gel-Pflanzen eben auf die Art verfahren worden, welche ich vorher beschrieben habe.
Frühzeitigen Spargel ausser der gewöhnli- chen Zeit zu zeugen, kan auf vielerley Art bewerk- stelliget werden, und wäre viel zu weitläuftig, solche alle zu beschreiben, jedoch wil ich nur eini- ger gedenken. Man machet um die Helfte des Decembers oder im Anfange des Januarii ein ordentliches Mist-Bette, und bringet oben auf den Mist 2 bis 3 Zol Erde, alsdann hebet man al- le Stöcke aus, welche man ohne dis Willens ist, aus dem Lande zu schaffen. Und damit verfähret man also: man macht mit einer Baum-Hacke rings um den Stock eine Oefnung, hebet solchen heraus, und bringet ihn samt der Erde auf das Mist-Bette, und wenn auch gleich der Frost noch so stark wäre, so hat man sich nicht daran zu kehren: denn eben durch denselben bleibet die Erde desto besser an den Stöcken. Man kan auch die Er- de mit einem alten Beil oben und unten abhacken, wie man sie haben wil.
Wenn nun das Mist-Bette mit den Stö- cken völlig beleget worden, so bringet man dazwi- schen Erde, daß die Lücken und Klunzen vol und gleich werden. Wenn hernach die Stöcke in dem Mist-Bette völlig aufgethauet sind, und die Erde nicht mehr zu naß ist, so kan dieselbe mit den Re- chen-Balken fein gleich gezogen, und Sallat oder Monat-Radies darauf gesäet werden, ohne daß es den Spargel Schaden verursachet. Jnzwi- schen muß man sich gefallen lassen, wenn die Stö-
cke
knollichten Erd-Gewaͤchſen.
gel-Pflanzen eben auf die Art verfahren worden, welche ich vorher beſchrieben habe.
Fruͤhzeitigen Spargel auſſer der gewoͤhnli- chen Zeit zu zeugen, kan auf vielerley Art bewerk- ſtelliget werden, und waͤre viel zu weitlaͤuftig, ſolche alle zu beſchreiben, jedoch wil ich nur eini- ger gedenken. Man machet um die Helfte des Decembers oder im Anfange des Januarii ein ordentliches Miſt-Bette, und bringet oben auf den Miſt 2 bis 3 Zol Erde, alsdann hebet man al- le Stoͤcke aus, welche man ohne dis Willens iſt, aus dem Lande zu ſchaffen. Und damit verfaͤhret man alſo: man macht mit einer Baum-Hacke rings um den Stock eine Oefnung, hebet ſolchen heraus, und bringet ihn ſamt der Erde auf das Miſt-Bette, und wenn auch gleich der Froſt noch ſo ſtark waͤre, ſo hat man ſich nicht daran zu kehren: denn eben durch denſelben bleibet die Erde deſto beſſer an den Stoͤcken. Man kan auch die Er- de mit einem alten Beil oben und unten abhacken, wie man ſie haben wil.
Wenn nun das Miſt-Bette mit den Stoͤ- cken voͤllig beleget worden, ſo bringet man dazwi- ſchen Erde, daß die Luͤcken und Klunzen vol und gleich werden. Wenn hernach die Stoͤcke in dem Miſt-Bette voͤllig aufgethauet ſind, und die Erde nicht mehr zu naß iſt, ſo kan dieſelbe mit den Re- chen-Balken fein gleich gezogen, und Sallat oder Monat-Radies darauf geſaͤet werden, ohne daß es den Spargel Schaden verurſachet. Jnzwi- ſchen muß man ſich gefallen laſſen, wenn die Stoͤ-
cke
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0071"n="61"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">knollichten Erd-Gewaͤchſen.</hi></fw><lb/>
gel-Pflanzen eben auf die Art verfahren worden,<lb/>
welche ich vorher beſchrieben habe.</p><lb/><p>Fruͤhzeitigen Spargel auſſer der gewoͤhnli-<lb/>
chen Zeit zu zeugen, kan auf vielerley Art bewerk-<lb/>ſtelliget werden, und waͤre viel zu weitlaͤuftig,<lb/>ſolche alle zu beſchreiben, jedoch wil ich nur eini-<lb/>
ger gedenken. Man machet um die Helfte des<lb/>
Decembers oder im Anfange des Januarii ein<lb/>
ordentliches Miſt-Bette, und bringet oben auf<lb/>
den Miſt 2 bis 3 Zol Erde, alsdann hebet man al-<lb/>
le Stoͤcke aus, welche man ohne dis Willens iſt,<lb/>
aus dem Lande zu ſchaffen. Und damit verfaͤhret<lb/>
man alſo: man macht mit einer Baum-Hacke<lb/>
rings um den Stock eine Oefnung, hebet ſolchen<lb/>
heraus, und bringet ihn ſamt der Erde auf das<lb/>
Miſt-Bette, und wenn auch gleich der Froſt noch ſo<lb/>ſtark waͤre, ſo hat man ſich nicht daran zu kehren:<lb/>
denn eben durch denſelben bleibet die Erde deſto<lb/>
beſſer an den Stoͤcken. Man kan auch die Er-<lb/>
de mit einem alten Beil oben und unten abhacken,<lb/>
wie man ſie haben wil.</p><lb/><p>Wenn nun das Miſt-Bette mit den Stoͤ-<lb/>
cken voͤllig beleget worden, ſo bringet man dazwi-<lb/>ſchen Erde, daß die Luͤcken und Klunzen vol und<lb/>
gleich werden. Wenn hernach die Stoͤcke in dem<lb/>
Miſt-Bette voͤllig aufgethauet ſind, und die Erde<lb/>
nicht mehr zu naß iſt, ſo kan dieſelbe mit den Re-<lb/>
chen-Balken fein gleich gezogen, und Sallat oder<lb/>
Monat-Radies darauf geſaͤet werden, ohne daß<lb/>
es den Spargel Schaden verurſachet. Jnzwi-<lb/>ſchen muß man ſich gefallen laſſen, wenn die Stoͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">cke</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[61/0071]
knollichten Erd-Gewaͤchſen.
gel-Pflanzen eben auf die Art verfahren worden,
welche ich vorher beſchrieben habe.
Fruͤhzeitigen Spargel auſſer der gewoͤhnli-
chen Zeit zu zeugen, kan auf vielerley Art bewerk-
ſtelliget werden, und waͤre viel zu weitlaͤuftig,
ſolche alle zu beſchreiben, jedoch wil ich nur eini-
ger gedenken. Man machet um die Helfte des
Decembers oder im Anfange des Januarii ein
ordentliches Miſt-Bette, und bringet oben auf
den Miſt 2 bis 3 Zol Erde, alsdann hebet man al-
le Stoͤcke aus, welche man ohne dis Willens iſt,
aus dem Lande zu ſchaffen. Und damit verfaͤhret
man alſo: man macht mit einer Baum-Hacke
rings um den Stock eine Oefnung, hebet ſolchen
heraus, und bringet ihn ſamt der Erde auf das
Miſt-Bette, und wenn auch gleich der Froſt noch ſo
ſtark waͤre, ſo hat man ſich nicht daran zu kehren:
denn eben durch denſelben bleibet die Erde deſto
beſſer an den Stoͤcken. Man kan auch die Er-
de mit einem alten Beil oben und unten abhacken,
wie man ſie haben wil.
Wenn nun das Miſt-Bette mit den Stoͤ-
cken voͤllig beleget worden, ſo bringet man dazwi-
ſchen Erde, daß die Luͤcken und Klunzen vol und
gleich werden. Wenn hernach die Stoͤcke in dem
Miſt-Bette voͤllig aufgethauet ſind, und die Erde
nicht mehr zu naß iſt, ſo kan dieſelbe mit den Re-
chen-Balken fein gleich gezogen, und Sallat oder
Monat-Radies darauf geſaͤet werden, ohne daß
es den Spargel Schaden verurſachet. Jnzwi-
ſchen muß man ſich gefallen laſſen, wenn die Stoͤ-
cke
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/71>, abgerufen am 17.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.