Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.
gehörigen Kräutern und Wurzeln. sind, abgeschnitten und nach der Reihe mit einemPflanzer auf ein Beet gesteckt werden. Das Begie- fen muß aber hierbey zum öftern geschehen, weil sie beständige Feuchtigkeit lieben. Es schadet ihr nicht leicht ein starker Frost, und bleibet an einem Orte 5 bis 6 Jahre gut. Wenn ihre Stengel in die Höhe gewachsen sind, schneidet man sie ab, und verkaufet solche an die Apotheker, oder behält sie zur Haushaltung auf, da denn das Umwenden auf einem luftigen Boden nicht zu unterlassen ist. Jm Junius bringen die Stengel in den obersten Gipfeln ihre röthlichen Blumen in einer Aehre beysammen hervor. §. 32. Das Mutter-Kraut, Metterich, Met-Vom Mut- Es wuchert mit seinen Wurzeln sehr um sich, Bey mir stehet es im grossen Ueberfluß un- §. 33.
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. ſind, abgeſchnitten und nach der Reihe mit einemPflanzer auf ein Beet geſteckt werden. Das Begie- fen muß aber hierbey zum oͤftern geſchehen, weil ſie beſtaͤndige Feuchtigkeit lieben. Es ſchadet ihr nicht leicht ein ſtarker Froſt, und bleibet an einem Orte 5 bis 6 Jahre gut. Wenn ihre Stengel in die Hoͤhe gewachſen ſind, ſchneidet man ſie ab, und verkaufet ſolche an die Apotheker, oder behaͤlt ſie zur Haushaltung auf, da denn das Umwenden auf einem luftigen Boden nicht zu unterlaſſen iſt. Jm Junius bringen die Stengel in den oberſten Gipfeln ihre roͤthlichen Blumen in einer Aehre beyſammen hervor. §. 32. Das Mutter-Kraut, Metterich, Met-Vom Mut- Es wuchert mit ſeinen Wurzeln ſehr um ſich, Bey mir ſtehet es im groſſen Ueberfluß un- §. 33.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="237"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.</hi></fw><lb/> ſind, abgeſchnitten und nach der Reihe mit einem<lb/> Pflanzer auf ein Beet geſteckt werden. Das Begie-<lb/> fen muß aber hierbey zum oͤftern geſchehen, weil<lb/> ſie beſtaͤndige Feuchtigkeit lieben. Es ſchadet ihr<lb/> nicht leicht ein ſtarker Froſt, und bleibet an einem<lb/> Orte 5 bis 6 Jahre gut. Wenn ihre Stengel in<lb/> die Hoͤhe gewachſen ſind, ſchneidet man ſie ab,<lb/> und verkaufet ſolche an die Apotheker, oder behaͤlt<lb/> ſie zur Haushaltung auf, da denn das Umwenden<lb/> auf einem luftigen Boden nicht zu unterlaſſen iſt.<lb/> Jm Junius bringen die Stengel in den oberſten<lb/> Gipfeln ihre roͤthlichen Blumen in einer Aehre<lb/> beyſammen hervor.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 32.</head><lb/> <p>Das <hi rendition="#fr">Mutter-Kraut, Metterich, Met-</hi><note place="right">Vom Mut-<lb/> ter-Kraute.</note><lb/><hi rendition="#fr">tern,</hi> <hi rendition="#aq">Matricaria Off. Dod. vulgaris ſeu ſativa,<lb/> C. Bauh.</hi> nimt mit allem Erdreich vorlieb, und<lb/> wo es einmal hingepflanzet oder geſaͤet worden,<lb/> bedarf es keiner fernern Wartung. Man ver-<lb/> pflanzet es an einen ſolchen Ort, an welchem nicht<lb/> viel gelegen iſt, doch wil es an der Sonne ſtehen.</p><lb/> <p>Es wuchert mit ſeinen Wurzeln ſehr um ſich,<lb/> und iſt in Anſehung deſſen ein uͤbles Gewaͤchſe,<lb/> weil es nicht leicht zu vertilgen, indem es wie die<lb/> Quecken um ſich waͤchſet. Doch iſt ſolches we-<lb/> gen des groſen Nutzens in der Arzeney aus den<lb/> mediciniſchen Gaͤrten nicht weg zu laſſen.</p><lb/> <p>Bey mir ſtehet es im groſſen Ueberfluß un-<lb/> ter dem Graſe, welches vor das Viehe mit abge-<lb/> machet wird. Es bluͤhet vom Anfange des Jun.<lb/> bis in den September.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 33.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [237/0247]
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
ſind, abgeſchnitten und nach der Reihe mit einem
Pflanzer auf ein Beet geſteckt werden. Das Begie-
fen muß aber hierbey zum oͤftern geſchehen, weil
ſie beſtaͤndige Feuchtigkeit lieben. Es ſchadet ihr
nicht leicht ein ſtarker Froſt, und bleibet an einem
Orte 5 bis 6 Jahre gut. Wenn ihre Stengel in
die Hoͤhe gewachſen ſind, ſchneidet man ſie ab,
und verkaufet ſolche an die Apotheker, oder behaͤlt
ſie zur Haushaltung auf, da denn das Umwenden
auf einem luftigen Boden nicht zu unterlaſſen iſt.
Jm Junius bringen die Stengel in den oberſten
Gipfeln ihre roͤthlichen Blumen in einer Aehre
beyſammen hervor.
§. 32.
Das Mutter-Kraut, Metterich, Met-
tern, Matricaria Off. Dod. vulgaris ſeu ſativa,
C. Bauh. nimt mit allem Erdreich vorlieb, und
wo es einmal hingepflanzet oder geſaͤet worden,
bedarf es keiner fernern Wartung. Man ver-
pflanzet es an einen ſolchen Ort, an welchem nicht
viel gelegen iſt, doch wil es an der Sonne ſtehen.
Vom Mut-
ter-Kraute.
Es wuchert mit ſeinen Wurzeln ſehr um ſich,
und iſt in Anſehung deſſen ein uͤbles Gewaͤchſe,
weil es nicht leicht zu vertilgen, indem es wie die
Quecken um ſich waͤchſet. Doch iſt ſolches we-
gen des groſen Nutzens in der Arzeney aus den
mediciniſchen Gaͤrten nicht weg zu laſſen.
Bey mir ſtehet es im groſſen Ueberfluß un-
ter dem Graſe, welches vor das Viehe mit abge-
machet wird. Es bluͤhet vom Anfange des Jun.
bis in den September.
§. 33.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/247 |
| Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/247>, abgerufen am 23.11.2024. |
