezogenen Pflaͤnzlein koͤnnen in eben der Weite
auf ein ander Beet geſtecket werden. Gegen den
Herbſt
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