Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.gehörigen Kräutern und Wurzeln. weißgelbliche Blumen hervor. Diese schwam-migte Wurzeln wachsen in andern Ländern auf ho- hen Gebürgen wild: bey uns aber werden sie in die Gärten gebracht. Sie verlangen eine gemeine Garten-Erde und §. 40. Das letzte unter diesen Gewächsen mag seynVom Olean- de Q 2
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. weißgelbliche Blumen hervor. Dieſe ſchwam-migte Wurzeln wachſen in andern Laͤndern auf ho- hen Gebuͤrgen wild: bey uns aber werden ſie in die Gaͤrten gebracht. Sie verlangen eine gemeine Garten-Erde und §. 40. Das letzte unter dieſen Gewaͤchſen mag ſeynVom Olean- de Q 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="243"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.</hi></fw><lb/> weißgelbliche Blumen hervor. Dieſe ſchwam-<lb/> migte Wurzeln wachſen in andern Laͤndern auf ho-<lb/> hen Gebuͤrgen wild: bey uns aber werden ſie in<lb/> die Gaͤrten gebracht.</p><lb/> <p>Sie verlangen eine gemeine Garten-Erde und<lb/> Sonne, und brauchen keine Wartung. Die Ver-<lb/> mehrung geſchiehet ſowol im Herbſte als Fruͤhjah-<lb/> re durch Zerbrechung der Wurzeln.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 40.</head><lb/> <p>Das letzte unter dieſen Gewaͤchſen mag ſeyn<note place="right">Vom Olean-<lb/> der.</note><lb/> der <hi rendition="#fr">Oleander, Lorber-Roſen,</hi> <hi rendition="#aq">Laurus roſea,<lb/> Nerium & Oleander, Offic. Matth. Dod. Nerion<lb/> floribus rubeſcentibus, C. Bauh.</hi> Es treibet die-<lb/> ſes Gewaͤchſe einen 6 bis 7 Schuh hohen geraden<lb/> Stam, welcher ſich in Aeſte austheilet, an welchem<lb/> ſchmale, lange und harte Blaͤtter ſtehen. An den<lb/> Spitzen der Zelken wachſen im Auguſt ſchoͤne ro-<lb/> the, fuͤnfmal zerſchnittene Blumen hervor, und<lb/> wenn ſie verbluͤhet ſo folgen eckigte und eines Fin-<lb/> gers lange Schoten, in welchen bey guten Jahren<lb/> der Same, welcher braun und wollicht ausſiehet<lb/> reif wird. Die Samen-Schoten laͤſt man den<lb/> Winter uͤber an den Baͤumen ſtehen, da ſie denn<lb/> recht zu ihrer Volkommenheit gelangen. Man<lb/> ſaͤet denſelben im April in Scherben, ſtellet ſolche in<lb/> ein warmes Miſt-Bette, und laͤſſet die Pflaͤnzlein<lb/> darinnen einen Zol hoch wachſen. Hernach ſetzet<lb/> man ſie bey guter Witterung in die freye Luft, und<lb/> wenn ſie anderthalb Schuh hoch erwachſen ſind,<lb/> ſo ſtuͤrzet man die Scherben um, ſchneidet die Er-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw><fw place="bottom" type="catch">de</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [243/0253]
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
weißgelbliche Blumen hervor. Dieſe ſchwam-
migte Wurzeln wachſen in andern Laͤndern auf ho-
hen Gebuͤrgen wild: bey uns aber werden ſie in
die Gaͤrten gebracht.
Sie verlangen eine gemeine Garten-Erde und
Sonne, und brauchen keine Wartung. Die Ver-
mehrung geſchiehet ſowol im Herbſte als Fruͤhjah-
re durch Zerbrechung der Wurzeln.
§. 40.
Das letzte unter dieſen Gewaͤchſen mag ſeyn
der Oleander, Lorber-Roſen, Laurus roſea,
Nerium & Oleander, Offic. Matth. Dod. Nerion
floribus rubeſcentibus, C. Bauh. Es treibet die-
ſes Gewaͤchſe einen 6 bis 7 Schuh hohen geraden
Stam, welcher ſich in Aeſte austheilet, an welchem
ſchmale, lange und harte Blaͤtter ſtehen. An den
Spitzen der Zelken wachſen im Auguſt ſchoͤne ro-
the, fuͤnfmal zerſchnittene Blumen hervor, und
wenn ſie verbluͤhet ſo folgen eckigte und eines Fin-
gers lange Schoten, in welchen bey guten Jahren
der Same, welcher braun und wollicht ausſiehet
reif wird. Die Samen-Schoten laͤſt man den
Winter uͤber an den Baͤumen ſtehen, da ſie denn
recht zu ihrer Volkommenheit gelangen. Man
ſaͤet denſelben im April in Scherben, ſtellet ſolche in
ein warmes Miſt-Bette, und laͤſſet die Pflaͤnzlein
darinnen einen Zol hoch wachſen. Hernach ſetzet
man ſie bey guter Witterung in die freye Luft, und
wenn ſie anderthalb Schuh hoch erwachſen ſind,
ſo ſtuͤrzet man die Scherben um, ſchneidet die Er-
de
Vom Olean-
der.
Q 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |